Geborgen ist ein Leben
in zwei Seelen ...
(Elmar Kupke)
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Joona schnappt erleichtert nach Luft und Harry lässt ihn los. Während Joona schnell Abstand von Harry nimmt, indem er den Raum durchquert und die Tür ansteuert, dreht dieser sich zu mir. Seine Brust hebt und senkt sich schnell auf und ab und er schaut mich erwartungsvoll an. Ich sehe ihn an, dass die Wut unterschwellig in ihm brodelt.
„Ich lasse euch dann mal alleine ..." Joona wirft mir einen fragenden Blick zu und ich nicke. Sobald die Tür zu fällt, lasse ich meinen Blick durch den Raum schweifen und weiche Harrys brennenden aus.
Harry holt tief Luft: „Wer war es?"
Unsere Blicke treffen sich wieder und ich kann nicht mehr wegschauen. Er hält mich so fest und verlangt eine Antwort. Plötzlich fühlt sich die Entfernung zwischen uns unendlich weit an. Darum gehe ich ein paar Schritte auf ihn zu.
„Ich... Kann ich mir erst mal was anziehen?", frage ich schließlich und Harry lässt wie zur Bestätigung, seine Augen nicht von meiner nackten Haut. Kurz sind wir still und er gibt ein kurzes Zeichen.
Eilig laufe ich zu dem Schrank und hole eine bequeme Jogginghose und einen Pullover raus. Beides wird mir zu groß sein, aber ich möchte mich wohlfühlen und vielleicht ein paar Stellen, die Nestor markiert hat, verdecken.
Ich gehe ins Bad und ziehe mich dort um. Fast erschrecke ich, als ich mein Spiegelbild begegne. Man kann ganz klar erkennen, dass Nestor mich gepackt hat. Überall sehe ich seine Handabdrücke auf meiner Haut. Am Handgelenk, viele an meinen Hals und auch am Schlüsselbein sind blaue Blutergüsse zu sehen.
Außerdem tut mein Rücken weh, von dem Fall von den Treppenstufen. Mühselig mache ich mir einen Zopf und betrachte mich beschämt im Spiegel. Ich habe nie schlimmer ausgesehen.
Seufzend verlasse ich das Bad und betrete das Zimmer, Harry sitzt auf meinem Bett und wippt mit dem rechten Bein auf und ab, dabei rauft er sich die Haare. Fast ein wenig schüchtern, da ich nicht weiß, wie ich anfangen soll, schlendere ich mit Händen in der Hosentasche auf das Bett und setzte mich mit großzügigem Abstand neben Harry.
„Bei unseren Versuch beide Gruppen zu vereinen, bin ich das erste mal auf ihn getroffen. Er hat wie alle anderen dein Ring sofort identifiziert und seine Schlüsse daraus gezogen. Er war sich sicher, das ich dir irgendwas bedeuten muss, dass du ihn mir überlässt. Also bin ich ab dem Moment seine Zielscheibe gewesen, bis Ylvie sich um deinen Hals geworfen hat", ich mache eine schnelle Pause und befeuchte mit meiner Zunge meine Lippen, um dann weiter sprechen zu können. Dabei merke ich, das Harry den Kopf leicht zu Seite gedreht hat und mich beobachtet.
„Doch nachdem du mich in der großen Halle von den Glatzköpfigen Typen gerettet hast, gab es für ... für Nestor keine Zweifel mehr" Oh Gott. Jetzt kommt der schwierige Teil.
„Er hat mich abgefangen und runter in den Keller gezerrt. Er sagte, er würde jeden umbringen, wenn ich jemanden davon erzählen würde. Nestor hat mich angefasst und .... und ..." Mir fehlen die Worte, ich will einfach nicht weiter erzählen. Die nächsten Tränen machen sich schon bereit und ich kneife verzweifelt die Augen zusammen.
„Hat er ... hat er dich ...?", fängt Harry an, schafft es nicht es auszusprechen und ich schüttle sofort mit den Kopf. Ich höre wie er erleichtert ausatmet.
„Nein dazu kam es nicht. Das konnte ich verhindern", erkläre ich ihm.
„Wie?"
„Ich habe ihn ein Messer ins Bein gerammt"
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Prisoner | h.s.
Fanfiction❝Du möchtest so gerne daran glauben, dass du ein schlechter Mensch bist Harry. Aber das bist du nicht, okay?❞ Nachdem sie von ihrem eigenen Vater verurteilt und ins Stadtgefängnis Infierno verbannt wird, muss sie ihre Einstellung gegenüber den Bewoh...