Kapitel 17

963 42 1
                                    

Zu Hause angekommen brachten wir die Pferde weg und zogen uns schnell um.

Danach ging wir noch mit Mary und ihrem Vater und Debbie und meiner Mutter essen, um Nathalies und meinen Erfolg zu feiern.

Beim Essen wurde dann auch klar, dass Nathalie und ich auf jeden Fall bald zur Ranch reisen würden und Mary erzählte uns viele Geschichten von sich zu Hause.

Es war ein sehr schöner Abend und Nathalie übernachtete heute mal wieder bei mir. Langsam fragte ich mich, ob das ihren Eltern nichts ausmachte. Aber ich war froh, dass sie da war.

Abends lag ich noch lange wach im Bett und dachte über den Tag nach, es war so viel passiert und mal wieder wurde mir klar, dass Musik Wunder bewirken konnte.

Aber bei den Stimmen von den Jungs von New District schmolz man auch einfach dahin.

Nach einer Weile nachdenken schlief ich dann doch sehr zufrieden ein.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte war es 10:30 Uhr, ich rieb mir müde die Augen und kuschelte mich nochmal in meine Decke, dann stand ich aber doch auf.

Nathalie lag nicht mehr in ihrem Bett, wahrscheinlich war sie schon bei Rainbow.

Ich setzte mich auf und entdeckte die Rosette und die Medaille, die auf meinem Nachttisch lagen.

Ich nahm die Medaille und hängte sie an einen freien Nagel über meinem Bett, der da hing, seitdem einmal ein Bild runter gefallen war.

Dann nahm ich die Rosette, zog mir aber vorher noch schnell eine Jogginghose und meine Sweatjacke an. Unten schlüpfte ich in meine Chuks und rannte zum Stall, im Rennen machte ich mir noch einen Dutt, keine Ahnung, wie ich das hinkriegte.

Im Stall stand schon Nathalie, die Rosette hing an Rainbows Box, ich machte die goldene Rosette an Lalis Box und gab Lali einen Kuss auf die Stirn: ,,Morgen du Champion!", sie stupste mich an. Ich gab ihr lachend ein Stück Apfel.

In der nächsten Stunde machten Nathalie und ich einen schönen, ausgiebigen Ausritt.

Allerdings war ich etwas dünn angezogen und Jogginghose und Chuks waren jetzt auch nicht gerade die besten Reitsachen.

Aber das war mir egal, ich war rundum glücklich, alles schien gut zu werden, wir hatten den Scheck, durch das Turnier gestern, wollten natürlich alle wissen, woher ich kam und unser Reiterhof bekam so auch wieder etwas mehr Betrieb und zur Krönung hatte ich heute morgen ein Bild von Lali und mir in der Zeitung gesehen.

Ich seufzte, Nathalie mussten lachen und guckte mich dann verwundert an: ,,Was ist denn mit dir los?" ,,Ach ich bin einfach nur so glücklich", gedankenverloren klopfte ich Lalis Hals. ,,Aha", sie zog eine Augenbraue hoch, offensichtlich glaubte sie mir nicht so recht, ich hatte zu lang gezögert. Aber eigentlich war ja alles perfekt, außer...ich würde so gerne mal die Jungs von New District treffen, aber das war natürlich total absurd, ich meine, tausende Mädchen wünschen sich das und warum sollte genau ich sie treffen.

Ich musste mir diesen Wunsch aus dem Kopf schlagen!

Nathalie schien so als wüsste sie genau, was ich hatte. ,,Galopp?", lenkte sie schnell ab. ,,Ja", nickte ich schnell, jetzt war ich wieder ganz da.

Wir galoppierten eine Weile und es fühlte sich einfach so schön an, mit Lali über den Waldboden hinwegzufliegen.

Nach einer Weile drehten wir wieder um, wir schwiegen die ganze Zeit, jede war in ihrer eigenen Welt.

Ich dachte die ganze Zeit über die Jungs von New District nach vergessen konnte ich sie nicht, aber ich musste diesen Wunsch aus meinem Kopf kriegen. Ich würde sie eh nie treffen.

Ja, träumen konnte ich, aber das würde doch wahrscheinlich eh nicht wahr werden.

Traurigkeit stieg in mir hoch, obwohl ich doch eigentlich alles hatte.

Plötzlich wurden Nathalie und ich aus unseren Träumen gerissen. Wir waren schon wieder zu Hause angekommen und dort stand Franzi. Was wollte sie hier?

Ich sprang von Lalis Rücken und begrüßte sie mit einer Umarmung: ,,Hi Franzi!", strahlte ich sie an. Nathalie tat das gleiche an.

Franzi guckte uns nur traurig aus ihren Rehaugen an. ,,Ist sie weg?", fragte ich sie vorsichtig.

Sie nickte und lächelte dann leicht: ,,Ich bin hier, um euch zu gratulieren, ihr wart echt gut gestern! Wir waren auch da." ,,Danke", Nathalie und ich lächelten sie freundlich an und gingen dann mit ihr zum Stall.

Franzi fragte schüchtern: ,,Kann ich heute vielleicht auch reiten?" ,,Klar!",Nathalie und ich guckten uns an.

Durch Zufall kam jetzt auch meine Mutter, die Franzi sofort anbot, mit ihr ein kleines Springtraining zu machen.

Franzi lächelte fröhlich und begann Daydream zu putzen.

Nathalie und ich redeten derweilen über das Westernreiten. Nathalie konnte es und ich auch, ich war früher mal 5 Jahre oder so Western geritten, von daher war ich ziemlich sicher, ich hatte es bloß sehr lange nicht mehr gemacht.

Und da musste ich schon wieder an Sean von New District denken, er ritt manchmal in seiner Freizeit auch.

Ich wurde schon wieder traurig, aber da lenkte mich zum Glück Nathalie ab, sie erzählte gerade, dass sie an einem Tag auf der Ranch von einer Kuh verfolgt wurde, die Kuh letztendlich aber nur auf was zu Essen aus war, welches Nathalie in ihrer Tasche gehabt hatte.

Nathalie bekam einen riesen Lachflash, was ich nicht wirklich verstand, aber wenn ich in ihrer Situation gewesen wäre, würde ich mich jetzt wahrscheinlich auch schlapplachen.

Franzi und Daydream gingen jetzt schon in die Reithalle.

Nathalie und ich eilten zur Tribüne und beobachteten von da alles. Franzi konnte echt gut reiten. Es sah so aus, als wären sie und Daydream nur noch eins. Sie flogen über die Hindernisse.

,,Wow, die sind eins!", staunte ich. Nathalie lachte: ,,Das sagst gerade du? Du und Lali ihr saht genauso aus gestern!" ,,Echt?", verwundert guckte ich sie an. ,,Jaha!", sagte sie nachdrücklich.

Als Franzi fertig war strahlte sie.

Sie umarmte Daydream: ,,Du bist so toll!"

Ich ging zu ihr und legte meine Hand auf ihre Schulter: ,,Du kannst echt gut reiten! Daydream buckelt sehr oft und du hast sie echt unter Kontrolle!"

Franzi lächelte stolz und in dem Moment rieb Daydream ihren Kopf an Franzi.

Zwischen den beiden bestand irgendeine Verbindung. Jedenfalls hatten beide eine harte Geschichte. Franzi war oft umgezogen und hatte eine echt kranke Freundin, außerdem wurde sie von ihrer Mutter, nach der Trennung ihrer Eltern, total vernachlässigt.

Und Daydream war viel verkauft worden und auch misshandelt worden.

Vielleicht war gerade das diese Verbindung, die zwischen beiden bestand.

Es hätte nicht perfekter sein können.

Aber bald schon zogen wieder dunkle Wolken auf.

So, ich denke das war's jetzt für heute :) hoffentlich gefällt euch das Kapitel ♥

Ein etwas anderes Leben (New District FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt