Kapitel 37

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Nach einer Weile reiten fragte Sean:      ,,Was hast du denn gemacht, dass Jaden dir das Reiten verboten hat?"

,,Ach, ich bin an einem Nagel hängen geblieben und hab mir den Arm aufgerissen", log ich. Das war eigentlich eh nur halb gelogen, denn Alicia hatte mich ja mit ihren !Fingernägeln! gekratzt.

,,Oh", er guckte jetzt auf den Arm und sah auch die Umrisse des Verbandes unter meinem Pulli.

Ich lächelte leicht: ,,Geht schon!" Er zog lachend eine Augenbraue hoch.

Ich ritt bald darauf schon wieder neben Jaden und Sean neben Mary. Ich unterhielt mich einfach über ganz normale Sachen, wie auch Schule.

Ich hatte keine Ahnung, worüber sich Mary und Sean unterhielten.

Es war richtig schön, einfach über die Felder unterm Sternenhimmel zu reiten und mein Arm tat auch schon gar nicht mehr so doll weh.

Mit Jaden konnte man einfach so viel Spaß haben und er lenkte mich ab. Aber heute klappte es nicht ganz so recht. Ich schaute die ganze Zeit zu Sean, aber er bemerkte das nicht. Er war ganz vertieft in das Gespräch mit Alicia, manchmal verstand ich Alicia,aber mehr auch nicht.

Auf einmal hielt Jaden sein Pferd an und stieg ab, wir taten dasselbe.

Wir standen auf einer Anhöhe, von der man über alle Felder gucken konnte.

Es sah so schön aus! Echt unglaublich!
Jaden setzte sich auf einen Baumstamm und ich setzte mich neben ihn. Mary setzte sich auf die andere Seite von Jaden und schwärmte von der tollen Aussicht und wie schön es hier doch war.

Sean setzte sich neben mich. Auch ich fand, dass es echt wunderschön hier war. Wir schwiegen eine Weile.

Plötzlich flüsterte Sean lächelnd: ,,Eine Sternschnuppe!" Ich sah sie auch gerade noch und schloss wie er die Augen. Ich wünsche mir...das mit Sean alles okay wird.

Ich wusste in dem Moment nicht, was ich mir sonst wünschte. Er öffnete lächelnd die Augen und auch ich lächelte jetzt. Er sah mal wieder so toll aus und dieses Strahlen in seinen Augen! Das hatte er bei Alicia nie, ich schöpfte wieder Hoffnung.

,,Warum sind Alicia und Nathalie eigentlich nicht dabei?", er guckte immer noch in die Sterne.

Ich jetzt auf den Boden: ,,Weil es Alicia nicht so gut geht", genervt verdrehte ich die Augen, ,,Ja, sie hat ein schweres Leben, aber glaubt sie ich nicht? Sie nimmt mir alles weg, jetzt auch noch meine beste Freundin! Ich kann einfach nicht mehr!", ich war unbewusst immer lauter geworden, so dass jetzt auch Jaden und Mary zu uns guckten.

Sean guckte mich, überrascht durch diese Lautstärke, an: ,,Was meinst du mit "glaubt sie ich habe kein schweres Leben"?"

,,Ach nichts", jetzt bereute ich, dass ich mich nicht beherrscht hatte. ,,Is klar", herausfordernd guckte er mich an. ,,Ach, es ist nur wegen meinem Vater", traurig guckte ich in die Sterne. Mein Vater hatte sie geliebt und wir saßen Abends oft zusammen da und haben in die Sterne geguckt.

,,Was ist mit ihm?", leicht beunruhigt und auch neugierig guckte er mich an.

Ich schluckte: ,,Er ist gestorben...Autounfall!", traurig suchte ich den Himmel nach einem ganz besonderen Stern ab, er leuchtete am hellsten, sogar von hier konnte man ihn sehen. Mein Vater hatte zu mir immer gesagt Das ist unser Stern!

Oh nein, jetzt kamen alle Erinnerungen zurück und ich wurde schon wieder traurig.

,,Das tut mir echt leid", er nahm mich in den Arm und es machte mir nichts aus.

Ich hatte jetzt schon wieder Tränen in den Augen, aber ich konnte jetzt doch nicht heulen.

Aber da floss auch schon eine Träne über meine Wange und eine weitere folgte und sehr viele folgten.

Sean drückte mich an sich und ich kuschelte mich an ihn. Er roch so gut, einfach nach Sean!

Er streichelte meinen Arm. Und ich musste leicht lächeln, wenn Alicia nicht da war, war er der Gentleman in Person.

Nach einer Weile löste ich mich leicht von ihm und schniefte: ,,Tut mir leid, dass ich dich so vollgeheult habe."

,,Ist doch nicht schlimm und du hast ja auch einen guten Grund", er lächelte leicht. Ich lächelte schwach. Warum musste er trotz allem so toll sein? Ich wollte ihn doch vergessen und wenn Alicia davon was mitbekam würde sie, wer weiß was mit mir machen.

Aber sie war nicht hier, deshalb genoss ich die Zeit mit Sean.

Ich schmiegte mich an ihn und fühlte mich seltsam erleichtert, nachdem ich ihm das erzählt hatte.

Noch ein Kapitel heute :) hoffentlich gefällt es euch ♥

Ein etwas anderes Leben (New District FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt