Jily Oneshot#8: Ein wahrer Freund?

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Der Anfang ist ein wenig melodramatisch aber bleibt stark, es wird nach ein paar Zeilen besser! xD <3

Tränen brannten heiß in Lilys Augen. Schnell blinzelte sie diese weg, straffte ihre Schultern und musterte ihre Schwester berechnend. Die Genugtuung Lily weinen zu sehen würde sie Petunia nicht geben. Ein Vorsatz der nicht leicht einzuhalten war, wenn die eigene Schwester Lily, alles was sie sich in der magischen Welt aufgebaut und ihre besten Freunde beschimpfte. Könnten ihre Eltern die beiden Schwestern sehen, würde es ihnen das Herz brechen. Der Gedanke an ihre verstorbene Mutter und ihren Vater ließ Lilys Wut verpuffen und machte tiefer Trauer platz.

Dennoch weigerte Lily sich all die Dinge, welche Petunia ihr an den Kopf warf wehrlos hinzunehmen. Stattdessen schrie und kämpfte sie zurück. Bis sie nicht mehr konnte. Gebrochen und Tränen zurückdrängend sagte Lily leise: „Ich dachte du hättest es über die Jahre geschafft deine Eifersucht im Zaum zu halten, dir ein eigenes gutes Leben aufzubauen auf das Mum und Dad stolz wären, aber nein, du lässt immer noch deine ganze Wut an mir aus! Ich kann nicht mehr, Tunia, ich will nicht mehr. Du bekommst was du willst. Ich gehe!"

Mit diesen Worten packte Lily mit der einen Hand ihren Hogwartskoffer, der noch immer gepackt im Flur stand und mit der anderen ihren Zauberstab. Noch einmal blickte sie zu ihrer Schwester zurück, in der Hoffnung dass diese wenigstens versuchen würde sie aufzuhalten um die einzige Familie welche die beiden noch hatten zu schützen. Doch Petunia meinte nur kalt: „Du bist ein FREAK Lily, du wirst nie etwas anderes sein!"

Endlich warf Lily die Tür hinter sich zu und trat hinaus in die dunklen Straßen. Blindlings irrte sie kreuz und quer umher. Schließlich ließ sie sich auf eine Parkbank fallen und starrte ins Leere, bis die Tränen kamen. So leise es ging schluchzte Lily unkontrollierbar vor sich hin.

Es dauerte eine Weile bis sie sich einigermaßen beruhigt hatte. Das machte die Situation jedoch nicht besser, denn Lily erkannte, dass sie keinen Ort hatte wo sie bleiben konnte. Sie hatte weder Muggel- noch Zauberergeld bei sich und Gringotts hatte längst geschlossen. Ihre einzige Freundin in London war Marlene McKinnon, aber sie war über die Osterferien bei ihrer Großmutter in Schottland. Ihre anderen Freundinnen waren zu weit weg als dass Lily es wagen würde zu apparieren. Die Prüfung lag erst eine Woche hinter ihr und so aufgelöst wie sie war, traute Lily sich keine weiteren Entfernungen zu.

Sonst kannte Lily nur eine Person in ihrer Nähe... Sofort schlug sie sich die Idee wieder aus dem Kopf. So abweisend wie sie James Potter behandelte, würde er ihr vermutlich die Tür vor der Nase zuschlagen. Er schien ohnehin nicht mehr interessiert an ihr zu sein. Außerdem hatte Lily Evans auch noch ihren Stolz!

Nachdem es jedoch anfing wie aus Eimern zu schütten schmiss sie ihren Stolz über Bord. Sie musste es versuchen.

Entschlossen packte Lily wieder ihre Sachen, konzentrierte sich auf die goldene Dreiecksregel und disapparierte.

Zögernd öffnete sie ihre Augen nachdem sie wieder festen Boden unter ihren Füßen spürte und sie nicht mehr das Gefühl hatte brechen zu müssen. Erleichtert atmete Lily auf. Sie war zwar ein paar Ecken zu weit gesprungen, doch immerhin hatte sie das Anwesen der Potters auch erst einmal gesehen.

Seufzend strich Lily sich die nassen Haare hinter das Ohr bevor sie erneut losging.

Wenige Minuten später ragte das Anwesen düster vor ihr auf. Langsam öffnete sie das quietschende Tor nachdem sie ihren Zauberstab dagegengehalten hatte. Dies war eine altbewährte Schutzvorrichtung. Wenn mit dem Zauberstab noch nie schwarze Magie ausgeübt wurde konnte man gefahrlos eintreten, ansonsten von Abwehrzaubern ins Jenseits befördert.

Mit rasendem Herzen stand Lily vor einer schweren Tür und klopfte zaghaft.
Augenblicklich wurde diese geöffnet und warmes Licht fiel nach draußen. Suchend blickte Lily sich um.

Jily/Scorose OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt