Scorose Oneshot#19: Silberwolf

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(Einmal ein "What was if "OS. ;) . So...what was if Scorpius was a werewolf? )

Rose warf sich neben ihre beste Freundin auf das Sofa im Gemeinschaftsraum. Sie mussten noch Geschichte, lernen, morgen hatten sie eine Prüfung. Allerdings konnte sich keine der beiden auf die langweiligen Jahreszahlen und Abkommen konzentrieren, wenn am anderen Ende des Raumes Albus und Scorpius in einer Nische standen und leise aber erhitzt diskutierten. Wie es aussah konnten sie sich nicht einigen, die Diskussion wurde immer lauter. Rose dachte etwas gehört zu haben, das wie „Du kannst deine Probleme nicht alle alleine lösen! Lass mich doch helfen verdammt!" klang. Scorpius wollte schon weiterreden, doch als Rose jedoch am Tischchen vor ihr ankam, und der, ohnehin schon wackelige, Becher mit Kaffee herunterfiel, riss der den Kopf hoch und sah zu ihr hinüber. Die Augenbrauen misstrauisch zusammengezogen begegnete er ihrem Blick, den sie, anders als Madison, der der Kaffee auf den Fuß getropft war, nicht von ihm abwenden hatte können, mit solcher Intensität, dass sich in Rose alles zusammenzog. Worüber auch immer er mit Albus geredet, hatte, es schien so wichtig und vertraulich zu sein, dass ihn sogar ein Becher, der am Boden zerschellte völlig aus dem Konzept bringen konnte. Erst später fiel Rose ein, dass es auch vielleicht die Tatsache hätte sein können, dass sie sich nicht gerührt und bei Madison entschuldigt hatte, sondern gebannt zu ihnen gestarrt hatte.

Als Scorpius den Blickkontakt abrupt, aber mit einer kalten Warnung in den graublauen Augen, abbrach, wandte sie schnell den Kopf ab. Diese Kälte in seinem Blick machte ihr zu schaffen. Normalerweise glitzerten sie voller Schalk oder strahlten hell wie der Himmel im Frühling, wenn jemand einen Witz machte. Sie fröstelte. Langsam fügte sie die Tasse mit einem Wink ihres Zauberstabs wieder zusammen, entschuldigte sich bei Madison, zog sich eine der flauschigen roten Decken über die Knie und starrte ins gedankenverloren ins Feuer. Was war es gewesen, dass ihn zu solchen Warnungen getrieben hatte, das ihn so vorsichtig gemacht hatte, in allem was er sprach? Dieses Jahr hatte noch keine zwei Monate gedauert, und das ohnehin so fragile Band zwischen ihnen, das normale Unterhaltungen zumindest teilweise ermöglichte, war bis aufs äußerste gespannt.

Rose zuckte zusammen, als sie Albus hinter ihr, an der Treppe zu den Jungenschlafsälen zu leise, als dass sie es vollständig hätte hören konnte, aber doch laut genug, um zumindest Bruchstücke zu verstehen Scorpius etwas zuzischte. Sie wagte es nicht sich umzudrehen, um den Ausdruck auf Scorpius' Gesicht zu sehen. Auf Albus Worte „Ernst" und „Anker" hörte sie ein angespanntes Schweigen, auf das ein böse geknurrter Satz folgte. Und dann verschwanden Scorpius Schritte nach oben, bevor sich das Sofa unter dem Gewicht ihres Cousins abrupt senkte. „Na, Mad? Geschichte so spannend wie immer?"

Das Feuer war bereits heruntergebrannt, die Asche glomm nur noch schwach. Maddie war schon lange schlafen gegangen, so wie alle anderen Gryffindors. Nur noch Rose saß alleine in eine rote Decke gehüllt am Ohrensessel, der am weitesten beim Feuer stand, und starrte in das letzte leichte rote Glimmen. Sie hatte wirklich versucht sich abzulehnen, aber ihre Gedanken kamen auf die merkwürdigsten Arten immer wieder zu dem Streit zwischen Albus und Scorpius zurück. Worin konnten sie so unterschiedlicher Meinung sein, dass Scorpius um sechs Uhr freiwillig in den Turm verschwand und nicht wieder herunterkam? Wobei.... Plötzlich sprang Rose auf und starrte zum Portrait der Fetten Dame. Im Geiste ging sie alle Stunden im Gemeinschaftsraum noch einmal durch. Sie blieb bei dem Moment hängen, bei dem Madison versuchte Albus dazu zu bekommen nicht in die Ferne zu starren sondern sich auf die Schachpartie zu konzentrieren. Er hatte nicht in die Ferne gestarrt, sondern war mit seinem Blick beim Portrait der Fetten Dame hängen geblieben, das sich vermutlich kurz zuvor leise geschlossen hatte. Aber wenn das Scorpius gewesen war, wieso hatte sie ihn nicht bemerkt? Spätestens wenn er dem Portrait einen Meter zu nahe gekommen wäre, hätten alle möglichen Idioten beginnen müssen ihn mit Fragen zu bombardieren, in wessen Zimmer er so spät denn noch wollte. Und außerdem hatte sie den ganzen Abend versucht ihn ausfindig zu machen.

Jily/Scorose OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt