Scorose Oneshot #6

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Die allerkältesten Wochen in Hogwarts waren angebrochen. Und das Wochenende war gekommen. Unzählige Spuren hatten einen Weg auf der schneebedeckten Straße nach Hogsmeade freigetreten. Fröstelnd zogen die zwei Mädchen sich die Jacken enger um den Körper und die Schals beinahe zu den Mützen hinauf. Aber anders als alle andern, die hinuntergingen, stapften sie durch en kniehohen Schnee zurück zum Schloss. Vollbepackt mit Taschen und Schnee wurden Rose und Madison von vielen ungläubig und dumm angesehen. Aber die lächelnden Gesichter der beiden Freundinne konnte nicht einmal der Wintersturm einfrieren. Ihr lautes Gelächter hörten die übrigen im Gryffindor- Gemeinschaftsraum schon von weitem. Dort waren die Vorbereitungen für die Winterparty für diesen Abend schon voll im Gange. Auf die Listen häuften die beiden wenig später noch letzte Deko, Drinks uns Süßigkeiten bevor sie aufgeregt hinauf in ihre Zimmer liefen. Jede von beiden hatte heute Abend die lange ersehnte Begleitung bekommen. Alles sollte perfekt sein. Auch ihre Outfits.

Frierend, zähneklappernd und aber immer noch grinsend warteten sie am Abend dann im Gang. Die Stimmen gingen vorbei oder entfernten sich immer weiter, bis schließlich endlich Madisons Freund Coby auftauchte. Der Ravenclaw- Schüler brachte aber alles andere als gute Laune. „Es tut mir leid Rosie, aber Lysander hat sich eine heftige Grippe geholt, und hat deshalb im letzten Moment deinen Cousin gebeten eine Vertretung zu organisieren. Ich hoffe für dich, dass es nicht Malfoy ist, was ich aber ehrlich gesagt bezweifle..."

Und als sich die beiden schon mit Rose auf den Weg machen wollten, kam Scorpius tatsächlich um die Kurve des Ganges. In Anzug und mit einem Lächeln im Gesicht sah er nicht einmal so schlecht aus, sodass die Schwärmereien einigermaßen erklärt wurden. Aber nicht einmal seine nette Begrüßung konnte auch nur einen kleinen Teil des versauten Abends wieder gutmachen.

Mittlerweile schwitze Rose schon beinahe. Das ununterbrochene Tanzen, und die Wärmezauber hatten sie erhitzt. Aber so wie jetzt auch musste sie immer wieder schnell verschwinden. In diesem Fall zum Buffet, wo sie sich eine Tafel Schokolade schnappte und ein Butterbier. Ihre Ausweichtaktik hatte doch gut funktioniert. Sie hatte ihre eigentliche Begleitung, Malfoy, heute den gesamten restlichen Abend noch nie gesehen. Bei Merlins Unterhose, sie würde ihn umbrin-
„Ich hab dich doch noch gefunden Rose!", meinte eine Stimme hinter ihrem Rücken. „Weiß du, du kannst nicht immer flüchten. Kannst du eigentlich nicht einmal ausspannen und mich als Begleitung statt als Trottel sehen?"Mit einem Stoßseufzer drehte Rose sich um und sah sich Angesicht zu Angesicht mit Scorpius Malfoy. „Nein." Kühl schüttelte ihr Gegenüber den Kopf. „Du kapierst es nicht oder? Du bist so fixiert auf deinen Lysander, der dich ja nur nicht verletzten willst, weil er deinen Dad kennt, dass du rund um dich ÜBERHAUPT nichts mehr wahrnimmst!! Es ist traurig! Rose, ich dachte du bist schlau! Die klügste Hexe deiner Stufe? Bist du wirklich so blind?" Damit machte er am Absatz kehrt und verschwand in der Menge.

Noch später am Abend irrte Rose schon wieder im Raum herum. Aber diesmal auf der Flucht von ihren eigenen Gedanken. Alle sagten immer sie wäre so klug. Aber wie könnte sie etwas übersehen, das laut Scorpius so wichtig war? Was könnte das sein? Sie hielt Ausschau nach dem blonden Schüler aus Slytherin und sah ihn dann auf der Tanzfläche mit einigen anderen Mädchen. Aber er schien nicht ganz bei der Sache. Immer wieder stolperte er und suchte den Raum ab. „Oder er ist einfach betrunken..." meinte eine kleine böse Stimme in Rose' Kopf.
Aber das passte nicht ins Bild des zwar frechen aber dennoch kontrollierten Malfoy. Irgendwann stand sie schließlich ganz vorne bei der Bühne. Seitlich an die Wand gelehnt ließ sie ihren Blick schweifen. Und da brannte sich ein blaues Augenpaar in ihres. Auch wenn er tanzte, Scorpius behielt sie für beinahe zehn Minuten im Auge. Erst als er irgendwann in der Menge verschwand entspannte sie sich und bemerkte, dass sie die letzten Sekunden die Luft angehalten hatte. Langsam befand sie sich selbst für paranoid, da sie erschrak, als einer ihrer Jahrgangsstufe sie zum Tanzen aufforderte und auf die Bühne zog. Reichlich verloren stand sie zuerst und wurde von anderen hin und her gequetscht.
So lange, bis Malfoy auftauchte, sie um einen Tanz bat und einfach mitzog. Aber sie konnte sich nicht entspannen. „Hast du wenigstens jetzt etwas deiner Umwelt wahrgenommen?", schrie er irgendwann über den Lärm hinweg. Ihre Antwort wurde hinweggetragen, aber anscheinend hatte er erahnt was sie sagen wollte, denn er schüttelte den Kopf und nahm wortlos ihre Hände, tanzte wie er es immer tat und ließ nur hie und da eine Gefühlsregung durchblitzen. Aber alle diese kleinen Andeutungen waren fröhlich, von Leben erfüllt und so überhaupt nicht so kalt wie die Person, die sie eben an der Hand durch den fünften Tanz führte.

Da schien ihr Arm Feuer zu fangen. An der Hand? Ein merkwürdiges Kribbeln zog sich ihren gesamten Arm hinauf, immer weiter bis sie vollständig zu kribbeln schien. Irgendetwas in ihr drinnen regte sich. Ihr Herz passte sich den schnellen Beats an, und es begann ihr Spaß zu machen. Nicht einmal, dass Scorpius sie beobachtete störte sie. Irgendwann fühlte sie sich sogar soweit seinem Blick zu begegnen. Schlechte Entscheidung. Alle Erkenntnisse überfluteten sie und die Pirouette mit der sie kurz darauf in seinen Armen landete trug nur dazu bei, dass bei seinen nächsten Worten beinahe ein riesiges Feuerwerk in ihr losging. „Hast du es endlich erkannt? Kennst du mich jetzt?" Seine blauen Augen bohrten sich in ihre dunkelbrauen, suchten beinahe flehend nach einem Anzeichen von Erkennen. Sie nickte. Sie spürte seine Hand am Rücken, seine Hand die sie näher zu ihm zog. „Ich wusste es...", murmelte er glücklich. „Ich wusste, dass du mich kennst." Das Blau seiner Augen schien förmlich vor neuer Energie zu sprühen, als er ganz vorsichtig näher kam. Seine Lippen legten sich auf ihre und eine Mine schien zu explodieren. Rose Inneres wurde von einem brodelnden Lavastrom erfüllt, der sie wärmte aufwühlte und den Rest gab. Sie reckte sich ihm entgegen, ihm der ihr so vertraut schien, und der sie vorsichtig festhielt. Seine Hand lag in ihrem Nacken und seine Lippen auf ihren. Und ihre Herzen schlugen im selben Takt.

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Hallöchen :)
es tut mir leid, dass ich mich so lange nicht mehr gemeldet habe 0.0 Ich habe mir hier echt Mühe gegeben, so quasi als Versöhnung. Ich hoffe es gefällt euch, und ihr könnt immer noch solche kitschigen Oneshots lesen ;)
xLily

Jily/Scorose OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt