Jily Oneshot#15: Was wäre wenn...

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Anmerkung am Ende des Kapitels bitte lesen! Und ich weiß dass das Bild eigentlich Harrys und Ginnys Familie darstellt, aber ich konnte kein anderes finden.

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Polternde Schritte auf der Treppe ließen Lily vom Tagespropheten aufblicken. „Guten Morgen Harry. Frühstück?"
„Mum", protestierte der Junge, „Wir haben keine Zeit dafür, wir müssen nach King's Cross!"
„Richtig. Um elf Uhr. Bis dahin ist noch genug Zeit um etwas zu essen. Und schrei bitte nicht so herum, du weckst deine Schwester noch.", meinte Lily lächelnd, schwang ihren Zauberstab und ließ Toast, Tee und gebratenen Speck auf den Tisch schweben. Harry warf der Uhr einen misstrauischen Blick zu, der Hunger schien jedoch zu siegen. Er setzte sich und biss herzhaft in sein Essen, doch seine Füße zappelten unter dem Tisch weiterhin aufgeregt.
„Noch Kaffee?", fragte sie in Richtung James der mit gerunzelter Stirn einen langen Brief las. Als sie deshalb keine Antwort erhielt, zog Lily diesen aus seiner Hand und steckte ihn weg. „Du hast heute frei, wag es nicht noch eine Sekunde an die Arbeit zu denken!", sage sie möglichst streng, was angesichts seines Hundeschlafanzugs den er von Sirius bekommen hatte nicht besonders leicht war.
Seufzend fuhr James sich durch die Haare bis sie beinahe so abstanden wie Harrys. „Tut mir leid, aber ich bin eben der Leiter des Aurorenbüros und die Suche nach Bellatrix läuft auf Hochtouren. Frank und Alice vermuten sie derzeit in Grönland. Dumbledore will morgen ein paar Leute vom Orden und von den Auroren hinschicken. Begleitest du mich?"
„Natürlich. Ich nehme an das Sirius ebenfalls mitkommt?"
James lachte schadenfroh auf: „Darauf kannst du wetten. Er will diese Hexe endlich brennen sehen."
„Marlene wird sie bedanken. Sie wird ihn umbringen wenn er die Geburt seines Kindes verpasst weil er in eine Schlacht gegen seine verrückte Cousine zieht."
„Du weißt dass wir ihn nicht abhalten können. Außerdem brauchen wir seine Verstärkung da Moony sich nach wie vor mit Tonks auf den Bahamas verkrochen hat."
Harry unterbrach ihr Gespräch indem er laut „Fertig!" schrie und nach oben stürzte um sich in Windeseile die Zähne zu putzen. Lily und James tauschten einen belustigten Blick.

Eine Stunde stand die kleine Familie am Eingang des vollen Bahnhofes, James trug Harrys Koffer und Eule, Lily hielt seine Schwester in den Armen und versuchte sie davon abzuhalten ein Schreikonzert zu veranstalten. Das ungewöhnliche Haustier und James' Umhang zogen schon genug Aufmerksamkeit auf sich.
Harry reckte den Hals um nach seinen Freunden Ausschau zu halten. Plötzlich lief er ohne Vorwarnung los, mitten in die Menge. Lily wollte ihm schon nachsetzen, doch da brachte Sirius den Ausreißer schon sicher zurück. Im Schlepptau hatte er die gesamte Weasleyfamilie. Während Ron und Harry sofort anfingen über ihre Häuserwahl zu sprechen - bei der sie sich natürlich einig waren - begrüßte Lily Sirius und Molly.

„Ich wusste gar nicht das du kommst."
„Ich kann doch nicht den großen Tag meines Patenkindes verpassen!", protestierte Sirius. Leiser fügte er noch halb scherzhaft, halb ernst hinzu:" Außerdem ist Marlene heute extrem schlecht gelaunt, aber psst.", bevor er sie losließ um sich in ein Gespräch mit James zu vertiefen.

„Hallo Lily!", strahlte Molly. „Hast du Emily mitgebracht? Sie sieht mit jeden Tag mehr aus wie du, nur die Augen, die hat sie wohl von James!"
Lily lächelte stolz auf ihre kleine Tochter hinab die bei der Erwähnung ihres Namens sofort aufhörte zu quengeln und sich interessiert umsah.
„Habt ihr die Longbottoms schon gesehen?", wandte Lily sich erneut an Molly.
„Fred, steck den Zauberstab weg! Nein, sie sind wahrscheinlich schon am Gleis. George, wenn du das noch einmal machst bleibst du dieses Jahr zu Hause!"
Mit einem Blick auf die Bahnhofsuhr wurde Lily siedend heiß klar wie viel Zeit sie schon verschwendet hatten. Wenn Harry nicht mit dem Auto zur Schule wollte, sollten sie besser die Beine in die Hand nehmen. James, der ihrem Blick gefolgt war, nahm ihre Hand und bedeutete Harry und den anderen mit ihnen zu kommen. Die schiefen Blicke der Passanten, welche die große ungewöhnliche Gruppe auf sich zog, ignorierten alle gekonnt.
Obwohl Harry es kaum erwarten konnte endlich nach Hogwarts zu kommen, zögerte er vor der steinernen Barriere. James klopfte ihm aufmunternd auf die Schultern. Ihr Sohn lächelte schief, nahm mit seiner Hilfe Anlauf und zuckte vor dem erwarteten Aufprall zusammen, verschmolz aber wie alle anderen mit der Mauer. Lily folgte ihnen, ging es wegen Emily jedoch etwas langsamer an. Als sie auf der anderen Seite wieder herauskam blieb sie trotz des Zeitdrucks neben James stehen und sog die altbekannte Atmosphäre in sich auf. Es war schon zu lange her seit sie hier zusammen gestanden hatten, doch es hatte sich nichts verändert. Eltern und Schüler rannten hektisch hin und her, Freunde begrüßten einander lautstark, entflohene Haustiere flitzten über den Bahnsteig und der Dampf der roten Lokomotive hüllte alles in einen gespenstischen Rauch. Lange konnten die beiden allerdings nicht in Erinnerungen schwelgen denn Harry hatte sich schon wieder selbstständig gemacht.
„Na toll.", stöhnte Lily auf.
„Komm schon Lils, er geht jetzt nach Hogwarts, er kann langsam auf sich selbst aufpassen."
„Das ist doch das Problem. Er ist weit weg, wird immer älter und ehe wir uns versehen ist er erwachsen und-"
„Und dann hast du noch immer Emily und reizende Enkelkinder um die du dich sorgen kannst.", unterbrach James sie und küsste ihre Stirn. Lily lehnte den Kopf an seine Schulter und schmunzelte während sie Sirius dabei zusah wie er auf der Suche nach Harry hektisch auf und ablief, Molly mit den Zwillingen schimpfte und Ginny unbemerkt Süßigkeiten aus den Taschen ihrer Brüder klaute.

„Sieh mal einer an. Die Schöne und das Biest.", spottete eine Stimme hinter ihnen, gefolgt von einem hohen Lachen.
„Ich würde nicht so weit gehen und Lily als Biest bezeichnen.", gab James scheinbar ungerührt zurück, doch Lily merkte wie er sich anspannte ehe sie sich umdrehten um in die hochnäsigen Gesichter der drei Malfoys zu blicken. Lucius zischte zurück. „James Potter, arrogant wie eh und je. Halt dich bloß fern vor ihren Sohn, Draco."
„Keine Sorge Malfoy, Harry kommt nach Gryffindor wo er nichts mit deinem Gesindel zu tun haben muss."
„James...", sagte Lily sanft, aber warnend und legte ihm beruhigend einen Arm auf die Schultern. Mit dem anderen drückte sie Emily unwillkürlich beschützend fester an sich. Lucius musterte sie und ihre Tochter abschätzend ehe er mit gespieltem Mitleid sagte: „Ganz ehrlich, selbst du hättest es besser treffen können Evans."
James legte triumphierend lächelnd einen Arm um sie. „Eigentlich heißt es Potter. Wenn ihr uns entschuldigt, wir müssen unseren Sohn suchen."
„Schon erledigt.", rief Sirius, sichtlich zufrieden mit sich. Als sein Blick auf ihr Gegenüber fiel zuckte seine Hand jedoch sofort in Richtung seines Zauberstabes.
„Alles in Ordnung Sirius.", sagte Lily bestimmt bevor ein Mord die Abreise verhindern konnte. „Zeig uns einfach wo Harry ist."
Widerstrebend machte er kehrt und lotste Lily und James zu Harry welcher bereits im Zug saß und ihnen durch ein Fenster fröhlich zuwinkte. Neben ihn quetschten Ron und Neville ihre Köpfe durch das Fenster. Ein Mädchen mir buschigem braunen Haar saß in ein Buch vertieft ebenfalls im Abteil, beachtete die Jungs aber nicht weiter.

„Harry,", rief Lily erleichtert. „Was fällt dir ein? Hattest du nicht vor dich zu verabschieden?"
„Ich wollte nur den Zug nicht verpassen.", meinte er ungewohnt kleinlaut.
„Na dann kommst du in Punkto Pünktlichkeit immerhin nicht nach deinem Vater.", lachte Lily.
„Ich stehe übrigens neben dir!", beschwerte James sich, grinste aber dabei. „Wie dem auch sei, ich und Sirius haben noch ein paar Ratschläge vorbereitet: freundet euch mit den Vertrauensschülern an damit sie euch nicht so viele Punkte abziehen, macht nie, ich wiederhole NIE, etwas Verbotenes wenn McGonagall in Sichtnähe ist, durch mich und Tatze hat sie ohnehin schon ein Auge auf dich, löscht die Karte der Rumtreiber immer, las-"
„Du hast ihm die Karte gegeben?"
„Und den Tarnumhang!", fügte Sirius stolz hinzu.
James wollte sich unter Lilys strenger Miene schon rechtfertigen, doch Lily drückte ihm bloß mit einem darüber-reden-wir-noch-Blick Emily in die Hand und zog Harry durch das Fenster an sich. Nicht unbedingt die bequemste Umarmung, aber Lily hielt ihn dennoch so lange fest bis das Signal zur Abfahrt ertönte. Harry hatte gerade noch Zeit Emily kurz zu drücken, sich von James die Haare zerzausen zu lassen und von Sirius einen liebevollen Klaps zu bekommen, da setzte der Zug sich auch schon in Bewegung. Lily winkte ihm mit Tränen in den Augen hinterher bis der Rauch sich verzogen hatte.

„Ich denke wir sollten die erste Beschwerde von McGonagall einrahmen.", meinte James nachdenklich. Stolz blickte er der verschwindenden Lokomotive hinterher und wiegte dabei Emily hin und her, da diese inzwischen begriffen hatte dass ihr großer Bruder ohne sie weggefahren war und deshalb kurz vor einem Tränenausbruch stand.
„Ich kann noch immer nicht fassen dass ihr im die Karte der Rumtreibermitgegeben habt. Er wird so viel anstellen!"
„Ich weiß! Das wird der Hammer!", freute James sich überschwänglich.
Lily schüttelte den Kopf und wusste nicht ob sie lachen oder sich fürchten sollte. „Immerhin hast du ihm keinen Besen mitgegeben." James schien plötzlich sehr interessiert an Emilys Schnuller in Form eines goldenen Schnatzes zu sein. „Ähm...lustig dass du das sagst..."
„JAMES POTTER, SAG MIR DASS DAS NICHT WAHR IST!"

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Ich mache es so kurz wie möglich:

1.) Danke für 4k+ Views!

2.) Soll ich öfter solch „was wäre wenn"- Kapitel schreiben? -> Antwort in die Kommentare

3.) *Achtung Eigenwerbung* Schaut unbedingt bei unserem neuen Buch „Things to do before you die" vorbei!

Das war's von mir, frohe Ostern und bis nächsten Sonntag <3

-Ginny


Jily/Scorose OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt