Kapitel 15

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Plötzlich war mir nach Lachen zu mute, aber ich hielt mich zurück. Der Schnaps hatte mein Gehirn vernebelt und ich fühlte mich wunderbar! Auch Saphira war betrunken. Dieser Abend würde lustig werden. Saphira und ich sahen uns an und nickten. Die perfekte Gelegenheit für sie!
Augenblicklich klammerte sie sich an Sams Arm, der sie auch so gleich ansah.
"Sammy~! Zieh dein T-Shirt aus~!" flüsterte sie und Sam wurde rot. Ich hingegen setzte mich voll vor Henry auf den Tisch. In der einen Hand mein halbvolles Glas und die andere auf den Tisch gestemmt, beugte ich mich langsam vor. Er starrte mich an und als ihm klar wurde, was gleich passieren würde, wurde er genauso rot wie Sam. Ich lachte laut auf. Die Leute, an den Tischen um uns herum, schauten uns kurz an und beachteten uns dann nicht weiter. Hier war so etwas anscheinend üblich (?). Die Lautstärke nahm auch nicht ab.
Henry war ein gutes Stück vom Tisch weg gerutscht. Ich ließ mich vom Tisch runter auf seine Schoß rutschen und sah zu ihm hoch. Gott, dieser Anblick! Zu köstlich. Ich lehnte mich an seine muskulöse Brust und hörte ihn scharf die Luft einziehen. Ich blickte über meine Schulter rüber zu Saphira und sah wie sie immernoch an Sams Arm hing, nun aber versuchte sein T-Shirt hochzuziehen. Er saß ganz steif da er versuchte eben dies zu verhindern. Ich wandte mich wieder dem Jungen vor mir zu und sah in sein Gesicht. Wie süß! Er war ja ganz rot. Ich wuschelte ihm durch die Haare und war überrascht. So weich hatte ich mir sie nicht vorgestellt.
"Du hascht ja ganz weische Haare!" nuschelte ich erstaunt und fuhr gleich nochmal durch, "Isch hab mir die viel schtacheliger vorgeschtellt! (Achtung! Die Rechtschreibung hier ist absichtlich so!)" und wieder wurde er röter. Wie sagt man so schön? Rache ist süß!
Ich ließ von seinen Haaren ab und zupfte am Saum seines T-Shirts.
"Ausziehen!" er sah mich verdattert an.
"Du hast mich gehört. A-U-S-Z-I-E-H-E-N!" er schüttelte den Kopf.
"Mira du bist betrunken! Du solltest schlafen gehen!"
"Och nö! Ich bin aber noch gar nicht müde~!" Ohne ein Wort zu sagen hob er mich wie einen Mehlsack hoch und ich klopfte auf seinen Rücken.
"Lass mich runter!" Er sah mich kuz an und wandte sich Tim zu:
"Hast du ein Haus oder eine Wohnung hier in der Stadt?" Tim verkniff sich ein Grinsen und nickte.
"Geh zur Stadtmauer. Einfach die Straße runter und dann nach links. Das große weiße Haus gehört mir."
"Danke." Henry war schon bei der Tür angelangt als Tim hinterher rief:
"Stell aber keine unanständige Sachen mit ihr an!" Henry wurde rot und schüttelte seinen Kopf. Ohne sich umzudrehen ging er aus der Tür und ich winkte zum Abschied. Das letzte was ich vom Innenraum sah, war: Saphira die nun auch auf Sams Schoß saß und schlief.
Henry ging, so schnell es mit einem zappenlden (?) Mädchen auf der Schulter eben ging, zur Stadtmauer bog ab und ging auf das große weiße Haus zu.
"Ist die Tür überhaupt auf?" ich kicherte.
"Mist daran hab ich gar nicht gedacht!" Er probierte die Tür zu öffnen und Tatsache: sie ging auf. Er trug mich rein und zog sich die Schübe aus. Meine zupfte er auch von meinen Füßen ab. Wir sahen und im Haus um und als wir ein Schlafzimmer fanden, an dessen Tür ein Schild, auf dem 'Gästezimmer' stand, befestigt war, trug Henry mich in dieses hinein und warf mich aufs Bett.
Er wollte mich gerade zu decken als ich ihn am Shirt zu mir zog.
"Bleib noch ein bisschen bei mir~." schnurrte ich, "Das Bett ist doch groß genug~." Er sah das Bett an und dann wieder mich. Und Puff! Ich schlief ein.

-nächster morgen-

Ich öffnete meine Augen langsam und wurde von Sonnenstrahlen geblendet. Mein Kopf tat weh und ich konnte mich nicht mehr an gestern Abend erinnern. Ich setzte mich trotz Kater auf und rieb mir meine Augen.
Aus dem Augenwinkel sah ich wie jemand neben mir lag. Ich schaute genauer hin. Es... Es war Henry! Ich sprang aus dem Bett. Nicht ohne die decke mit zu ziehen und hockte mich in eine Ecke des Zimmers. Meine Gedanken über schlugen sich. Ich hatte nur ein dünnes weißes Nachthemd an. H-h-hatten wir etwa? B-b-bitte nicht! Nicht wenn ich betrunken war! Und sowieso nicht mit ihm! Ich schlug meinen Kopf immer wieder gegen die Wand. Warum? Warum lag er neben mir in diesem Bett?
"Morgen." Ich sah erschrocken zu ihm. Er sah mich verschlafen an und rieb sich den Schlaf aus den Augen.
"Was machst du da?" er gähnte.
"Sieht man das nicht? Ich hau meinen Kopf gegen die Wand!"
"Aha. Kannst du das bitte etwas leiser machen? Wegen dir konnte ich gestern nicht einschlafen."
"Wir haben doch aber nicht... Oder?" Ich wurde rot. Er wurde rot. Ich zupfte an dem Nachthemd rum, "Oder?"
"Nein haben wir nicht."
"Und warum hast du schon wieder kein T-Shirt an?" er sah an sich runter, "Und wer hat mich umgezogen?"
"Ich weiß es nicht." ich sah ihn an, "Ich jedenfalls nicht!" er hob, sich verteidigend, die Hände.
"Dir würde ich alles zu trauen!"
"Also auch, dass ich es nicht war!"
"Jajaja. Ich hab dich schon verstanden." ich winkte ab, "Und jetzt hab ich Hunger!"
"Ich auch. Lass uns frühstücken gehen."

Drachenblut I - Die Hüterin der Ewigkeit ~Abgebrochen+NeuanfangWo Geschichten leben. Entdecke jetzt