Kapitel 12:

338 20 0
                                    


Aus der Sicht von Misa:

Mit einem kräftigen Ruck kam die alte Hütte zum Stillstand. Es war eine lange Fahrt mit dem "Aufzug" gewesen. Aus den Fenstern der Hütte konnte man beobachten, wie wir in eine Höhle eintauchten und an der Fassade eines großen, modernen Wolkenkratzers in die Tiefe befördert wurden, der sich unter der Erde befand. ...Interessant.

"Da wären wir." Mikuni schob die schwere Holztür beiseite und trat ins Freie, auf einen weitflächigen Höhlenboden. "Was ist das für ein Gebäude? Gehört das zu C3?" Wollte ich nervös wissen. Wenn dem so wäre, würde es kein Kinderspiel werden, Kuro in diesem riesigen Wolkenkratzer zu finden. "Jap." Antwortete Mikuni. Jeje schlängelte sich unter seinen Hut. "Ach komm, Jeje! Dieser Ort ist doch nicht soo schlimm!" lachte Mikuni. Doch an seiner Stimme konnte ich heraushören, dass auch er beunruhigt war. "Fu, fu, fu. Kommt, wir nehmen am besten den Hintereinganng!"

Gut gelaunt summte Lilly eine Melodie, während er sich dem Gebäude näherte. "Lilly, stopp! Siehst du nicht die Kameras?!" rief ich entsetzt hinterher. Auf keinen Fall wollte ich, dass wir hier entdeckt werden. Lilly drehte lächelnd den Kopf zu mir. "Keine Sorge. Mein kleiner Zauber hat uns für diese Kameras unsichtbar gemacht."

Ohne weitere Bedenken trat er an die Tür des Hintereingangs. Misstrauisch folgte ich ihm, Mikuni hielt sich dicht hinter mir. Kurze Zeit später befanden wir uns in einer kleinen Eingangshalle am Hintereingang. Niemand war zu sehen, auch die Tür war nicht verschlossen gewesen, was mich ein wenig irritierte. Irgendetwas stimmte nicht. Mühelos konnten wir in die verschiedenen Räume und Flure gelangen, ohne irgendwem zu begegnen. Nicht eine einzige Tür in diesem sonst so hochgesicherten Gebäude war verschlossen oder bewacht. Es scheint gerade so, als ob diese Leute von C3 wollten, dass wir herkommen. "Lilly?" fragte ich nervös. "Ich weiß. Sieht so aus, als würden wir erwartet werden!"

In diesem Augenblick trat uns ein Junge gegenüber. Er trug eine Brille und einen weißen Laborkittel. Außerdem konnte mir nicht entgehen, dass er eine halb versteckte Beretta in der Hand hielt. Der Junge starrte uns mit einem ruhigen Blick an. "Willkommen bei C3." Seine Stimme hallte von den weiten Wänden wieder. Okay, Lilly hatte Recht. Ausnahmsweise.

Keiner wusste, was er sagen sollte, bis Mikuni wiedermal die Stille durchbrach. "Hiiii, Tsujuki! Schön, dich wiederzusehen!" Rief er winkend. Ich verdrehte genervt die Augen. Tsujuki richtete einen emotionslosen Blick auf die Nervensäge. "Hallo, Mikuni. Ich habe doch gewusst, dass du dich an die alte Hütte im Wald erinnerst." Mikuni grinste. "Schäbig, zugewuchert und heruntergekommen, so wie dein Gehirn. Leicht zu merken, ich kann diese Hütte gut mit dir in Verbindung bringen. Ehrlich gesagt - wir sind aus einem bestimmten Grund hier." erwiederte er mit einer unschuldigen, und doch fordernden, Stimme. Tsujuki nickte, die unhöfliche Bemerkung ließ ihn kalt. "Ich weiß. Folgt mir."

Er wandte sich ab und schritt den Flur entlang. Verwirrt liefen wir ihm hinterher. Wollte er uns zu Kuro bringen? Einfach so? Warum?  Plötzlich hielt der Junge inne. Wir sind in einem Raum angekommen, der einem Büro sehr ähnlich war. Nachdem Tsujuki die Tür sorgfältig hinter sich geschlossen hatte, drehte er sich freundlich lächelnd zu uns um und richtete die Beretta auf uns. "So. Ich habe gewusst, dass ihr kommen würdet. Ich werde euch Kuro nur ungern zurückgeben, aber als Gegenzug fordere ich Zyu zurück. Ich biete euch diesen Tausch an. Nehmt ihn an, oder lehnt ihn ab. Jedoch.... solltet ihr ablehnen, muss ich euch jetzt leider töten."


Aus der Sicht von Kuro:

Mein Hals brannte, dort, wo ich immer mein Halsband trug. Misa war in der Nähe, ich spürte es. Gequält schluchzte ich auf, als ich daran dachte, dass sie nur wegen mir hier ist. Es ist meine Schuld, dass sie sich in so eine Gefahr begibt! "Was hast du denn, Kätzchen? Willst du etwa nicht neu geschaffen werden?" Ich gab keine Antwort. Der Arzttyp lachte leise. "Keine Sorge, so geht es den meisten. Naja, nicht alle haben es überlebt. Bis jetzt nur einer. Soweit ich weiß, hieß er Tsubaki."

Also würde er mich zu einem Monster machen, so wie Tsubaki. Es ist alles nur meine Schuld! Warum musste ich auch hierher kommen? Das war dumm von mir. Ich war so naiv, dass ich geglaubt hatte, C3 würde tatsächlich dabei helfen, Tsubaki zu vernichten, wenn ich das tue, was sie wollen. Ich lag weit daneben. Wie könnte C3 eines ihrer eigenen experimentiellen Meisterwerke vernichten? Ich hätte wissen müssen, dass sie uns hintergehen wollten. Doch jetzt war es zu spät.

Wut flammte in mir auf. Wut auf diesen Typen vor mir und auf diese ganze blöde C3-Organisation! Ich wollte diesen Mann nur noch tot sehen. Ich musste ihn umbringen. Misa soll bloß nicht herkommen, noch nicht! Vorher will ich ihn töten! Er lachte laut auf, als er meinen Blick bemerkte. Bestimmt hatten sich meine Augen wieder auf Killerblick verändert. "Du kannst mich nicht umbringen, auch wenn du das so unbedingt willst. Du bist gerade in einer echt dummen Situation, Kleiner." Er tippte auf meine Fesseln. Dieser Idiot wird schon noch sehen, wer zuletzt lacht. Er wird es zu spüren bekommen.


****************************************************************************

Hi, Leser ^-^

Jaa, ich weiß... es hat ewig gedauert und ist sehr kurz, sorry ^^'' Aber die Schule macht mir echt zu schaffen, das kennt ihr bestimmt.

Ich hoffe jedenfalls, dass euch das Kapitel trotzdem irgendwie gefallen hat!

Grüßchen, eveyama ^-^






Servamp - Another TaleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt