Kapitel 11

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Aus der Sicht von Kuro:

Misa... wo bist du? Was machst du gerade? Wie geht es dir? Ah, wäre ich bloß nicht gegangen...
Ich wäre nicht so alleine.
Wäre ich nicht hier gefangen, dann wüsste ich...
würde ich. .. ich ...

Grelles Licht erschien hinter meinen geschlossenen Augenlidern. Das Licht brannte. Meine Augen taten weh. Ich stöhnte leise vor Schmerz. Nach einer Weile hatte ich es endlich geschafft, die Augen einen Spalt weit zu öffnen. Ich konnte mich nicht bewegen. Ich war an einer Liege fixiert, in einem weißen, leeren Raum... über mir dieses Licht. Ich war alleine. Genauso, wie damals.

Was machen wir hier? Wo sind unsere Eltern? Wer hat uns erschaffen? "Kuro. Das sind von nun an deine Geschwister. Ihr seid mächtige Wesen in dieser Welt. Und ich bin dein Schöpfer. Kuro, du bist mein Meisterwerk, der Älteste der Vampire!" Der weiße leere Raum, dieser Mann... er ist unser 'Vater', der, der uns Urvampire erschaffen hat. Der, den ich getötet habe....

Ein Klacken durchbrach meine Gedanken an die Vergangenheit. Mühevoll richtete ich den Blick auf die Quelle des Geräuschs. Der Arzt-Typ mit dem weißen Kittel hatte den Raum betreten. Er grinste mich an, als er sah, dass ich wach war. "Kuro. Heute passiert etwas ganz Besonderes. Ich werde dich zu C3s Eigentum machen. Du wirst zu einem anderen Wesen. Und ich werde der Schöpfer deines neuen "Ichs" sein."

"...Und ich bin dein Schöpfer."

"Du wirst zu einem Meisterwerk!"

"Kuro, du bist mein Meisterwerk, der Älteste...."

Er stellte ein Gefäß bereit, zusammen mit einer Spritze und einem Skalpell. Ich hasste Ärzte. Und ich hasste diesen Mann. Er war genauso, wie er. Und ich hasste ihn. Den, den ich getötet habe. Ich wollte ihn umbringen. Ich bin ein Meisterwerk. Mich wird er nicht verändern, er darf es nicht! Ich bin ich, ich bin alles, was mich an ihn erinnerte. Und ich war mir wichtig, so sehr ich ihn auch hasste.

Meine Gedanken schmerzten in meinem Kopf. Im Nachhinein war es ein Fehler, dass ich unseren Schöpfer getötet hatte. Aber ich musste es tun und ich würde es auch immer wieder tun. Dieser Mann vor mir, er musste sterben.

"...Den ich getötet habe..."

Es tat weh. Verließ mich meine gesunde Psyche? Wurde ich jetzt wahnsinnig? Wundern würde es mich nicht. Es war so schmerzvoll. Wie verrückt zerrte ich an den Riemen, die mich an der Liege hielten. Ich musste ihn töten. Nur ich, kein Anderer! Ich konnte den Schrei in meinem Kopf nicht länger unterdrücken. Was passiert da mit mir?!

Der Arzt ignorierte meine wütenden Schreie und den verzweifelten Versuch, mich zu befreien. Er holte einen kleinen Gegenstand aus der Innentasche seines Kittels und trat auf mich zu. Ich schloss die Augen, bis ich bemerkte, dass er an mir vorbei lief. Verwundert drehte ich meinen Kopf, so weit es ging. Mit dem Gegenstand hatte er einen Apparat hinter mir aktiviert, den ich jedoch nicht erkennen konnte. Ich fühlte nur, wie mir ein breites Band um den Kopf und über meine Augen gelegt wurde, von dem einige Kabel ausgingen...

Misas Sicht:

Mikuni hatte uns quer durch die Gegend geführt, schon seit Stunden waren wir unterwegs. Ich wollte gerade nach einer Pause fragen, da hielt er plötzlich an. Verlegen ließ er den Blick umherschweifen und kratzte sich ratlos am Kopf. "Was ist los?" Wollte ich wissen. "Ähm... möglicherweise haben wir uns jetzt verlaufen..." Wie bitte?! Das ist nicht sein Ernst!

"Und wo bitteschön sind wir jetzt?" Fragte Lilly erschöpft. Die Umgebung war eine Wohnsiedlung, die an einem dichten Wald angrenzte. Ratlos zuckte Mikuni mit den Schultern. "Tja, wenn ich das nur wüsste..." Jeje schlängelte sich auf den Boden und kroch in Richtung Wald. Mikuni folgte ihm. Jeje wird hoffentlich wissen, wo wir hinmüssen.

Etwa eine halbe Stunde später sind wir an einer herabgekommenen Holzhütte angekommen. Mikuni ging voran und hielt uns die von Moos bewachsene Tür auf. "Ha! So falsch lag ich gar nicht!" Meinte er stolz. Ungläubig sah ich mich in der verfallenen Hütte um. "Das hier soll das Hauptquartier sein?! Das sieht eher aus, wie ein vergammelndes Stück Holz, das im Wald steht!" Der Japaner lachte. "Warts nur ab!"

Er suchte kurz die Wände dieser Bruchbude ab,  bis er gefunden hatte, wonach er suchte. Ein kleiner Schalter, gut versteckt zwischen dicht wachsendem Efeu. Kaum hatte Mikuni den Schalter umgelegt, durchzog erst ein leichtes Beben die Hütte, bevor sie vollständig im Boden versank. Ein Aufzug. Das ist das allerletzte, womit ich gerechnet hätte! Nervös begegnete ich Lillys Blick. Wohin wird uns dieser Aufzug bringen?

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Hi, ihr Leser!

Erstmal sorry, dass es wieder mal eine ganze Ewigkeit gedauert hat, aber in letzter Zeit ist es wirklich stressig, da ich Prüfungsjahr habe und hauptsächlich mit meiner anderen Story beschäftigt bin, hoffentlich versteht ihr das ^-^

Ich hoffe, euch hat das Kapitel soweit gefallen. Mir sind jetzt wieder ein paar neue Ideen gekommen ;)

Grüßchen, eveyama ^-^


Servamp - Another TaleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt