Was haltet ihr davon? (Bild oben) Ein Ostergeschenk für meinen Bruder, aber es würde Kuro auch gut gefallen :D
Misas Sicht:
Mit geschlossenen Augen lag ich auf dem weichen Untergrund. Ich genoss die Stille, die mich umgab. Zunächst wusste ich nicht, ob ich mich in einem Traum befand, doch die warme, klebrige Flüssigkeit um mich herum fühlte sich ziemlich real an. Alles, woran ich mich erinnerte, waren Sakuya und das Klappbett. Und Kuro, der die Tür geöffnet hatte, als.... Das Geräusch einer auffliegenden Tür veranlasste mich dazu, die Augen zu öffnen. Mein Blick fiel auf den Boden, auf den einige Brösel der Wand herabrieselten, gegen die die Tür geknallt ist. Vor den Bröseln befanden sich die mir gut bekannten Schuhe meines Servamps. „Misa..." hauchte Kuro. „Was zum Nintendo ist passiert..?"
Erst jetzt wurde meine Sicht etwas klarer. Ich befand mich noch immer im Gästezimmer mit Sakuya, der neben mir auf dem Bett lag. Es dauerte nur wenige Sekunden bis ich realisierte, dass sein aufgerissener Brustkorb die Quelle des vielen Blutes um mich herum war. Entsetzt wich ich zurück. „Kuro!" Warum hatte er ihn getötet? Hatte er es verdient, zu sterben? Trotz allem, was Sakuya getan hatte, ist er mein Freund gewesen. Ich schlug mir die Hand vor den Mund und versuchte, meine Tränen zu unterdrücken. „Ich... ich war das nicht!" beteuerte Kuro. „Das kann ich bestätigen! Wir sind eben erst angekommen." Erklang nun auch Lillys Stimme. Kuro und Lilly standen noch immer im Rahmen der Tür, außerhalb der Blutpfütze. Innerlich war mir klar, dass die beiden nichts getan hatten, doch ebenso wenig wollte ich akzeptieren, dass ich Sakuya getötet haben sollte. Ich hatte nie einen Menschen getötet. „Ich kann mich nicht erinnern..." flüsterte ich verzweifelt.
Kuro war noch immer wie versteinert, als Lilly auf mich zukam und mich in den Arm nahm. „Ist schon gut, sowas kann mal passieren. Sakuya war kein guter Mensch," versuchte er mich zu trösten. Lilly verurteilte mich nicht. Doch was war mit Kuro? Er stand nach wie vor an Ort und Stelle und beobachtete die Szene mit emotionslosem Gesichtsausdruck. In diesem Moment wünschte ich mir nichts sehnlicher, als ihn an Lillys Stelle bei mir zu haben, sodass ich mir sicher sein konnte, dass zwischen uns alles in Ordnung war. Doch es tat mir weh zu sehen, dass Kuro meinen Blick eiskalt erwiderte, ohne sich von der Stelle zu rühren.
„Kuro? Möchtest du wirklich keine Kekse? Was ist denn los da oben?" Lillys Umarmung wurde angespannt, als sich die Schritte hörbar die Treppe heraufbewegten. Scheiße! „Kuro, mach die Tür zu!" Zischte Lilly. Kuro machte einen Schritt ins Zimmer und schob langsam die Tür hinter sich zu. Mir blieb beinahe das Herz stehen, als ich das Klopfen von außen hörte. „Kann ich reinkommen?" Ich brachte keinen Ton heraus. Lilly dagegen sprang auf und packte Sakuyas Körper an den Armen. „Ich schaffe ihn hier raus! Kuro, bleib bei Misa und kümmere dich um die Sauerei!" flüsterte er hastig und zog die Leiche in Richtung Fenster. Kuro rührte sich nicht vom Fleck. Ich war unfähig, mich zu bewegen und starrte Lilly einfach nur mit offenem Mund an. Lilly verdrehte die Augen. Ohne lange zu überlegen setzte er Sakuyas Körper auf dem Boden ab, schmiss sich auf das Bett und stieß ein lautes Stöhnen aus, während die Bettfedern unter ihm quietschten.
Auf der anderen Seite der Zimmertür hörte ich ein kleines Kichern. Wenig später entfernten sich die Schritte wieder. Erleichtert seufzte Lilly auf. „Ohne mich wärt ihr echt aufgeschmissen." „Typisch Wolllust," murmelte Kuro. Ein kleines Lächeln konnte er jedoch nicht unterdrücken.
Kuro atmete tief ein. „Wärst du so nett, das hier für uns in Ordnung zu bringen? Misa und ich gehen schon mal vor zu Misono. Ich muss mit ihr reden, privat. Von Servamp zu Eve."
Lilly schien verwirrt zu sein, nickte aber. Überfordert von der gesamten Situation ließ ich zu; dass Kuro mich hochzog, um mit mir aus dem Fenster zu klettern. Als wir beide unten angekommen sind, änderte sich seine Mine zu einem nervösen, jedoch sanften Lächeln.
Und dann begann er zu sprechen.