Kapitel 11

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Alle Gedanken an Stefan sind aus meinem Kopf verschwunden, als unsere Lippen sich berühren. Das hier fühlt sich einfach zu perfekt an, zu richtig. Seine Lippen sind weich wie Seide und scheinen wie für die meinen gemacht zu sein. Die Elektrizität, die von dem Kuss ausgeht, droht mir den Atem zu rauben. Es fühlt sich an, als würden Millionen Schmetterlinge in meinem Bauch ihre Kreise ziehen und ich spüre eine Woge von Glücksgefühlen in mir aufsteigen. Ich vertiefe den Kuss.

Ich schlinge meine Arme um Damons Hals und ziehe ihn näher zu mir heran. Er selbst umfasst mit den Händen meine Hüfte und hebt mich auf seinen Schoß. Er küsst mich nun drängender und ich erwidere ihm den Gefallen mit derselben Leidenschaft. Meine Hand fährt durch sein nachtschwarzes Haar und zieht leicht an den Enden der Haarsträhnen, während seine Hände meine Wirbelsäule entlangwandern.

Ich bin noch nie so geküsst wurden. So voller Leidenschaft, voller Verlangen. Selbst mit Stefan hatte es sich nicht so gut angefühlt.

Meine Atemnot bringt mich schließlich dazu, den Kuss zu brechen. Ich öffne langsam die Augen, nur um direkt in Damons zu blicken, die im Moment das strahlenste blau bergen, was ich je gesehen habe. Wir bewegen uns nicht. Meine Hände sind nach wie vor um seinen Hals geschlungen, während die seinen an meiner Hüfte liegen.

Wir starren uns nur an. Beide sprachlos, beide außer Atem. Damon streicht mir eine Strähne meines braunen Haares hinters Ohr. Er lässt seine Hand etwas länger als nötig an meiner Wange verweilen. Ich entspanne mich aufgrund der sanften Berührung und schließe kurz die Augen.

Was mache ich hier? Habe ich tatsächlich gerade Damon geküsst? Wie konnte ich das tun? Wer weiß ob er es wirklich wollte. Das hier ist 1864 und er ist in Katherine verliebt, nicht in mich. Als ich meine Augen wieder öffne liegt Bedauern in ihnen.

Ich spüre erneut die Tränen über meine Wangen laufen. „Es tut mir leid", schluchze ich leise. Es bricht mir das Herz, ihm das zu sagen, aber ich muss es tun. „Es war ein Fehler."

„Was?" Damon sieht mich ungläubig an. Er will weitersprechen, doch ich lasse ihn nicht zu Wort kommen.

„Hör zu. Das hier ist die Vergangenheit und ich werde wieder zurück müssen. In der Zukunft bin ich mit Stefan zusammen", versuche ich ihn zu überzeugen, obwohl ich weiß, dass all das nur Ausreden sind.

Ich klettere von seinem Schoß und will den Raum verlassen. Ich kann nicht länger in einem Zimmer mit ihm sein, sonst weiß ich nicht, was ich vielleicht noch tun werde. Doch Damon hält mich zurück. „Und was sollte das dann eben? Du kannst mir nicht erzählen, dass du nichts bei diesem Kuss empfunden hast."

„Aber du liebst doch Katherine", platzt es aus mir heraus. Ich bemerke, dass ich zittere und schlinge die Arme schützend um meinen Körper.

Diese Worte scheinen zu Damon durchzudringen. Er mustert mich noch einen Moment. Seine Mine eisern, sein Blick ausdruckslos. Dann steht er vom Bett auf und verlässt ohne ein weiteres Wort den Raum.

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„Shh, es ist alles in Ordnung. Du wirst nicht schreien", flüstert Damon der Blonden vor seinen Augen beruhigend zu, während er gleichzeitig Gedankenmanipulation gegen sie einsetzt. Sie hat gewaltige Angst, das kann er schon aufgrund der Tatsache, dass sie zittert, sagen - doch es ist ihm egal. Er braucht die Ablenkung.

Elena hatte ihn geküsst. Tatsächlich geküsst! Kein Abschiedskuss und kein Versehen. Allerdings konnte sie es sich mal wieder nicht eingestehen. Stefan. Es wird immer Stefan sein.

Damon versenkt  seine rasiermesserscharfen Zähne im Hals des jungen Mädchens. Das Blut schmeckt nicht gerade außergewöhnlich, doch es hilft ihm zu vergessen. Er hatte schon häufig darüber nachgedacht, wie wohl Elenas Blut schmeckte. Angeblich soll das Blut seiner Liebe, für einen Vampir, das Süßeste und Leckerste überhaupt sein. Doch er wird sowieso nie in den Genuss kommen, diese Behauptung auszutesten.

Hättest du mich 1864 kennengelerntWo Geschichten leben. Entdecke jetzt