Kapitel 14

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Ich liege gedankenverloren und die Arme hinter dem Kopf verschränkt auf meinem Bett und starre große Löcher in die weiße Decke meines Zimmers. Was, wenn ich nie wieder nach Hause komme? Ich bin seit vier Tagen hier und habe weder etwas von Bonnie noch von irgendjemandem sonst gehört. Kein Zeichen, nichts. Was, wenn sie mich aufgegeben haben?

Ich habe mich inzwischen so sehr an diese Zeit angepasst, dass es mir überhaupt nicht mehr komisch vorkommt hier zu sein. Es ist fast normal geworden. Ich fühle mich langsam so, als würde ich hier her gehören. Aber ich möchte nicht für immer hier sein!

Ich vermisse Jeremy, Bonnie und Matt, Caroline, Alaric….und Damon, Gott vor allem Damon, meinen Damon. Und Stefan? Was mache ich mit Stefan? Ich kann ihn nicht einfach im Stich lassen. Aber kann ich noch mit ihm zusammen sein? Vor allem nach den Entscheidungen, die ich in dieser Zeit getroffen habe?

Leider komme ich nicht dazu meine Gedanken weiterzuspinnen, da es in eben diesem Moment an der Tür klopft. Mir ist sofort klar, wer es sein muss.

„Weißt du, eigentlich brauchst du gar nicht mehr anklopften“, sage ich amüsiert, während ich mich aufrichte und schließlich vom Bett springe. Ich schüttele, ein breites Grinsen im Gesicht, den Kopf. Er kann sich nicht mal eine halbe Stunde von mir fern halten. „Denn mir ist sowieso klar…“ Ich erstarre, sobald ich die Tür geöffnet und die vor mir stehende Person wahrgenommen habe. Das ich überrascht bin, ist wahrscheinlich die Untertreibung des Jahrhunderts.

„Wir sollten uns unterhalten“, meint Katherine schnippisch und tritt an mir vor bei. Ohne ein weiteres Wort setzt sie sich auf mein Bett und bedeutet mir die Tür zu schließen. Sie lächelt ein kleines Lächeln, welches allerdings ihre Augen nicht erreicht. Ich weiß, dass in ihr eine mühevoll unterdrückte lodernde Wut lauert. Daher tue ich was sie will und gehe ein paar Schritte auf sie zu.

Ich habe nicht vor mich neben sie zu setzten. Sie ist nicht als Freundin hier und auch nicht für einen netten Plausch vorbeigekommen, deshalb werde ich nicht mal darüber nachdenken, so zu tun, als währe es der Fall. Stattdessen stelle ich mich-jeden Muskel meines Körpers angespannt und notfalls bereit zur Flucht-in den Raum und warte darauf, was sie zu sagen hat.

Zu meinem Erstaunen ergreift sie nicht das Wort. Ich seufze. Was soll das? Was will sie? Sie sitzt nur da und beobachtet mich. Ihre braunen Augen durchbohren mich regelrecht und ich bemerke, dass ich anfange nervös zu werden. Reiß dich zusammen Elena Gilbert! Genau das will sie doch! , rüge ich mich selbst. Und ich werde ihr sicher nicht die Genugtuung geben ihr meine Unsicherheit zu zeigen.

„Worüber müssen wir denn reden?“, sage ich schließlich, da mir das Schweigen zu viel wird. Ich bin sauer, dass sie mich tatsächlich dazu gebracht hat, als erste zu sprechen und vergesse für einen Moment vorsichtig zu sein. Ich bin erstaunt, wie selbstsicher meine nächsten Worte klingen.

„Nein, weißt du was? Ich mache deine Spielchen nicht mit. Ich werde jetzt gehen“, meine ich bestimmt und mach auf dem Absatz kehrt.

Bevor ich aus der Tür treten kann, ist Katherine aufgesprungen und hat mir den Weg versperrt. Sie lächelt mich teuflisch an. Ich bemerke, dass sich auf der Haut um ihre Augen plötzlich dunkle Adern abzeichnen und ihre  Iris mit Blut unterläuft. „Du solltest dich setzen“, zischt sie und macht einen Schritt auf mich zu. Während sie spricht, ragen ihre Eckzähne lang an ihren Mundwinkeln hervor.

Mich packt die Angst. Sie kann mich in dieser Zeit doch nicht töten, oder? Sie weiß nicht, welche Auswirkungen es haben würde mich umzubringen. Sie könnte wer weiß was in der Zukunft verändern. Allerdings hat Katherine Pierce noch nie irgendetwas, abgesehen von ihren eigenen Bedürfnissen gekümmert. Ich schlucke, als mich die Erkenntnis wie ein Schlag trifft. Natürlich könnte sie mich umbringen und das wird sie auch tun, wenn ich nicht nach ihren Regeln spiele! Das würde ihr nichts ausmachen. Im Gegenteil, wenn ich sie so ansehe, denke ich, sie würde es sogar ziemlich gerne tun. Ich taumle zwei Schritte zurück und setze mich auf das Bett.

Hättest du mich 1864 kennengelerntWo Geschichten leben. Entdecke jetzt