Kapitel 25

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„Also, damit ich euch richtig verstehe.“ Alarics Blick schweift unsicher zwischen mir und Damon hin und her, während er versucht das eben Gesagte nachzuvollziehen. „Ihr beide gehört eigentlich in dieses Jahrhundert. Ihr seid durch einen falsch verlaufenen Zauber in die Vergangenheit gelangt und habt dort Dinge geändert, die sich nun auf die heutige Zeit auswirken. Denn du…“ Er atmet tief durch und sieht mich an. „…solltest eigentlich nicht tot sein. Und wir drei sollten dich…“ Sein Blick fällt auf Damon. „…eigentlich kennen“

Nachdem Jenna und Alaric nach Hause gekommen waren, haben sie nicht anders als Jeremy reagiert. Natürlich waren sie geschockt, ihre eigentlich tot geglaubte Ziehtochter wiederzusehen. Nachdem der erste Schock überwunden und ihr Atem wieder einigermaßen ins normale gewechselt war, hatten Damon und ich sie jedoch überreden können, uns zuzuhören. Wir wollten ihnen und auch Jeremy dringend alles erklären.

Deswegen sitzen wir jetzt zusammen mit Jenna, Alaric und Jeremy am Küchentisch und versuchen sie von unserer Wahrheit zu überzeugen-was nicht so leicht ist wie zuerst gedacht. Alle drei von ihnen stehen unter einer unglaublichen Anspannung. Jenna und Jeremy starren mich an, als meinten sie, ich könnte jeden Moment verschwinden. Und Alaric mustert Damon misstrauisch, während er scheinbar angestrengt versucht, sich an ihn zu erinnern.

Er schüttelt verzweifelt den Kopf. „Es tut mir wirklich leid. Es ist schwer zu glauben.“

Ich seufze tief. „Das wissen wir. Aber ihr müsst uns trotzdem euer Vertrauen schenken.“ Ich lächle leicht und blicke erst Rick, dann Jenna und schließlich Jeremy an. Mir ist bewusst, dass sie froh sind mich zu sehen, sie sind erleichtert und glücklich, allerdings auch unglaublich misstrauisch. Sie wollen sich offensichtlich nicht an den Gedanken gewöhnen, solange sie nicht sicher sind, dass ich nicht plötzlich verschwinden und sie heraus finden lassen werde, dass all das nur ein Tagtraum war.

Ich ergreife Jennas Hand. „Ich bin hier und ich werde nirgendwo hin gehen. Mir ist bewusst, dass ihr Angst habt und dass das, was wir euch gerade erzählt haben, wahrscheinlich alle Sachen in Frage stellt, an die ihr bis jetzt geglaubt habt, aber ihr müsst uns vertrauen.“

Jenna drückt leicht meine Hand. Als ich aufsehe, bemerke ich, dass sie nun ebenfalls lächelt. „Ich glaube dir“, sagt sie bestimmt und ich bin überrascht von dem starken Vertrauen in ihren Augen. Sie fährt fort bevor Rick oder Jeremy Protest einlegen können. „Auch für mich klingt alles, was du gesagt hast, sehr unglaublich. Aber wenn es nur die geringste Chance gibt, dass du nicht tot bist, dann glaube ich dir. Dann bin ich bereit, zu glauben, dass all das nur aufgrund eines Fehlers in der Vergangenheit geschehen ist. Dann bin ich bereit zu glauben, dass es Hexen gibt. Gott. Wenn du willst, darfst du mir auch gerne noch erzählen, dass Werwölfe und Vampire existieren.“ Die letzten Worte sagt sie halb im Spaß. Sie weiß offensichtlich nicht, wie richtig sie mit ihrer Aussage liegt.

Damon und ich waren in unserem Bericht zwar sehr ausführlich, bestimmte Details, wie beispielsweise Stefan, oder die Tatsache, dass Damon ein Vampir ist, haben wir jedoch trotzdem verschwiegen. Schließlich sind Jenna, Jeremy und Alaric schon genug damit beschäftigt, das zu verarbeiten, was sie bis jetzt wissen.

Jeremy nickt. „Ok, ich bin dabei.“

„Ich auch“, meint Alaric ernst, mir entgeht allerdings der eiskalte Blick nicht, den er Damon zuwirft. Mir fällt auf, dass Damon diesem stand hält. Erst jetzt bemerke ich, dass er seit einer Weile nichts zu unserem Gespräch beigetragen hat. Nein, eigentlich sieht er aus, als wolle er überhaupt nicht mehr sprechen. Sein Mund ist zu einer feinen Linie zusammengepresst und er hat sich mit seinen Händen inzwischen regelrecht an seinem Stuhl festgekrallt.

Ich schüttele den Kopf und wende mich wieder Jeremy zu. Was immer Damons Problem ist, ich werde mich später darum kümmern. „Danke“, seufze ich erleichtert. „Wir müssen jetzt dringend Bonnie finden. Wenn mir jemand helfen kann, dann sie. Sie hat Damon und mich schließlich in die Vergangenheit geschickt.“

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