Kapitel 19

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Ja, ich weiß, sehr spät. Bitte erschlagt mich nicht, oder so, aber die Woche war etwas stressig und da hab ich nicht so viel geschafft. Meine Ausrede: die Lehrer sind schuld, weil die so viel aufgeben, vor allem Facharbeiten, bäh...etwas positives: dafür ist das Kapitel ein bisschen länger als sonst;)

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Damon sitzt nachdenklich im Wohnzimmer des Salvatore Hauses und starrt in die lodernden Flammen des Kamins. Zwei Tage. Noch zwei verdammte Tage, bis er endlich in die Vergangenheit reisen und eine Antwort auf all seine Fragen bekommen kann. Er ist inzwischen bei seinem fünften Glas Bourbon angekommen. Oder ist es vielleicht doch das sechste? Ach, wen schert das auch nur einen Dreck!

Er ist sauer. Auf wen, weiß er noch nicht so recht. Auf sich, auf Elena, auf Katherine-ja, vor allem auf Katherine. Sie hat schließlich mit dem Zweifel sähen angefangen. Was sie früher an diesem Abend zu ihm gesagt hat, schwirrt ihm nach wie vor im Kopf herum. Vielleicht solltest du dir wirklich nicht zu viele Hoffnungen machen. Elena ist mir ähnlicher, als du vielleicht denkst.

Was, wenn sie recht hat? Damon ist sich, wenn er ehrlich ist, nicht sicher, was Elena in der Vergangenheit für Spielchen spielt. Wenn er seine Erinnerungen richtig deutet, scheinen sie im Jahr 1864 so etwas wie eine Affäre zu haben. Aber warum? Was will Elena damit genau bezwecken? Benutzt sie ihn? Meint sie ernst was sie gesagt hat? Man, er ist wirklich verwirrt. Da sind im Moment einfach zu viele unterschiedliche Gefühle in ihm.

Sie hatten sich inzwischen mehr als einmal geküsst und Damon kann die Glücksgefühle, die bei diesen Erinnerungen in ihm aufkommen, einfach nicht abschütteln. Auf irgendeine verdrehte Art und Weise hat er das bekommen, was sein Wunsch war, seit er zum ersten Mal in Elenas rehbraune Augen geblickt und sich in ihnen verloren hatte. Sie hat zugegeben, dass sie etwas für ihn empfindet! Sie hat zugegeben, dass sie ihn will. Elena Gilbert hat zugegeben, dass sie ihn, Damon Salvatore, will! Doch das alles war vor seinem Ich aus der Vergangenheit passiert, in einer Zeit, in der Stefan sich kein Stück für sie interessierte!

Was, wenn sie ihre Meinung ändert sobald sie zurück ist? Im Jahr 2011 ist Stefan schließlich noch voll im Rennen. Gut, er ist gerade auf einer Blutsauftour jenseits von allem, aber das würde vorbei gehen. Schließlich hat Damon vor aus dem grausamen Blutoholiker wieder den leiben Häschenblut trinkenden Vorzeigevampir zu machen, den Elena kennt und liebt. Und genau das ist es, was Damon so eine große Angst bereitet. Sie könnte sich erneut für Stefan entscheiden. Schließlich ist er nicht mehr derselbe, der er vor 147 Jahren gewesen ist.

Sein vergangenes Ich hat es wirklich gut. Im Jahr 1864  braucht er sich nicht zu fürchten. Er ist gerade mehr oder weniger mit Elena zusammen und kann sie küssen und berühren so viel er will, während er hier in der Zukunft im Sessel sitzt und überlegt, ob er überhaupt je einen zweiten Kuss bekommen würde. Schließlich kann man den ersten nicht zählen. Er war halb tot und noch nicht einmal fähig gewesen, sie zurück zu küssen.

Er hätte ihr zu diesem Zeitpunkt gerne gezeigt, wie sehr er sie begehrt, wie viel er für sie empfindet. Er hatte sich vorgenommen, dass er, wenn er jemals die Chance bekommen würde Elena Gilbert zu küssen, dafür sorgen würde, dass es unvergesslich wird. Doch stattdessen war er zu schwach. Er war verdammt noch mal zu schwach gewesen, um überhaupt zu reagieren.

Damon will eigentlich nur einen zweiten Kuss mit Elena, in dem er ihr zeigen kann, wie viel er für sie empfindet und er ist sauer, dass sein vergangenes Ich genau diese Chance bekommen hat. Es ist fast so, als könnte Elena seinem menschlichen Ich nicht wiederstehen. Der Glückspilz. Moment, ist er jetzt etwa eifersüchtig auf sich selbst? Er sollte dringend aufhören zu denken.

Hättest du mich 1864 kennengelerntWo Geschichten leben. Entdecke jetzt