1) Tag 3 auf der Erde

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Drei Tage waren sie nun schon auf der Erde. Ich werde niemals diesen wunderschönen Anblick der Natur vergessen. Ich schloss meine Augen und stellte ihn mir nochmal vor. Das saftige Grün der Blätter, die sanft im Wind wehten; die Sonnenstrahlen, die durch das dichte Blätterdach drangen; der Wind, der eine Gänsehaut bei mir hinterließ... Es war perfekt.

"Geh aus dem Weg, Prinzessin." herrschte mich jemand an. Ich hätte diese Stimme unter Tausenden erkennen können. Diese eiskalte und selbstsüchtige Stimme.
"Bellamy..." Ich drehte mich um und sah ihn an.
"Mach Platz!" drängelte er weiter und schob sich an mir vorbei.
Wütend funkelte ich ihn an, aber sagte nichts weiter. Ich ging in mein Zelt. Jedes Mal wenn Bellamy und ich, in irgendeiner Art miteinander geredet hatten, war ich vollkommen verwirrt. Mein Puls war deutlich höher und ich vergaß alles um mich herum. Aber verliebt war ich nicht. Hoffte ich zumindest.
Ich hatte mal einen Freund, Finn. Es hörte genauso schnell auf, wie es begannen hatte. Doch es gab ein kleines Problem-
Finn wurde kurz nach mir verhaftet und mit auf die Erde geschickt. Ich versuchte ihm immer aus dem Weg zu gehen, was allerdings gar nicht so leicht war.
Müde legte ich mich auf mein Bett und schloss die Augen. Ich dachte eine Weile nach, wie es wohl den Menschen auf der Ark ging und meiner Mutter.

Ich wachte später durch Lärm auf und wusste nicht, wie lange ich geschlafen hatte, aber ich tippte auf ein bis zwei Stunden. Ausgeruhter schleppte ich mich aus meinem Zelt und erschrak. Eine große Traube an Jugendlichen hatte sich gebildet. Sie riefen etwas wie "Mach ihn fertig!" oder "Wehr' dich doch mal, du Loser!" Mühsam kämpfte ich mich durch die Menschen und sah dann zu Bellamy und Finn, die auf dem Boden lagen und sich prügelten.
"Finn! Bellamy!" schrie ich und lief zu ihnen. "Seid ihr beide vollkommen bescheuert!? Hört auf!"
Octavia lief hilflos zu mir und half die beiden auseinander zu bringen. Sie stellte sich vor Bellamy und versuchte ihn zu beruhigen. Da ich mich meinem Ex zu wenden musste, machte ich es nicht so einfühlsam.
"Was hast du dir dabei gedacht!?" schrie ich und klatschte ihm eine. Finn verzog kurz sein Gesicht und sah mich an. Blut strömte aus seiner Nase und er war voller Kratzer.
"Geht dich ja wohl überhaupt nichts an!" zischte er nur.
Wütend zog ich ihn ins Krankenzelt. Ich nahm einen sauberen Lappen und wischte ihm sorgsam das Blut aus dem Gesicht. Er sah nach kurzer Zeit wieder viel besser aus.
"Bellamy scheint einen harten Schlag zu haben." bemerkte ich grinsend. Finn sah mich nur genervt an.
"Er ist einfach nur ein Idiot. Prügeln und vögeln, mehr kann er nicht."
Ich fand es hart, wie Finn es sagte, denn ich war mir sicher, dass Bellamy auch etwas anderes konnte.
"Besser als gar nichts zu können." raunte eine Stimme. Ich drehte mich um und sah zu Bellamy, der auf uns zu stapfte. Finn verzog wütend das Gesicht.
"Keine Sorge, ich mach dich später fertig." Bellamy wandte sich zu mir.
"Meine Schwester meinte, ich soll mich durchchecken lassen." Ich nickte und sah kurz zu Finn, der uns misstrauisch musterte.
"Hast du noch Schmerzen, Finn? Ansonsten wären wir schon fertig." Er schüttelte den Kopf und stand auf. "Viel Spaß euch zwei noch."
Ich sah Finn zu, wie er das Zelt verließ und schaute dann zu Bellamy.
"Warum habt ihr euch geprügelt?" Er grinste. Ich konnte nicht sagen, ob es ein lustiges oder ein wütendes Lachen war, aber auf jeden Fall hatte er keine Reue.
"Er hat Octavia beleidigt. Kann er ja machen, sein Fehler war nur, es in meiner Gegenwart zu tun." Bellamy sah mich kurz an. Ich nickte schnell und untersuchte ihn. Außer ein paar Kratzern konnte ich aber nichts feststellen.
"Scheint so, als hättest du den Kampf gewonnen..." Ich grinste.
"Hör' besser damit auf, Prinzessin." Bellamy sah mich genervt an und stand dann auf. Er streifte ausversehen mit seiner Hand meinen Arm. Ich zuckte zusammen. Es fühlte sich an, als hätte mich ein warmer Blitz durchzuckt. Vorsichtig sah ich zu ihm. Bellamy hielt seine Hand und starrte sie an. Nach wenigen Sekunden ließ er sie dann wieder los und begab sich zur Zelt-Tür.
"Achso... Ähm danke für die Untersuchung..." murmelte er noch und verließ dann das Zelt.

The Sunset (Bellarke)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt