The Sunset (Bellarke)

20) Süße Küsse und Waldspaziergänge

Bellamy PoV
Clarkes ungläubiges Gesicht zu sehen war irgendwie...interessant. Also ihr Gesicht war immer hübsch und interessant, aber jetzt war sie sprachlos.
"Kate...Kate steht auf..." stotterte sie überrascht.
"Mädchen? Jap." beendete ich schnell ihren Satz. "Kate war schon immer an Mädchen interessiert. Deswegen schlafen wir auch nicht miteinander und haben es auch nicht vor." Clarke nickte leicht und sah kurz weg, bevor sie mich an sich zog und küsste. Ihre Lippen schmeckten so süßlich und es fühlte sich anders an...

Ich hatte schon einige Mädchen geküsst, aber die Küsse mit Clarke waren anders...schöner, echter, unschuldig. Sonst hatte ich immer dieses Verlangen mit dem Mädchen, das ich küsste, sofort zu schlafen, aber bei Clarke nicht. Ich wollte am liebsten jede Minute ihre weichen Lippen auf meinen Spüren und mich nie wieder von ihr lösen... Fühlt sich so Liebe an?

*Bellamy Flashback*
"Wenn du mich jetzt nicht sofort da rein lässt, bringe ich dich um, du Idiot!" drohte ich und packte meinen Kollegen am Kragen.
"Shumway hat dich nicht als Wache für die Zellen eingeteilt, Blake. Und jetzt lass mich los!" zischte der braunhaarige Junge und befreite sich aus meinem Griff. Stimmt, warum bin ich da nicht gleich drauf gekommen!? Ich muss einfach nur den Dienstplan vertauschen...

Ich verließ mit einem wahrscheinlich überheblichen Grinsen den Raum. Idiot... Aber ich war dankbar, denn dank dieses Trottels hatte ich jetzt einen mehr oder weniger ausgeklügelten Plan. Gesagt, getan.
"Barry?" rief ich und lief in den kleinen Raum, in dem sonst immer ein etwas ründlicher Mann saß. Keiner antwortete mir und ich konnte mit Freude feststellen, dass ich allein war. Jaaaaackpot.

Okay, Bellamy, bleib ruhig. Wo hatte Shumway nochmal diesen Arbeitsplan? Bestimmt auf seinem Arbeitsrechner. Ich klopfte an seine Bürotür, doch es blieb still. Also öffnete ich die Tür und betrat das leere Büro.
*Flashback Ende*

Unsere Lippen lösten sich langsam wieder voneinander, doch unsere Blicke tanzten nun einen wilden Tanz der Gefühle. Es war nicht unser erster Kuss und trotzdem waren wir der festen Überzeugung, dass wir uns gegenseitig hassten. Verrückte Welt...
"Können...können wir kurz in den Wald gehen?" fragte sie vorsichtig. Ich bejahte dies, obwohl ich keine Ahnung hatte, wieso sie in den Wald wollte...

Sie lächelte und drückte sich an mir vorbei, um zum Campausgang zu kommen. Ich kontrollierte kurz, ob ich meine Waffen mithatte und folgte ihr stumm. Ich hatte immer Messer und eine Pistole mit. Manchmal trug ich noch ein Gewehr bei mir, denn hier unten ging es ums Überleben und überleben geht nur durch kämpfen. Der blonde Haarschopf tapste weiter in den Wald.
"Clarke, warte. Wir sollten uns nicht so weit vom Camp entfer-" Ihre weichen Lippen unterbrachen mich. Ich legte meine Arme um ihre Taille und zog sie näher an mich. Ich wollte sie einfach bei mir haben, so nah wie möglich.

Clarke PoV
Bellamy drückte mich sanft gegen seine Brust. Er senkte seinen Kopf ein wenig, sodass sein warmer Atem meine Haut zum Kribbeln brachte. Die freien Hautstellen bedeckte er mit Küssen und hinterließ somit eine angenehme Wärme.
"Was machen wir hier, Bellamy?" murmelte ich und sah in seine wunderschönen, braunen Augen. Sein Blick hing an mir.
"Ich kann es dir nicht sagen... Ich kann in deiner Gegenwart einfach nicht klar denken..." Ich spürte, wie ein Lächeln meine Lippen umspielte. Die wohlige Wärme, die gerade noch auf meiner Haut lag, drang tiefer in mich hinein. Die Wärme war nun in mir, seine Wärme.
"Diese ständigen Küsse... Sie sind ohne Frage wunderschön, aber...ich weiß nicht, ob sie richtig sind..."

Ich wollte antworten, doch verstummte, als ein Pfeil, wenige Meter von meinem Kopf entfernt, in einen Baum geschossen wurde. Hektisch sah ich mich um, konnte aber nichts sehen. Ein weiterer Pfeil flog an uns vorbei. Aber dieses Mal verfehlte er uns nur knapp.
"Renn, Prinzessin!" rief Bellamy und ruhte mit einer Hand auf seiner Waffe.
"Nicht ohne dich!" Er sah mich kurz an und ließ dann von der Waffe ab. Stattdessen nahm er meine Hand und lief. Ich bemühte mich, nicht über die vielen Wurzeln, Steine und Pflanzen zu fallen. Bellamy schien es nichts auszumachen... War er schon öfter hier gewesen? Oder woher kannte er den Weg.

Mein Gedankengang wurde jäh von einem stechenden Schmerz in meinem Bein vertrieben. Ich fiel auf den harten Boden.
"Clarke!" Bellamy zögerte nicht lange und nahm mich kurzerhand hoch.
"Mein Bein..." presste ich unter Schmerzen hervor.