36) Aufbruch

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Clarke POV
Ich lächelte leicht, als ich sah, dass Bellamy sich neben mich gestellt hatte und mir half. Er selber mochte den Plan zwar nicht, aber er beugte sich und hatte es mittlerweile akzeptiert. Die Jugendlichen begannen sofort zu packen, als sie wussten, dass auch er für diesen Plan sei.
"Danke..." Ich sah kurz zu ihm. Er wirkte angespannt und sein Blick war in die Ferne gerichtet.
"Ich hoffe, ihr habt die richtige Entschiedung getroffen." Mit diesen Worten ging er wieder in sein Zelt und packte auch alles zusammen.

Bellamy hatte die Jugendlichen, die bereits fertig waren, am Camptor versammelt und beobachtete alle.
"Sind alle da?" rief er über die Masse hinweg. Die Jugendlichen sahen sich kurz um und nickten dann zustimmend. Finn öffnete das Tor und wir verließen das Camp.
"Das kann niemals die richtige Entscheidung sein... Denk doch mal an Roma, Clarke! Willst du auch so enden? Aufgespießt an einem Baum..." Wir hatten uns etwas von der Menge abgegrenzt, damit uns nicht jeder hörte.
"Ich bin mir sicher, dass wir nicht so enden. Wir haben doch dich. Du hast es geschafft uns in den paar Wochen zu beschützen und du wirst es auch die nächste Zeit schaffen, Bellamy. Ich...wir brauchen dich. Egal, ob Grounder oder der Rest unseres Volkes..." Ich griff zögerlich nach seiner Hand und drückte sie. "Wir schaffen das zusammen..."

Er nickte leicht und machte keine Anstalten seine Hand wegzuziehen. Hielt ich gerade wirklich Händchen mit Bellamy Blake? Wenn er nicht so ein Arsch wäre, würde ich sogar sagen, dass ich es genieße, aber es fühlte sich eher wie ein schlechter Traum an. Doch dann zog er doch wieder seine Hand weg und baute sich etwas mehr auf.
"Die Wachen laufen vorne! Der Rest hinterher! Wer aus der Reihe tritt, kann selbst zusehen, wie er überlebt. Also überlegt es euch gut!" rief Bellamy und die Masse setzte sich in Bewegung.

"Wo willst du eigentlich hingehen?" Er sah zu mir und lief hinter den Anderen her.
"Mount Weather, wo sonst? Der Rat wollte das. Selbst Jaha hat gesagt, dass es dort sicher ist." Er spannte sich etwas an und nickte leicht. Keiner von uns war gut auf Jaha zu sprechen und selbst Wells war unbeliebt wie eh und je. Keiner redete mehr mit ihm und er zog sich immer mehr in den Wald zurück. Manche vermuteten, dass er plante abzuhauen, aber ich bezweifelte das irgendwie. Es war einfach nicht seine Art...

In den letzten Wochen hatte sich einiges verändert. Wir lebten nun auf der Erde. Mein ganzes Leben träumte ich davon, aber jetzt ging es nur ums pure Überleben. Die Erde war wunderschön, sogar noch heute staunte ich über die frische Luft, die grünen Blätter, die braunen Augen von- Stopp! Starrte Bellamy mich gerade an?
"Wir sind in Mount Weather willkommen. Wir erklären ihnen alles und dann kommt der Rest unseres Volkes ebenfalls hier runter.

Bellamy PoV
Clarke wusste nicht, dass ich bald gehen würde. Noch bevor wir in Mount Weather ankämen, wäre ich weg. Sobald die Wache auch nur einen Fuß auf den Boden gesetzt hätte, wäre ich ein toter Mann. Niemand konnte vergessen, dass ich ohne zu zögern den Abzug gedrückt hatte, um dann zu sehen, wie sich eine blutrote Blume auf Jahas Brust ausbreitete. Niemand würde vergessen, dass ich einfach an ihnen vorbei ins Dropship gelaufen bin. Auf der Ark war ich ein Niemand, hier ein Mörder.

Aber auch Octavia war anders. Sie war selbstbewusster und hielt sich für einen verdammten Grounder-Ninja. Und ich? Ich hatte Vertrauen in ein kleines blondes Mädchen. Es fühlte sich anders an, ich vertraute nie jemanden. Außer natürlich meiner Schwester, aber diese Prinzessin hatte sich wie ein Virus in mich ausgebreitet und sorgte für Glückshormone. Ich hatte, um ehrlich zu sein, keine Ahnung, was das bedeuten sollte. Dieses Gefühl hatte ich noch nie gespürt. Es war annähernd mit dem zu vergleichen, was ich mal bei meinen Ex-Freundinnen gefühlt hatte, aber doch anders. Das, mit Clarke, war intensiver und...angenehmer. Was immer das auch bedeuten sollte, bei meinen Ex-Freundinnen ging es auch nicht gut aus, also warum dann bei einem süßen Mädchen? Nur Mädchen, nicht süß. Ich stand schließlich nicht auf-

Meine Gedanken wurden jäh unterbrochen, als ein Wurfstern in Scotts, einem unserer Schützen, Kopf einschlug. Seine Augen weiteten sich und er fiel mit starrem Blick zu Boden. "Sie sind da!" rief Clarke aufgeregt.
"Rückzug!" war das einzige, was noch aus meinem Mund kam. Wir waren zu spät. Jetzt würden wir kämpfen und einige von uns sterben.

The Sunset (Bellarke)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt