30) "Alles in Ordnung, Clarke?"

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Clarke PoV
"Schon gut, Idiot!" schrie Finn und musterte Bellamy böse. "Wir haben jetzt alle verstanden, dass du auf Clarke stehst!" Wow. Momentchen mal. Bellamy soll auf mich stehen? Das...ist nicht möglich.
"Ich steh nicht auf Clarke! Du hast aber nicht das Recht mit jemanden so zu reden!" wehrte er sich. Er stand nicht auf mich... Was hast du auch erwartet, Clarke? Dass der heißeste Typ auf ein Mädchen wie dich steht?
Finn rappelte sich auf und stapfte mit einer genuschelten Schimpftirade davon. Bellamy sah mich an.
"Alles gut?" fragte er kurz und bekam ein Nicken von mir als Antwort. Er musterte mich nochmal kurz und ging dann wieder zu Murphy, um ihm zu helfen.

Als wir alles zusammengepackt hatten, gingen wir weiter in den Wald. Es hatten sich mehr oder weniger drei Parteien gebildet: Finn und Raven, Bellamy und mich und als letztes Murphy. Letzterer sprang aber gerne zwischen unserer Gruppe und seiner Einzelgruppe hin und her.
"Du scheinst gar nicht traurig zu sein, dass der Spacewalker Schluss gemacht hat, Griffin." grinste Murphy und drückte sich zwischen Bellamy und mir durch.
"Nein, nicht wirklich. Kannst du jetzt deinen Mund halten?" murmelte ich gereizt. Er nervte schon seit Stunden mit dieser Frage. Aber wieso sollte ich, wegen jemandem wie Finn traurig sein.

Viel mehr bereitete mir Bellamy Sorgen. Er war seit heute Morgen ziemlich seltsam drauf und sprach nur noch das Nötigste.
"Vielleicht sollten wir umkehren..." schlug ich vor. Unsere Rucksäcke waren mit Beeren und weiteren essbaren Pflanzen beladen.
"Shh..." zischte Bellamy und zog seine Waffe. Die Blicke waren nun auf ihn gerichtet. Sogar Finn und Raven waren still und sahen ihn an. Ein leises Rascheln war zu hören. Gespannt sahen wir uns um, bis ein Schuss ertönte. Ein riesiger schwarzer Schatten fiel direkt neben mir zu Boden. War das ein Panther? Schnell drehte ich mich zu Bellamy um. Sein Finger lag auf dem Abzug und er nahm die Waffe herunter. "Alles in Ordnung, Clarke? Hat es dich erwischt?" fragte er kurz. Ich schüttelte den Kopf. Bellamy hatte mir das Leben gerettet...

Wir wurden aufgeregt empfangen, als wir mit dem ungeheurem Tier und den anderen Lebensmitteln wieder ankamen. Als ich mich so im Camp umsah, bemerkte ich, dass nur noch wenige ein Armband trugen. Doch warum eigentlich? Sie waren doch schon alle zerstört...

*Clarke Flashback*
"Wir tun was auch immer wir wollen, wann auch immer wir wollen!" rief Bellamy und stachelte die Masse auf. Ein amüsiertes Grinsen zierte sein Gesicht und sein Blick fiel auf mich.
"Wir können so nicht leben! Wir brauchen Regeln, Gesetze-" fing ich an. Bellamy stellte sich vor mich und grinste.
"Wozu? Damit die Privilegierten wieder bevorzugt werden!? Privilegierte haben euch verhaftet!" Er drehte sich zu den anderen Jugendlichen. "Privilegierte haben gesagt, dass ihr Kriminelle seid! Doch ich sag euch was: Ihr seid Menschen! Jahrelang wurdet ihr unterdrückt, soll es so weitergehen!?" Ein Raunen ging durch die Menge und jeder diskutierte darüber.

"Das ist doch Schwachsinn!" protestierte Wells und bekam dafür nur einen genervten Blick von Bellamy.
"Ihr müsst nur die Armbänder abnehmen! Dann ist das ganze Terrorregime vorbei!" Plötzlich liefen die Jugendlichen an uns vorbei und versuchten die Armbänder abzubekommen. Sie halfen sich gegenseitig und das war das erste Mal, dass ich sie alle zusammen arbeiten gesehen habe.
*Ende Flashback*

Bellamy hatte sofort den Zuspruch der Anderen auf seiner Seite. Doch nun wurden wir beide respektiert. Wahrscheinlich lag es aber auch nur daran, dass er mich nicht mehr so sehr hasste. Aber konnte man noch von Hass zwischen uns beiden sprechen? Schließlich haben wir miteinander geschlafen...

Bellamy PoV
Ich entschloss mich, sofort ins Zelt zu gehen. Das ewige Laufen war anstrengend und in der Nacht hatte ich ja auch nicht so viel Schlaf abbekommen. Ich musste grinsen, als ich an die letzte Nacht zurück dachte. Wie Clarke ihren Körper gegen meinen presste und
mich küsste. Aber sie hatte Recht. Es war ein Fehler und wir werden ihn nie wieder tun.
"Bellamy?" flüsterte jemand hinter mir. Ein Blondschopf mit gelockten Haaren stand
hinter mir und sah mich aus ihren blauen Augen an.

"Was gibt's, Prinzessin?" Sie umarmte mich und vergrub ihr Gesicht in meinem Shirt.
"Danke..." hauchte sie leise. Ich war ein wenig überfordert mit der Situation, legte dann aber auch meine Arme um sie.
"Wofür?" fragte ich und flüsterte nun auch ungewollt.
"Dafür, dass du da bist und heute mein Leben gerettet hast..." Sie krallte sich in mein Shirt und ich genoss es. Ich genoss es, sie bei mir zu haben.

The Sunset (Bellarke)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt