11) Folter

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Clarke PoV
Ich sah kurz zu Wells. Die letzten Tage hatte ich es immer geschafft ihn zu ignorieren, aber nun gab's keinen Ausweg mehr.
"Clarke... Können wir reden?" murmelte er vorsichtig. Nein, ich wollte nicht. Ich wollte weg hier. Weg aus dem Camp, weg von Wells, weg von Bellamy.
"Ich wüsste nicht, was es zu bereden gibt." presste ich mühsam hervor und wich seinem Blick aus. Er war früher ein sehr guter Freund, aber wegen ihm ist mein Dad jetzt tot!

*Clarke Flashback*
"Hey, Wells." Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen. Es gab nur drei Menschen, die ich über Alles mochte. Denen ich alles anvertraute: Wells, Finn und diesem mysteriösen Jungen. Ich stattete der Guarde häufig einen Besuch ab, aber er war niemals da.
Wells und ich waren schon Freunde seit Kinderjahren. Wir spielten fast jeden Tag zusammen. Ich wusste, dass er auf mich stand, aber ich tat es nicht. Er war für mich eher ein sehr guter Freund. Und außerdem hatte ich gerade einen festen Freund.

"Was ist los, Clarke?" Wells' besorgter Blick fixierte meine tränengefüllten Augen.
"Ich hab etwas herausgefunden... Etwas, dass keiner erfahren darf." flüsterte ich. Er umarmte mich tröstend.
"Und was? Ich sag's auch keinem. Versprochen." nuschelte er in meine Schulter. Ich nickte, denn ich war mir sicher, dass Wells niemanden ein Geheimnis erzählen würde.
"Der Sauerstoff auf der Ark geht aus und...und mein Vater will es öffentlich machen..." Ich konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. Er strich mir sanft über den Rücken und schwieg. Und das war gut so.
*Flashback Ende*

Ich drängelte mich an ihm vorbei und versuchte so schnell wie möglich zu verschwinden. Wells sah mir hinterher, aber hatte sich wohl entschieden mich allein zu lassen.
So beschloss ich, wie so oft in mein Zelt zu flüchten. Dort angekommen weinte ich und hoffte, dass ich wenigstens dieses Mal meine Ruhe hätte.

Bellamy PoV
Ich sah zum Grounder und bemerkte wie Clarke aus dem Dropship kletterte. Ihr enttäuschter Blick tat mir leid, aber manchmal musste man Dinge tun beziehungsweise sagen...
Murphy und Miller starrten nun auf mich.
"Was ist!?" zischte ich sie an. Sie schreckten kurz zusammen, aber wendeten sich jetzt wenigstens wieder dem Grounder zu.

Wir versuchten nun schon seit 3 Stunden diesen dämlichen Grounder zum Sprechen zu bringen.
"Mir reicht's." beschloss Murphy und holte einen der ehemaligen Anschnallgurte raus. Er hielt mir ihn grinsend hin. Ich wusste, was er vorhatte.
"Wie ist dein Name?" fragte ich nochmals den Grounder, aber er antwortete immer noch nicht. Entschlossen riss ich den Gurt aus Murphys Hand und schlug damit auf den Grounder ein. Man sah ihm an, dass er Schmerzen hatte, aber ich versuchte es zu ignorieren...

Ich hatte immer wieder diese vier Worte wiederholt, aber er schwieg weiterhin.
"Lass mich mal!" zischte Murphy und raste mit dem Gurt an mir vorbei. Er baute sich vor dem Grounder auf und schrie ihn an.
"WIE IST DEIN VERDAMMTER NAME!?" Der Grounder zeigte wieder mal keine Reaktion und Murphy begann auf ihn einzuschlagen. Nach wenigen Schlägen blutete der Grounder und hatte große, rote Striemen.

"Hör' auf, Murphy! Wir lassen's für heute gut sein." Er sah mich ungläubig an.
"Er wollte uns töten, Bellamy!" schrie Murphy mich an und holte für einen weiteren Schlag aus.
"Das weißt du nicht!" Ich schubste ihn weg, sodass er unsanft auf dem Boden landete.
"Miller, bring Murphy raus!" Miller nickte stumm und zerrte ihn dann aus dem Dropship.
Ich sah nochmal zum Grounder und folgte dann Murphy und Miller raus.

Im Camp sah ich mich um. Es arbeiteten die meisten am Schutzwall. Ich war jetzt schon ziemlich stolz darauf, denn wenn er einmal stehen würde, käme kein Grounder so leicht mehr darüber. Doch eine Person fehlte... Ich versuchte sie irgendwie zu entdecken, fand sie aber nicht. Also ging ich zu ihrem Zelt.

"Prinzessin?" fragte ich vorsichtig. Im Zelt schien es still, bis ich plötzlich ein leises Schluchzen vernahm.
"Clarke? Kann ich reinkommen?" Es dauerte, aber dieses Mal kam eine Antwort:
"Was willst du, Bellamy? Du solltest bei deinem scheiß Grounder bleiben..." Ich biss mir auf die Unterlippe. Sie schien wirklich gekränkt. Dann holte ich tief Luft und ging in ihr Zelt.

"Verpiss dich, Bellamy!" schrie sie mich wütend an.
"Ich meinte es nicht so." Ihr Augen funkelten mich böse an.
"Du meintest es nicht so!? Wie denn dann!?" Ich holte tief Luft und küsste sie dann. Aber warum?

The Sunset (Bellarke)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt