5) Die Wahrheit

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Clarke PoV
Ich sah zu Finn und formte "Entschuldigung" lautlos mit meinen Lippen. Er starrte mich immer noch vollkommen verwirrt an. Ich lief schnell aus dem Zelt und stieß direkt gegen Bellamy.

Er sah mich erstaunt an. Jetzt erst, fiel mir auf, dass ich immer noch ohne Shirt rumlief. Seine Blicke auf meiner Haut waren mir unangenehm. Als er es bemerkte, holte er sofort eine Decke und legte sie um mich.
"Ich bring dich in dein Zelt..." flüsterte er und schubste mich sanft in die Richtung.
Als wir in meinem Zelt waren setzte ich mich erschöpft auf's Bett.

"Danke..." murmelte ich. Bellamy lächelte leicht.
"Kein Problem... Willst du darüber reden?" Er setzte sich neben mich und sah sich im Zelt um. Ich schüttelte meinen Kopf. Erst jetzt war mir aufgefallen, dass Bellamys Haare ziemlich durcheinander waren. Er musste gerade erst von seiner 'Bekanntschaft' wiedergekommen sein.

"Ich kam gerade äh... aus einem Zelt und hab dich reden gehört. Du hast irgendwie gesagt, dass du das nicht willst und dann wollte ich dir helfen..." erklärte er nach ein paar Minuten. Ich schluckte nur. Er machte sich ja wirklich Sorgen um mich. Plötzlich spürte ich, wie er seine Hand auf meine legte. Bellamy sah mich an. Und zwar nicht meinen Körper, sondern er sah mir in die Augen.

"Danke..." flüsterte ich und unterdrückte meine Tränen. Die letzte Zeit war einfach zu viel für mich, aber keiner hatte mich danach gefragt.
"Finn und du... Ihr wart mal auf der Ark zusammen, oder?" Er biss sich auf die Lippen. Anscheinend wollte er es gar nicht ansprechen.
"Ja, bis er Schluss gemacht hat, weil er nichts mit einer Kriminellen zu tun haben wollte. Kurz darauf hatte er eine Neue und kam auch in die Sky Box." Er grinste leicht.

"Und wegen ihm weinst du?" Ich bemerkte nun auch, dass mir ein paar Tränen die Wangen runterliefen.
"Finn ist ein Idiot. Er hat dich nicht verdient." Bellamy umarmte mich. Seine warmen, muskulösen Arme legte er vorsichtig auf meine Schultern. Ich lächelte und erwiderte die Umarmung. Mir war es egal, dass ich oben rum nur einen BH anhatte.

"Soll ich dein Shirt aus Finns Zelt holen?" Er sah mich kurz an.
"Er braucht gerade Ruhe... Ich werde mich später darum kümmern." Bellamy nickte nur. Ich legte mich auf das Bett und sah zur Decke. Er platzte sich langsam neben mich.
"Meine Mom wurde gefloatet, weil sie ein zweites Kind bekommen hat. Octavia kam in die Sky Box und ich verlor meinen Job in der Guarde."

Ich war erstaunt. Erstens weil Bellamy Blake mir gerade etwas über seine Gefühle erzählte und zweitens weil ich gar nicht gewusst hatte, dass er in der Guarde war.
"Jemand hat mir dann von der Mission hierher erzählt und mir einen Deal angeboten. Ich hab den Deal angenommen, ausgeführt und nun bin ich hier..." Ich sah zu ihm rüber. Sein Blick wirkte leer und verletzt.

"Ich bin mir sicher, dass du das Richtige getan hast, Bellamy." Er erwiderte meinen Blick.
"Du siehst siehst so aus, als würdest du frieren..." Bellamy legte seinen Arm um mich und zog mich näher an seinen warmen Körper.

Am nächsten Morgen
"Oh mein Gott!" weckte mich eine Stimme. Sie wirkte erschrocken. Ich öffnete langsam meine Augen und sah Octavia. Sie starrte mich und... Bellamy an! Den hatte ich ja ganz vergessen.
"Hau ab, O!" schnauzte er nur und sah sie an. "Hier gibt's nichts zu sehen! Beim nächsten Mal kann man auch anklopfen." Er wirkte aufgebracht.

Schulterzuckend verließ sie das Zelt. Ich drehte mich zu Bellamy. Er hatte sein Shirt ausgezogen und lag an mir gekuschelt neben mir im Bett.
Bellamy stand auf und würdigte mich keines Blickes.
"Du solltest aufstehen, Prinzessin." Seine Stimme klang wieder strenger.

Er zog sich sein Shirt an und lief zur Zelt-Tür.
"Soll ich dein Shirt noch holen?" Da war er wieder: der verschlossene, gefühlslose Bellamy.
"Ich will dir keine Umstände bereiten..." murmelte ich nur. Er sah mich kurz an und beugte sich dann über mich.
"Nichts, was hier drin passiert ist oder gesagt wurde, verlässt das Zelt, okay?" Ich nickte leicht und sah ihm in die Augen. Sie waren wieder eiskalt, aber ein Fünkchen Wärme ging trotzdem von ihnen aus.

Bellamy lächelte zufrieden und gab mir einen Kuss auf die Wange.
"Danke." hauchte er und verließ dann das Zelt. Verwirrt sah ich ihm hinterher. Hatte er mich gerade wirklich auf die Wange geküsst? Warum nur?

The Sunset (Bellarke)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt