The Sunset (Bellarke)

22) Falsche Wörter?

Clarke PoV
Ich starrte in Finns Gesicht. Natürlich! Er war die zweite Stimme. Aber wo war Bellamy?
"Wie geht's dir?" fragte er leise und strich mir eine verschwitzte Haarsträhne aus dem Gesicht.
"Fass mich nicht an, Finn." Meine Stimme war leise, aber anscheinend bedrohlich, denn er zog seine Hand weg.
"Tut mir leid, Prinzessin..." murmelte er und sah kurz weg.
"Seit wann nennst du mich so? War ich nicht letztens noch eine 'Schlampe'!?" Meine Augen brannten und ich fühlte mich schlagartig leer, ausgebrannt.
"Du bist keine Schlampe. Du bist das Mädchen, dass ich immer noch liebe..." Ich
kniff meine Augen zu. Ich wollte stark bleiben und nicht vor ihm losheulen. Früher hätte ich sofort gesagt, dass ich ihn auch liebte, aber das war früher.

"Du solltest mir doch sagen, wann sie aufwacht!" zischte eine männliche Person und berührte meinen Arm. "Prinzessin?" Ein Grinsen huschte über Bellamys Gesicht.
"Bleib ruhig, Bellamy. Sie ist gerade erst aufgewacht... Ich wollte dir jetzt Bescheid sagen..." murmelte Finn und sah zu Bellamy. Sein Blick war undefinierbar. Etwas Wut, Verlust, Verzweiflung, Freude?
"Ich bin müde... Könntet ihr mich allein lassen?" fragte ich und sah zwischen beiden hin und her. Sie nickten und gingen zum Ausgang.

Eilig griff ich nach Bellamy und erwischte einen Zipfel seines Shirts. Er drehte sich verwundert zu mir um und blieb stehen. Ich sah zur Tür, bis Finn verschwunden war.
"Danke..." flüsterte ich und zog Bellamy näher an mich. Ich wollte ihn berühren, seinen Geruch riechen, ihm nahe sein. Die eben noch zurückgehaltenen Tränen flossen nun aus meinen Augen und hinterließen eine unangenehme Wärme. Er fing meine Tränen mit seinen Daumen auf und sah mich an.
"Du hast überlebt, Clarke. Es gibt keinen Grund, um zu weinen..." Ich nickte und sah ihn weiterhin an. Sein Blick schweifte kurz über meinen Körper. Mir stieg sofort die Röte ins Gesicht. Wieso hatte ich keine Hose an!?

Bellamy PoV
Ich verkniff mir ein Grinsen, als sie rot wurde. Anscheinend hatte sie gerade gemerkt, dass ein wenig Stoff fehlte. Ein zweites Mal betrachtete ich sie. Ihr Shirt war ein wenig hochgerutscht und legte ein kleines Stück ihrer zart-rosanen Haut frei. Hastig richtete sie sich auf.
"Wo ist meine Hose!?" Ein Grinsen umspielte meine Lippen, während sie mich mit großen Augen ansah.
"Ich hab sie dir ausgezogen. Sonst hätte man niemals an deine Wunde gekonnt." Ihre Augen weiteten sich und das Weiß trat hervor.
"Du hast meine Hose ausgezogen?" Ich nickte und zuckte mit den Schultern.
"Ist doch nur eine Hose. Du hast doch schließlich noch was an. Ich hätte dich natürlich auch komplett ausziehen können..."

Sie schlug mit ihrer kleinen Faust gegen meine Brust und lachte verlegen.
"Nichts wirst du, Bellamy Blake." Ihre Augen begannen langsam wieder zu glänzen und nun lächelte sie. Ihre Lippen zogen mich magisch an und ich presste meine auf ihre. Sie schien etwas überrascht doch vergrub schließlich ihre Hände in meinen Haaren. Als wir uns voneinander lösten, drückte sie ihre Stirn gegen meine Brust.

"Wieso war Finn hier?" fragte sie gedämpft und griff nach meinem Shirt.
"Ich weiß es nicht..." murmelte ich und ballte meine Hände zu Fäusten. Eines Tages würde ich eine Schlägerei mit ihm führen, um Leben und Tod. Allein schon, weil er Clarke eine 'Schlampe' nannte. Wenn sie eins nicht war, dann das. Sie war ein kluges, mutiges, hübsches Mädchen, eine Prinzessin, eine Anführerin, das Mädchen, dass ich anziehend fand und das auf einer völlig neuen Art und Weise.

"Er hat es mir gesagt..." Sie hob ihren Kopf und sah mich an. Was immer er ihr auch gesagt hatte, es gefiel ihr ganz und gar nicht. Ich drückte ihren Kopf wieder sanft gegen meine Brust und versuchte ihr den nötigen Halt zu geben.
"Was hat er zu dir gesagt?" Sie krallte sich in den Stoff meines Oberteiles und vergrub ihr Gesicht immer mehr.
"Er liebt mich..." Ich schluckte. Es war zwar klar und ziemlich offensichtlich, dass er irgendwie auf sie stand, aber dass es sie so fertig machte...
"Und du?" Sie ließ langsam wieder von mir ab. Ihre roten Augen fixierten etwas in der Ferne.
"Ich liebe nicht ihn..." flüsterte sie. Am liebsten hätte ich sie gefragt, wen sie denn sonst lieben würde, aber diese Frage schien mir in diesem Moment unpassend.

Ihre Hände glitten über meinen Oberkörper, bis Clarke sie wieder auf ihren Schenkeln ablegte. Auf ihre nackten Oberschenkel... Hör auf damit, Blake! Ich griff nach ihren Händen und verwebte unsere Finger miteinander. Sie sollte wissen, dass sie es nicht allein durchmachen musste. Ich war für sie da.