Ich seufzte genervt und bekam das Bedürfnis mich wieder unter der Decke zu verkriechen. Blake war anstrengend und jetzt wo ich keine Schmetterlinge mehr im Bauch bekam, sobald er mich auch bloß ansah oder den Mund aufmachte, war er noch anstrengender. "Wo ist denn dein .... Kumpel?", fragte er und sah mich mit diesem skeptischen Blick an, der mich zuerst nervös und dann verliebt gemacht hatte. Erst jetzt nahm ich tatsächlich warh, dass Octavian nicht mehr neben mir im Bett lag. Ich stand auf und strich hilflos meine Kleider glatt, die danach jedoch genauso viele Falten wie zuvor hatten. Octavian stand an der Türe. Seine Augen waren geschlossen und er war bleich. Seine Hände zitterten, während er sich am Geländer des Absatzes festhielt, als müsse er sich davor bewahren umzufallen. Ohne zu überlegen legte ich ihm eine Hand auf die die Schulter. "Ist alles..." "Fass mich... Bitte fass mich nicht an." Seine Stimme erlange im letzten Moment die sonstige Sanftheit und Ruhe zurück. Dennoch war ich leicht zusammen gezuckt. Seine Stimme klang kühler und schmerzerfüllter als sonst. Er mich meinem Blick aus, als er seinen Körper abtastete. "Ich sollte besser gehen.", meinte er verstreut und ich zog meine Augenbrauen zusammen. "Was ist denn los? Ist etwas passiert?" Seine Bewegungen sahen fahrig aus. Ich biss mir auf die Lippe, als er nicht antwortete, sondern einen Moment lang seine Augen schloss und tief durchatmete. Vielleicht war irgendjemand den er kannte etwas passiert... Er rang sich ein Lächeln ab, als er wieder die Augen öffnete. Aber sie es sah matt aus, als hätte es den Glanz verloren. "Keys, du musst dir keine Sorgen machen. Für den Fall wäre es bloß sinnvoller." Was redete er da? Wieso sinnvoller? "Ich melde mich, ja?" Wir hatten immer noch nicht unsere Handynummern und so wie er aussah wollte er über alle Berge vor irgendetwas weglaufen. "Rede doch mit mir." Mein Tonfall klang flehend. "Ich muss los." Er drehte sich um und stolperte mehr, als dass er ging die Treppe herunter. Anscheinend war er zu dem Schluss gekommen er habe nichts mehr in meinem Zimmer und dass es mich nichts anginge. Ich wollte ihm gerade die Treppe herunter hinterher stolpern, als ich die Haustüre zuschlagen hörte. Sein erschöpftes Gesicht, das irgendwie ein wenig hoffnungslos gewesen war hatte sich in meinem Kopf festgesetzt. Einen Moment schloss ich meine augen, um diesen Ausdruck loszuwerden. Es schien eine völlig andere Seite an dem Jungen zu sein... "Ist er gegangen?" Ich zuckte zusammen, wirbelte herum und wunderte mich über das Gefühl ertappte worden zu sein. Blake lugte mit gerunzelter Stirn über meine Schulter, als würde uch Octavian hinter meinem Rücken verstecken und ich fühlte den leichten, minimalen Anflug der Schmetterlingsflügel in meinem Bauch, als mir sein Parfüm in die Nase stieg. "Ja.", entgegnete ich knapp, während ich versuchte einzuschätzen wie er reagieren würde, wenn ich mich jetzt an ihn schmiegen würde. "Weshalb?" "Er schien ein wenig durch den Wind." Es kam mir vor als wiche ich ihm aus, da es untertrieben schien. Er zog eine Augenbraue hoch und musterte mich kritisch. Ich machte mir Sorgen um Octavian und er schien es mir von der Stirn abzulesen. "Willst du das essen?", schlug ich schnell vor, bevor er Fragen stellte auf die ich die Antworten entweder nicht wusste oder ihm nicht sagen wollte. Er schwieg einen Moment zu lange, als wiege er ab, ob er vielleicht nicht lieber doch fragen sollte. Dann versenkte er seine Hände aber bloß in den Taschen der Jogginghose, die ihm zu kurz war. "Wieso nicht?" Es war eine rein rhetorische Frage. Ich ging zu schnell die Treppe herunter und hörte seine Schritte hinter mir. Ich schenkte in zwei Tassen Kaffee ein, als ich in der Küchje stand. "Eher Brunch, Mittagessen oder Frühstück?", fragte ich ohne mich zu ihm umzudrehen. Ich kannte ihn schon lange genug, um zu wissen, dass er mit einem nachdenklichen, durch alles hindurch starrenden Blick im Türrahmen lehnte. Seine Anwesenheit schien wie eine eigene Atmosphäre in jeden Raum zu bringen. "Zu welchem davon isst man saure Gurken?" Ich drehte mich um, drückte ihm die Tasse in die Hand und runzelte die Stirn. "Willst du vielleicht noch etwas zu den sauren Gruken dazu?" Wie simpel man Sorgen wegschieben konnte... Er nippte an seiner Tasse, ohne mich aus den Augen zu lassen. Ich fuhr mir nervös mit der Zunge über die Lippen und zog die Kühlschranktüre auf, deren Inhalt leise klirrte. Ich spürte seine Nähe, als er über meine Schulter sah und sich etwas zu essen aussuchte. "Machen wir uns eine Kartoffelsuppe?" Ich sah ihn etwas überrascht an, doch sah ihn bloß im Profil. "Und dazu saure Gurken?" Ein Rucken von seinem Schulterzucken fuhr durch seinen Körper. "Was sprich dagegen?" "Dass ich so etwas nie kombinieren würde." Er grinste und wandte seinen Kopf in meine Richtung. "Und du bist ja das Maß aller Dinge." Mir wurde heiß, als seine LIppen bloß Zentimeter von meinen entfernt waren und ich seinen warmen Atem über meine Wange streichen spürte. "Ich esse sie einfach, während wie kochen. Dann kombinieren wir sie nicht direkt und du musst dich nicht darüber wundern. Deal?" Ein paar Sekunden zu spät kam in meinem Kopf, der sich Gedanken darübner machte wie es wäre ihn einfach zu küssen, an, dass er mir ja eine Frage gestellt hatte. Ich nickte, ohne mich tatsächlich an den Inhalt erinnern zu können. Schnell wandte ich meinen Blick ab. Das Gefühl, das von innen gegen meine Brust drückte, als wolle es heraus machte mich nervös und verwirrte mich. Ich versuchte mich darauf zu konzentrieren, welche Zutaten man für die Suppe brauchte, doch irgendwie war deser Teil meines Gehirns gerade anderweitig beschäftigt. Zum Glück schlang Phips seine Arme um ein Bein von Blake schlang, setzte sich auf den Boden und fixierte es. Blakes Blick war eine Mischung aus Skepsis und Überraschung. Anscheinend hatte mein Vater mit "wir" bloß meine Mutter und sich gemeint. Vielleicht schlief Marian ja auch noch. "Das ist Phips.", stellte ich die kleine Nervensäge vor und lächelte leicht entschuldigend. Blake sah immer noch aus, als wisse er nicht wie er reagieren sollte. Phips grinste. "Was gibt es zu essen?", fragte er und wandte seine Aufmerksamkeit wieder mir zu. Ich seufzte. Es war mir ein wenig viel auf Blake und Phips aufzupassen, während ich mich innerlich mit meinen Sorgen auseinandersetzte. Vielleicht war wieder erwas zwischen Octavian und Hektor vorgefallen... Oder irgendetwas anderes von dem ich keine Ahnung hatte, da ich Octavian nicht kannte. Mir wurde schlecht bei dem Gedanken, dass ich ihn nicht erreichen konnte und eigentlich bloß unerwartet vor seiner Wohnung auftauchen konnte, was keine sehr elegante Lösung war. Zudem traute ich ihm gut zu seine Probleme selbst lösenm zu können, aber es störte mich mehr, als ich mir eingestehen wollte, dass er mich anscheinend nicht einbeziehen wollte und ich mir alles selbst zusammen reimen oder warten musste bis er den Mund aufmachte. Ich wollte Teil seines Lebens sein und doch fühlte es sich so distanziert, unsicher und ausgegrenzt an. Aber wie bekam ich es hin in sein Leben zu kommen, ohne alles in meinem so wie in seinem über den Haufen zu werfen?
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2 refracted Boys.
RomanceOctavian & Keys. »Ich kann auch ohne dich unglücklich sein.« Octavian steckt in einer Beziehung, von der er nicht weiß, wie es weitergehen soll und ob er damit noch glücklich ist. Keys ist unglücklich verliebt und hat sich geschworen seine alte Lieb...