Kapitel 24

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Ich wartete ungeduldig auf Xavier. Er würde nochmal in den Literatur Kurs kommen.
Ein paar Minuten später schlenderte er in meine Richtung, was das Interesse von ein paar Mädchen erweckte. Sie starrten Xavier so an als würden sie ihm gleich die Kleidung vom Leib reißen wollen.
Ha Bitches! ich habe ihn schon Oberkörperfrei gesehen.
Er grüßte mich mit einem Lächeln und wir setzten uns in den Kurs.

Minuten später kam auch der Professor und begann mit dem Unterricht. "In der letzten Woche haben wir über die Liebe geredet und ich kann mich erinnern Ihnen eine Hausaufgabe aufgegeben zu haben. Was ist für euch speziell Liebe oder was bedeutet sie für euch? Möchte jemand freiwillig vortragen?" Fragte der Lehrer in die Runde. Ein Mädchen meldete sich und wurde aufgerufen. "Was ist Liebe speziell für mich? Liebe bedeutet für mich nicht nur Sonnenschein und Glückseligkeit. Liebe ist auch immer mit dem Wort Schmerz und Kummer verbunden. Denn die Person die man bedingungslos liebt kann einem auch am schlimmsten weh tun. Er kann dir die Sterne von dem Himmel holen aber dir auch gleichzeitig dein Herz aus der Brust reißen. Liebe ist speziell für mich nichts als nur Schmerz und Zeitverschwendung." Beendete sie ihren Vortrag und ihre Stimme brach am Ende.
Hat jemand eine Kettensäge parat und will sie mir borgen, damit ich den Typen killen kann der ihr das Herz gebrochen hat? Danke im voraus.
Der Lehrer schwieg für einen Moment. "Gut, haben wir auch jemanden der nicht so negativ über die Liebe denkt?" Fragte er wieder in die Klasse. Ein paar meldeten sich und wurden aufgerufen. Bei dem zweiten Vortrag hörte ich aber gar nicht mehr zu, weil ich zu beschäftigt war Xaviers Seitenprofil zu bewundern. Seine Eltern haben tolle Arbeit geleistet...
Ich wurde plötzlich von Xavier selbst aus meinem Tagtraum geweckt als er unauffällig mein Bein antippte. Mit einem kurzen Kopf schütteln sah ich zum Professor der mich streng musterte. "Könnten Sie uns nun Ihre Hausaufgabe vorlesen?" Fragte er mich und wartete ungeduldig.
Panik machte sich in mir breit und ich kramte in meiner Tasche herum, obwohl ich wusste dass ich die verdammte Hausaufgabe nicht gemacht hatte. Fuck!
Xavier schob vorsichtig ein Blatt auf meine Seite des Tisches. Als ich kurz darauf schaute, sah ich, dass es seine Hausaufgabe war. Ich klatschte irgendwas auf meinen Tisch. "Ah da habe ich sie ja." Sagte ich gespielt erleichtert. Oh man wie ich Xavier liebe.
Ich fing an das zu lesen was er sich aufgeschrieben hatte.
"Früher war Liebe für mich, nur etwas was ich von meiner Familie kannte. Doch jetzt weiß ich, dass die Liebe zur Familie sich von der Liebe zu einer bestimmten Person unterscheidet." Ich schluckte und las weiter. "Liebe ist ein unbeschreibliches Gefühl. Es sind die kleinen Dinge, die es ausmachen.
Wenn man jemanden liebt, dann ist er jede Sekunde jeden Tages in deinen Gedanken. Ein Lächeln oder auch nur ein Blick dieser Person reichen aus, um deine Laune zu verbessern. Wenn du in die Augen desjenigen siehst, hast du das Gefühl das du nichts Anderes mehr im Leben brauchst. Allein das Lachen der Person wird zu deiner Lieblingsmelodie und obwohl du weißt das die Person nicht vollkommen ist, schätzt du jeden der kleinen Makel die sie ausmachen."
Meine Stimme bebte und ich atmete aus als ich es fertiggelesen hatte. Den letzten Satz jedoch behielt ich für mich. 'Liebe ist, wenn ich sie ansehe und weiß ich könnte das alles für keinen anderen Menschen empfinden.'
Mein Blick schweifte zu Xavier der mich bereits ansah.
Alles um mich herum schien in den Hintergrund zu rücken und das einzige was ich wahrnahm war Xaviers Präsenz.
Seine warmen braun-grünen Augen, sein definierter Kiefer, seine Grübchen und seine perfekt geformten Lippen.
Mir fielen alle Sachen ein die ihn ausmachten. Wie er seinen Kaffee schwarz mochte, seine Stirn runzelte und hochsah, wenn er überlegte, wie er immer versuchte das sich jeder um ihn herum wohlfühlte, wie er immer wusste wie es mir ging, wie er leicht auf seine Lippe biss, wenn er konzentriert in sein Buch schrieb oder wie er keine Worte brauchte um mich zu trösten.
Ein Lächeln schmückte sein Gesicht und automatisch antwortete ich ebenfalls mit einem Lächeln.

Als wir den Kurs verließen, wurde mir eins klar.

Ich war in Xavier verliebt.

Ihr wisst nicht wie schwer es mir gefallen ist das Kapitel zu schreiben, wegen diesem ganzen Liebeszeug 😂
Bin jetzt Supernatural schauen. Ciao Bitchachos :* ♡

Mute. |✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt