Das Kapitel findet nachdem 'fast Autounfall' von Jolene statt während sie im Krankenhaus liegt und Xavier sein Schweigen gebrochen hat. Wer nochmal nachlesen will was genau passiert ist, es steht in den Kapitel 53 bis 55.
"Ich glaube es wird Zeit, dass wir den anderen Bescheid sagen", gab ich nach einer Weile von mir als die Kopfschmerzen nachgelassen hatten. Ich weiß nicht wie lange ich schon in diesem ungemütlichen Krankenbett lag und Xavier beim Reden zuhörte oder eher gesagt Wörter aus ihm quetschte. Was soll ich sagen? Er hatte einfach eine so schöne Stimme.
Xavier nickte nur und zog sein Handy aus der Hosentasche.
"Warte. Ich will sie anrufen", sagte ich und nahm ihm schnell das Handy aus der Hand.
Gut...also wer von diesen besoffenen Spasten würde eher ans Telefon gehen? Ich klickte auf Grace. Jup, meine beste Freundin war definitiv die verlässlichste von allen.
"Xavier?", fragte sie verwirrt in den Hörer, da er eigentlich nur Textnachrichten schrieb.
"Nah hier ist Joe. Ich wollte nur Bescheid sagen, dass ich fast von einem Auto überfahren wurde und jetzt im Krankenhaus liege", teilte ich ihr kurz mit.
"WAS?! Jolene, wenn du mich verarschst, das ist nicht witzig!", maulte sie mich an.
Ich seufzte gelangweilt und legte auf, weshalb mich Xavier fragend musterte.
"Ich muss nur kurz ein Beweis-Selfie machen", informierte ich ihn bevor ich ein Selfie von mir im Krankenbett mit dem ganzen Verbandszeug machte und es Grace schickte.
Sekunden später klingelte das Handy und ich ging ran.
"Siehst du das ist kein Prank", sprach ich genervt. Jeez warum glaubte mir nie jemand?
"Oh mein Gott, wir sind unterwegs", hörte ich sie schockiert sagen ehe sie auflegte.
"Gut und jetzt sollten wir Lorena und Felipe anrufen", murmelte ich vor mich hin und klickte bereits auf Felipes ID.
"Xavier?", sprach Felipe genauso verwirrt wie Grace vorhin in den Hörer.
"Nein hier ist Jolene. Du und Lorena müsst so schnell wie möglich herkommen! Es ist ein Notfall!", log ich. Xaviers Augen weiteten sich und er schüttelte energisch den Kopf.
"Notfall?!", kam es sofort fragend von Felipe.
"Ja ehm Notfall..." Fuck aber was für ein Notfall? Jeez das hätte ich mir auch früher überlegen können...
"...die Verbindung bricht ab...sind im...Central Cure Hospital", sagte ich und legte schnell auf.
Puuh, nochmal gut gegangen...
Xavier sah mich mit einem ungläubigen Kopfschütteln an.
"Lorena wird wegen dir ein Herzinfarkt kriegen", gab er von sich, weshalb sich ein Lächeln auf meine Lippen schlich. "Du bist so süß, wenn du redest", konnte ich nur sagen und kniff ihm in seine Wangen. Er sah mich zunächst mit einem 'Dein ernst?' Blick an ehe sich ebenfalls ein Lächeln auf seinen Lippen spiegelte und er mich küsste.
Minuten später wurde die Tür aufgerissen und Mel, Alec, Grace, Aaron, Kelsey, Jay, Caleb, Sandro, Logan und Scott stürmten ins Zimmer und fingen an durcheinander zu reden. Jeez war das harte Arbeit all diese Leute aufzuzählen...
"Gott, Jolene geht's dir gut?", kam es besorgt von Grace.
"Was ist passiert?", fragte Alec und eilte an meine Bettseite.
"Zum Glück, ist dir nichts schlimmeres passiert", gab Jay erleichtert von sich.
"Du hast uns so ein Schrecken eingejagt", warf Kelsey außer Puste ein.
"Fuck, zum Glück hast du so ein Dickschädel", kommentierte Caleb froh, dass ich nicht abgekratzt war.
"Ich musste wegen dir aufstehen", sprach Mel wobei sie trotzdem an meine Bettseite kam und mich emphatisch ansah.
"Haha du hast deine Tage aus deinem Kopf", lachte Scott auf der immer noch higher als ein Wolkenkratzer war.
"Damn du siehst beschissen aus", teilte mir Aaron mit.
"Gute Besserung", wünschte mir Logan mit einem leichten Lächeln.
"Das war Karma, weil ihr scheiße zu Bob wart aber trotzdem gute Besserung Joe", kam es zuletzt noch von Sandro.
"Okay, passt danke und jetzt haltet alle eure Fressen", unterbrach ich sie. Wegen den Pissnelken würde ich noch mehr Kopfschmerzen bekommen. Sofort verstummten alle und sahen mich mit entschuldigenden Blicken an.
"Ja, ich wäre heute fast abgekratzt aber deswegen habe ich euch nicht gerufen. Xavier hat wieder angefangen zu reden", kam ich zum eigentlichen Punkt.
Die entschuldigenden Blicke wurden zu ungläubigen als sie alle zu Xavier sahen, der nur unbehaglich dran stand und sie gezwungen anlächelte.
"Hi", sprach er dann auf einmal und alle Augen weiteten sich. Na ja bis auf meine. Ich lächelte nur glücklich.
"Holy mother of God", murmelte Aaron bevor er umkippte. Sandro stieg desinteressiert über Aarons Körper und sprang auf Xavier, der ihn auffing. "YAS!", jubelte er während Xavier ihn lachend trug.
Scott grüßte ihn nur mit einem 'Dir auch Hi' zurück.
Da Sandro nach einer Zeit zu schwer wurde, ließ Xavier ihn runter und Sandro kümmerte sich um meinen besten Freund der immer noch bewusstlos auf dem Boden lag.
Mel, Kelsey und Grace tauschten schockierte Blicke aus ehe sie synchron anfingen zu kreischen und versuchten Xavier mit Umarmungen umzubringen.
Nachdem die drei kranken Tanten meinen Boy losgelassen hatten drückte Logan ihn noch freundschaftlich und sagte ihm etwas ans Ohr, was ihn zum Lachen brachte.
Alec, Caleb und Jay standen immer noch sprachlos da und beäugten Xavier.
"Bitte sagt mir nicht, dass ich träume", murmelte Caleb.
"Dude wenn du träumst, dann träumen wir den selben Traum", antwortete Jay.
"Ihr Spasten träumt nicht", sprach Alec bevor er Xavier in eine feste Umarmung schloss. Einzelne Tränen rollten ihm die Wange runter.
"Fuck. Weißt du wie lange wir darauf gewartet haben?", gab er von sich und drückte ihn noch fester.
"Verpiss dich. Jetzt bin ich dran", scheuchte Caleb Alec weg und drückte seinen Bruder auch.
"Du scheiß Motherfucker, hättest du früher angefangen zu reden hättest du mein Wingman sein können", scherzte er, weshalb beide mit Tränen in den Augen auflachten und Grace ihm einen 'You serious?' Blick zuwarf.
"Okay kann ich nun auch meinen Bruder umarmen?", unterbrach Jay die beiden bevor er ihn in die Arme schloss. Es war ein rührender Moment und selbst meine Augen wurden glasig.
"Gott, wir müssen Felipe und Lorena Bescheid sagen", gab Mel von sich.
"Hab schon. Die werden in ein paar Stunden hier sein", antwortete ich ihr.
Nachdem sich jeder etwas beruhigt hatte, stand auch Aaron auf.
"Was ist passiert?", fragte er verwirrt und rieb sich den Hinterkopf.
"Du bist umgekippt als Xavier angefangen hat zu reden", erklärte Kels.
"Oh", kam es von ihm peinlich berührt zurück.
Xavier sah amüsiert zu ihm.
"Brauchst du einen Kühlbeutel?", fragte er ihn dann, weshalb Aaron ein zweites Mal umkippte.
Zumindest saß er schon auf dem Boden...
Xavier blickte unsicher zu mir, auf was ich ihm mit einer abwertenden Handbewegung antwortete.
Aaron war schon immer so...
Ich wusste nicht wie oder wann ich eingeschlafen war, aber ich war es und als ich wieder aufwachte war das Zimmer komplett leer.
Ich rieb den Schlaf aus meinen Augen und setzte mich auf. Die Uhr an der Wand zeigte an, dass es bereits 05:16 Uhr war. Ich streckte mich und sah auf meine Seite, wo ein Zettel lag.
'Sind unten in der Cafeteria', stand in Xaviers Handschrift darauf. Also zog ich mir wieder meine Klamotten von gestern an und legte das Krankenkittel auf das Bett.
Mit müden Schritten tapste ich runter und kam genau rechtzeitig unten an als Lorena und Felipe durch den Eingang stürmten. Lorena sah mich als erstes und rannte auf mich zu.
"Jolene! Was ist passiert?", fragte sie panisch. Felipe eilte mit gerunzelter Stirn hinterher.
"Ehm... wie wäre es, wenn ich es euch einfach zeige...", redete ich mich raus und lief in die Richtung der Cafeteria, gefolgt von einer paranoiden Lorena und einem besorgten Felipe.
Als Xavier seinen großen Bruder und dessen Frau sah, stand er auf und lief uns mit schnellen Schritten entgegen.
"Es war eigentlich kein wirklicher Notfall. Xavier hat angefangen zu reden", rückte ich schließlich mit der Wahrheit heraus.
"Tut mir leid dass wir euch so erschreckt haben", sagte Xavier und ließ die beiden sprachlos. Lorenas Augen füllten sich mit Tränen bevor sie anfing zu schluchzen und kraftlos auf die Knie ging.
Xavier kniete sich vor sie und nahm sie in die Arme.
"Gott, Xavier", schluchzte sie und nahm seinen Kopf in ihre Hände und küsste mütterlich seine Stirn bevor sie ihn fest zu sich drückte.
Felipe stand nur statuenhaft daneben, dass einzige was ihn menschlich machte war sein Adamsapfel der sich bewegte und sein blinzeln. Er schüttelte ungläubig den Kopf und rieb sich die Schläfe.
Nachdem Xavier und Lorena sich von der Umarmung gelöst hatten, standen beide auf und Xavier sah abwartend seinen Bruder an.
"Na los mach schon", forderte Lorena ihren Mann auf und stieß ihn etwas vor. Beide Brüder fielen sich in die Arme und Felipe fing an glücklich zu lachen während ihm Freudentränen die Wange runterrollten. Wieder einmal wurden meine Augen glasig weshalb Lorena mich seitlich umarmte und meinen Arm auf und abstrich. Sie beobachtete die beiden mit einem schwachen Lächeln.
"Er hat nun seinen Frieden gefunden", sprach sie dann mit sich selbst als sie auf Felipe sah.
"Sie alle haben es", fügte sie leise hinzu und blickte nach oben.
Und ich hatte das Gefühl als würde sie mit jemandem reden, der auch seinen Frieden gefunden hatte, nur auf eine andere Weise.
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Mute. |✔
Umorismo♧Das 3. Buch der Monteiro-Reihe.♧ 》18.03.16 #1 in Jugendliteratur《 》11.01.17 #1 in Humor《 Xavier Monteiro war stumm. Und das seit zehn Jahren. Sein Kopf steckte immer in dem schwarzen Buch, in welches er ununterbrochen schrieb. Aber keiner wusste...