"Okey Grace greif mich an", sagte ich und stellte mich in meine Verteidiger-Position.
"Aber ich will nicht", schmollte sie.
"Los jetzt!", hetzte ich und ballte meine Hände vor mich zu Fäusten.
"Wieso muss ich das überhaupt machen? Und wieso zur Hölle muss ich dabei eine Taubenmaske tragen?", fragte sie und zeigte dabei auf die Maske in ihrer Hand.
"Weil du die einzige in meiner Wohnung bist und ich immer bereit sein sollte wenn die Taube im Park mich wieder angreift und was von meinem Hotdog will", erklärte ich genervt.
"Und jetzt setz die Maske auf", fügte ich hinzu als sie sich noch immer nicht bewegte.
"Kann ich das denn nicht ohne die Maske machen?", hakte sie weiter nach.
Ich rollte meine Augen. Gott wieso war nicht Aaron hier? Er stellte wenigstens keine Fragen.
"Nein kannst du nicht. Mit der Taubenmaske wirkt es authentischer und ich habe nicht umsonst 20 Dollar für sie ausgegeben. Also los jetzt!", antwortete ich ihr.
"Gut aber ich will dir nicht weh tun", gab sie unsicher von sich.
Ich lachte auf. "Als ob du-", fing ich an doch wurde von ihrem Kampfschrei unterbrochen.
"Aaaahhh!", schrie sie als sie plötzlich auf mich losging.
"AAAAHHH!", wurde ich auf einmal panisch. Shit, Fuck, Shit.
Reflexartig hob ich meine Faust und verpasste ihr eine mitten ins Gesicht.
"Oh Gosch!", erschrocken schlug ich meine Hand vor meinen Mund und sah mit geweiteten Augen zu wie Grace nach hinten taumelte und schließlich auf den Boden fiel.
"Ich sollte... EIN VERDAMMTER UFC FIGHTER WERDEN!", kreischte ich dann voller Freude.
"Man würde mich 'Jolene The Jawbreaker Richards' nennen und mein Spruch würde 'Mama Joe besiegt jede Hoe' sein, was hältst du davon?",
Ich drehte mich enthusiastisch zu Grace die immer noch auf dem Boden lag.
"Grace? Es ist jetzt keine Zeit ein Nickerchen zu machen. Du musst mir bei dem Namen helfen. Wäre Joe-K.O. vielleicht besser?", redete ich weiter wobei ich auf sie runter sah.
Keine Antwort.
Gott, diese Menschen heutzutage...
"Grace?", ich bückte mich zu ihr runter und nahm ihr die Maske ab.
"Oh eww", kam es nur von meinen Lippen als ich Grace blutige Nase ansah.
"Grace? Grace? Hey du blutest", rüttelte ich an ihr.
Keine Reaktion.
Gott, diese Menschen heutzutage...
Warte.
"GRACE HOLY FUCK! BIST DU TOT?!", panisch schüttelte ich sie noch fester doch hörte dann auf. Ich wollte ihr nicht dazu noch eine Gehirnerschütterung verpassen. Stattdessen checkte ich ihren Puls.
"Puhh du lebst noch", atmete ich erleichtert aus.
Ich schätze Joe-K.O. passt mehr zu mir.
Mit einem unguten Gefühl im Magen schob ich den Gedanken weg und überlegte was ich machen sollte.
Ich mein es passiert nicht jeden Tag, dass ich meine beste Freundin K.O-schlage.
Mit zitternder Hand nahm ich mein Handy aus meiner Hosentasche und wählte Aarons Nummer.
"Hey Bitchacho", sprach ich in den Hörer als er abnahm. Im Inneren war ich zwar ein einziges Nervenbündel aber von außen war ich noch cooler als ein Kühlbeutel.
"Hey Sweetcheeks", gab er erschöpft von sich.
"Alles klar? Du klingst nicht so gut", fragte ich besorgt nach.
"Nicht wirklich... Dakota und ich haben uns wieder gestritten", antwortete er traurig.
"Oh okey...Also ich brauche deine Hilfe", kam ich zum Punkt.
Er atmete tief aus.
"Bin gleich da", sprach er dann bevor er auflegte.
Ich drehte mich nickend zu Grace.
"Keine Sorge Grace rot steht dir", versicherte ich ihr und ging ins Badezimmer um etwas gegen ihre blutige Nase zu holen.
Nachdem ich ihre Nase abgewischt und zwei Tampons in ihre Nasenlöcher gesteckt hatte, kam Aaron.
"Holy Shit...", sagte er mit geweiteten Augen.
"Nein das ist Grace", scherzte ich und fing an zu lachen. Gott ich bin so witzig.
"Jolene was hast du getan?!", schrie er mich plötzlich an und meine coole Aura verließ mich als ich anfing zu weinen.
"Es tut mir doch leid!", schluchzte ich.
"Aww Jolene ich wollte dich nicht anschreien", gab er sanft von sich und nahm mich in den Arm.
Ich stieß ihn weg und schüttelte meinen Kopf.
"Gosch, Aaron was bist du nur für ein Freund? Grace liegt bewusstlos auf dem Boden und das einzige was du machst ist mich zu umarmen", zickte ich ihn an.
Er warf mir kurz einen 'Halt die Klappe oder ich schlitze dich auf' Blick zu bevor er eine Nummer wählte.
"Klar wieso nicht? Ich sterbe hier vor Besorgnis für unsere Freundin und du telefonierst erst mal", redete ich eher mit mir selber.
"Ja hallo. Ich möchte einen Notfall melden und bla bla bla bla"
Okey das hatte er nicht ins Telefon gesagt aber ich hatte nach 'melden' keine Lust mehr gehabt zu zuhören.
Ungefähr zehn Minuten später kam ein Krankenwagen und fuhr uns in ein Krankenhaus.Das Endergebnis war, dass ich Grace Nase gebrochen hatte.
Aber nachdem der Doktor seinen Zauber angewandt hatte war ihre Nase wie neu.
Okey, das war gelogen.
Ihr Gesicht war angeschwollen und ihre Nase war blau-lila und der Arzt hatte einen fetten weißen Pflaster darauf geklebt.
"Es tut mir ja so so leid", entschuldigte ich mich zum hundertsten Mal, doch Grace wollte einfach nicht aufhören zu weinen.
"Tut es so weh?", fragte ich unsicher nach.
"Ich weine doch nicht wegen den schmerzen, ich weine, weil ich in drei Wochen heirate und aussehe wie eine Blaubeere", antworte sie weshalb ich mich noch schlechter fühlte.
"Aber du bist eine sehr hübsche Blaubeere", versuchte ich es.
Ihr Weinen wandelte sich in ein gequältes Lachen.
"Jolene du glaubst nicht wie sehr ich dir im Moment eine reinschlagen möchte", sagte sie sanft.
"Doch glaub ich dir, ich mein ich würde mich am liebsten selbst schlagen aber ich will nicht auch noch mein Gesicht demolieren", antwortete ich ihr genau so zart und drückte ihr tröstend die Hand.
Die Tür ging plötzlich auf und die anderen stürmten besorgt ins Zimmer. Allen voran war Caleb und ich schluckte schwer.
Fuck. My. Life.
Heute war mein Todestag...
"Schatz!", er lief sofort an ihre Seite und gab ihr einen sanften Kuss auf den Kopf.
"Was ist denn passiert? Wie geht's dir?", bombardierte er sie mit Fragen.
"Mir geht's etwas besser, da du nun da bist", antwortete sie und Mel und ich wechselten angewiderte Blicke.
Er lächelte sie warm an als er durch ihre Haare strich.
"Wie ist das passiert?", fragte Alec nach und mein Herz rutschte mir in die Hose.
Grace sah unsicher zu mir und Calebs Blick folgte.
Gott, mein Herz war nun so tief runtergerutscht, dass ich es gebären hätte können.
"Jolene?", sprach Caleb abwartend.
"Ha-ha war schön euch kennenzulernen Leute...", verabschiedete ich mich bevor ich raus rannte.
"JOLENE!", hörte ich ihn noch schreien weshalb ich mein Tempo erhöhte.
Aaron lief mir gerade mit einer Tüte Chips entgegen. Ein verwirrter Ausdruck war auf seinem Gesicht als er mich an ihm vorbeirennen sah.
Sekunden später hörte ich seine Schritte neben mir.
"Wieso rennen wir denn?", fragte er nach und warf sich ein Chip in den Mund.
"Caleb wird mich umbringen!", gab ich panisch von mir.
"Oh und wieso renne ich dann?", fragte er mehr sich selbst als mich.
"Weil wir friendship-goals sind!", antwortete ich außer Puste.
"True"
Wir rannten durch das halbe Krankenhaus bis uns auffiel dass wir nicht mal verfolgt wurden.
Erschöpft blieben wir stehen.
Okey erschöpft war eine Untertreibung, ich hätte meine Gedärme auskotzen können.Das Klingeln meines Handys schreckte mich kurz auf ehe ich ranging.
"Jolene wo bist du?", kam Xaviers göttliche Stimme vom anderen Ende.
"Wieso?", fragte ich misstrauisch und sah mich um, paranoid dass Caleb irgendwo lauerte.
"Weil wir jetzt alle heimgehen und keiner eine Ahnung hat wieso du abgehauen bist", antwortete er.
"Na ich bin wegen Caleb abgehauen. Tut mir leid aber ich bin noch zu jung zum Sterben", sprach ich das offensichtliche aus.
"Niemand will dich umbringen. Du kannst ja nichts dafür, dass Grace gegen einen Pfosten gelaufen ist", beruhigte er mich.
Grace ist gegen einen Pfosten gelaufen?
"Oh... ja...dieser fiese Pfosten... okey wir kommen an die Parkplätze. Ciao"
Glücklich blickte ich zu Aaron der sich mit Chips vollstopfte.
"Ich werde heute nicht sterben", teilte ich ihm die frohe Kunde mit.
Grace war einfach die beste Freundin die man sich vorstellen konnte...
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Mute. |✔
Humor♧Das 3. Buch der Monteiro-Reihe.♧ 》18.03.16 #1 in Jugendliteratur《 》11.01.17 #1 in Humor《 Xavier Monteiro war stumm. Und das seit zehn Jahren. Sein Kopf steckte immer in dem schwarzen Buch, in welches er ununterbrochen schrieb. Aber keiner wusste...