2006
-2-
Meine Vorfreude wurde eingedämmt als ich erfuhr, dass mein Vater seine Kollegen mitnehmen wollte.
Es waren die zwei Männer die ihn auch sonst überall hinbegleiteten.
Ich wollte alleine Zeit mit ihm verbringen, so wie früher.
Also fing ich an ihn zu überreden ohne seine Kollegen zu gehen.
Hätte ich das nicht getan, wäre vielleicht alles anders gelaufen und er würde noch am Leben sein.
Aber mein Egoismus, siegte.
Weshalb ich alles andere verlor.
Wir stiegen in einer seiner vielen Autos und bevor er losfuhr blickte ich zu Felipe, der die Stufen zu unserem Haus hochhumpelte. Ein blau-lilaner Fleck zierte seine linke Wange.
Es war der erste Tag seiner Ausbildung.
Verwirrt sah ich zu meinem Vater, der mich anlächelte.
'Felipe ist ein Kämpfer, er kommt durch.'
Das war eine der vielen Aussagen, die bei mir hängen blieb.
Felipe war schon immer ein Kämpfer, er war der ganze Stolz meines Vaters.
Wobei ich das schwächste Glied der Familie war.
Zu schwach, um mich für meinen Vater einzusetzen.
Zu schwach, um abzudrücken.
Zu schwach, die nötige Lebenskraft wieder zu finden, die ich das Wochenende verloren hatte.
Die Hütte in der wir übernachten wollten, war einmal mein Lieblingsort. Ein Ort an dem ich mich mal geborgen und behütet fühlte.
Nun war es der Dreh- und Angelpunkt meiner Alpträume.
Der Ort an dem alles geschah.
Der Ort an dem mein Vater sein Leben gelassen hatte.
Wir machten den Holzkamin an und richteten gemeinsam die Betten her.
Es würde die erste und letzte Nacht werden an dem ich meinen Vater nur für mich hatte. An dem ich noch seinen regelmäßigen Atem hörte und den herben Duft seines Aftershaves wahrnahm.
Der nächste Morgen fing mit einem Frühstück und einem Bootsausflug an.
Es war schon zu perfekt um wahr zu sein und am liebsten hätte ich die Zeit angehalten.
Doch wie alles Schöne sein Ende findet, tat es das dieses mal auch.
Die Ruhe zurück in der Hütte trügte.
Das komische Gefühl, dass mich jemand beobachtete, wurde bei jedem Schritt den ich machte stärker, doch ich ignorierte es.
So wie ich es früher mit allem schlechten auf der Welt getan hatte.
Ich ging Duschen, ohne zu wissen das unten ein Blutregen auf mich warten würde.
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Mute. |✔
Humor♧Das 3. Buch der Monteiro-Reihe.♧ 》18.03.16 #1 in Jugendliteratur《 》11.01.17 #1 in Humor《 Xavier Monteiro war stumm. Und das seit zehn Jahren. Sein Kopf steckte immer in dem schwarzen Buch, in welches er ununterbrochen schrieb. Aber keiner wusste...