4.Kapitel

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Inzwischen war es schon Mittag und Steve konnte ich verkaufen, dass ich mich, wegen dem Armband, wahrscheinlich einfach nur geirrt habe.

Bucky ließ mich nicht mehr aus den Augen und beobachtete jeden meiner Schritte.

Wir standen gerade in der Küche und kochten, oder naja, Steve kochte, ich stand daneben und versuchte nicht zu stören und Bucky saß an seinem Platz und sah uns zu.

"Soll ich die Kartoffeln schneiden?", fragte ich und griff nach einem Messer.

Mit einem Ruck stand Bucky auf und der Stuhl fiel um.
"Was ist denn Buck?", fragte Steve verwirrt.

Dieser schüttelte den Kopf und setzte sich, nachdem er den Stuhl wieder hingestellt hatte, wieder hin.

"Ja, warte, du kannst dich auch setzen, wenn du willst," antwortete Steve auf meine Frage und zeigte auf den Stuhl gegenüber von Bucky.

Steve gab mir eine Schüssel und ein Messer. Ich setzte mich wieder auf den Stuhl von heute morgen und fing an, die ersten Kartoffeln zu schälen.

Zuerst war ich etwas überfordert, da ich eigentlich nur mit Schälern schneiden kann, aber je länger ich das machte, desto besser wurde ich.

Bucky sah mich die ganze Zeit prüfend an und sobald ich das Messer nur ein wenig höher nahm, spannte er sich an.

Als Steve kurz aus der Küche ging um den Müll weg zu schmeißen, stand ich mit einem Ruck auf, und Bucky tat es mir gleich.

"Wieso starrst du mich die ganze Zeit an?!" Zischte ich ihn an und trat näher zu ihm.

Er antwortete nicht und nahm mir das Messer aus der Hand.
"Weil man das bei hübschen Mädchen so macht, in dieser Zeit jedenfalls."

Ich starrte Bucky an und wurde leicht rot. Zum Glück kam im gleichen Moment Steve wieder in die Küche.

"Ich schäle weiter für dich", meinte Bucky und setzte sich wieder zurück an seinen Platz.

Etwas verloren stand ich im Raum rum. Hatte Bucky mir gerade ernsthaft ein Kompliment gemacht? Ich dachte, er mag mich nicht.

Den soll man mal verstehen, von wegen wir Frauen sind komisch.

"Essen ist dann soweit", sagte Steve und stellte die Teller auf den Tisch. Ich half ihm mit dem Besteck und zusammen deckten wir den Tisch.

Wir fingen an zu essen und eine komische Stille herrschte.

"Ich glaube, ich versuchs nochmal", durchbrach Steve die Stille und sah zu Bucky.

Dieser seuftzte.
"Wieso Steve, willst du dein Schicksal etwa wieder auf die Probe stellen? Ich meine, was ist, wenn sie dich erwischen? Du schummelst."

"Es ist sowieso zu spät, ich hab mich schon angemeldet", sagte Steve und sah Bucky ernst an.

"Ich unterstütze das nicht, das weißt du", antwortete Bucky genauso ernst.

Die beiden reden ja wie Vater und Sohn. Ich stelle mir das gerade so vor, wie ein kleiner Steve zu Buck rennt und 'Papii' ruft, bloß die Frau fehlt.

"Mia, sag du doch mal was dazu", riss mich Bucky aus meinen Gedanken.

"Ähm, ich finde Steve ist alt genug, er muss wissen, was gut oder schlecht für ihn ist."

"DANKE, dass wenigstens du mich verstehst!", sagte Steve und warf seine Arme kurz in die Luft.

"Obwohl Bucky schon recht hat, wenn du erwischt wirst, droht dir eine hohe Strafe", vervollständigte ich mich und nun stimmte Bucky mir zu.

Steve stand genervt auf und stellte sein Teller in das Waschbecken. Ich fühlte mich gerade irgendwie schlecht, wir waren in seiner Wohnung und stellen uns gegen ihn. Er verschwand in den Flur.

"Ich geh mal zu Steve", meinte ich zu Bucky und stand auf. Ich stellte mich neben ihn, er hatte seinen Kopf in die Hände gestützt und sah nach unten.
"Ja, aber er ist ein Dickkopf, du wirst es nicht schaffen, ihn zu überreden."

Ich lächelte ihn leicht an und strich ihm über den Kopf. Diese Geste ließ ihn wieder auf blicken.

"Oh doch, dass werde ich."

Mission 1944, Brooklyn (Bucky BarnesFf)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt