Teil15

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Es war wirklich sonderbar was zwischen den beiden abging. Erst einen auf *wir bekommen das schon hin* *aber nein die Freundschaft wird sicher nicht drunter leiden* *wenn es nicht klappt werden wir nicht so dumm sein wie die anderen, wir sind erwachsen, wir können damit umgehen* machen und nun das Gezicke von den zweien. Es war nur zum Kopf schütteln. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. So lang nur die Freundschaft wirklich nicht drunter leiden würde. Ich wollte mich nämlich nicht zwischen den beiden entscheiden müssen. Wobei man natürlich mit einer Frau eine ganz andere Beziehung führte als mit einem Mann. Ich hätte Erik nie im Leben erzählt was Marco und ich zwischen den Felsen getrieben hatten. Das war wohl auch der Grund warum ich Mila nicht wirklich helfen konnte, denn auch Erik kam nicht zu mir mit seinen Sorgen oder um mich um Rat zu fragen. Entweder die beiden würden das alleine aussitzen oder, ja eben oder! Oder sie würden sich wohl trennen müssen. Für mich würde so was auf jeden fall nicht in Frage kommen. Ich würde mich nicht kontrollieren lassen wollen. Das wäre ja schlimmer als Gefängnis! Ich überlegte mir ob Marco wohl so ein Typ war, der unter Kontrollzwang litt. Verwarf aber dann den Gedanken auch wenn er verschiedene Ticks hatte. Die waren aber Selbstkontrolle und nicht weil man jemand anderen überwachen wollte. Wobei ich ja nicht wirklich weiß wie er wohl wäre in einer Beziehung. Aber was machte ich mir über so was auch Gedanken? Die letzte Nacht war zu schön um an Beziehung mit vorzeitigem Aus zu denken. Das Beste an allem war die erneute Verabredung. Mal was Neues zwischen Marco und mir. Etwas Geplantes und nicht zufälliges. Ich hörte neben mir Milas Decke rascheln und das ihr Atmen umschlug in einen anderen Rhythmus. Es zeigte mir dass sie nicht mehr lange schlafen würde. Ich sah auf die Uhr und stellte fest, das ich noch einmal, wenn auch nur für kurz die Augen schließen konnte. Ich dachte an unsere kleine Tuschelei am frühen Morgen. Als wir vor dem Hotel standen und er mich an sich zog. „Bevor ich es vergesse, es war eine schöne Nacht und ich sag danke" nuschelte er mir ins Ohr „das kann ich nur zurück geben" lächelte ich ihn liebevoll an als er mich etwas lockerer ließ. Ich hätte noch ewig so stehen bleiben können. Doch irgendwie kam Mila auf frühstücken gehen, was dann Mario zum Abendessen umbaute, ich sagte was von schlafen gehen und schwupps nahm mir Mario meinen Traummann weg. Der löste sich irgendwie nur widerwillig von mir und was sein Blick in mir auslöste war ein unbeschreiblich schönes Gefühl. Es war, als hätte die Nacht tiefe Spuren hinterlassen und mit etwas Glück lag es nicht nur an der Sonne. Wenn ich vorher nicht schon wie ein Schulmädchen in ihn verschossen gewesen wäre, so wäre ich es jetzt und zwar bis über beide Ohren. Bei den Gedanken an ihn und unser Abenteuer wurde es mir ganz warm und das nicht nur ums Herz. "Guten Morgen" nuschelte Mila ganz verschlafen "oder irgendwas in der Richtung" fügte sie noch dazu und ich musste schmunzeln. "Es ist auf jeden Fall Zeit zum aufstehen und fertig machen. Was erzählst du den Erik?"-"was soll ich denn erzählen? Die Wahrheit? Ich werde ihm keine Story auftischen" ich nickte, stand auf und suchte mir schon mal was zum anziehen raus. "Du solltest es ihm aber am besten gleich sagen. Dann könnt ihr es die nächsten 3 Stunden ausdiskutieren" zwinkerte ich ihr zu und packte Sachen zum duschen gehen. Mila blieb noch im Bett sitzen und schaute gequält. Auf dem Weg ins Bad fiel mir auf das Erik gar nicht da war "du hast noch Schonfrist, er ist nicht da!" Rief ich durch den Raum und schloss die Tür. Ich ließ mir Zeit mit dem duschen, trocknete mich ab, zog mir Unterwäsche an und fing an meine Haare in Form zu bringen. Ich raffte mir gerade mein Kleid auf die Arme um es über den Kopf zu ziehen, als lautstarke Stimmen an mein Ohr drangen. Es war zwar nicht meine Art zu lauschen, aber sein lassen konnte ich es auch nicht. Unvermeidlich war es eh nicht, so laut wie es zuging. Ich schminkte mich erst noch und ging dann raus. Erik stand wie ein Macho aufgebaut vor Mila die sich nicht weniger aufgeplustert hatte wie eine Henne. Ich stellte mich abseits und hörte offenkundig zu. So als vierter Offizieller am Spielfeldrand. Ich sah auf die Uhr *naja was auch passiert. In gut einer Stunde muss es entschieden sein* überlegte ich mir. „Mensch Julia jetzt sag mal bitte was dazu" jammerte Mila und ich hob schnell die Hände in die Höhe „ich halt mich da raus. Ihr seid beide meine Freunde und ich hab euch von Anfang an gesagt was ich von der Idee halte. Ihr habt gesagt, ihr seit erwachsen". Ich konnte und wollte mich da nicht zwischen stellen. Sie mussten das erst einmal selber klären, so meine Meinung dazu. Aber es schien und klang auch so, dass sie es erst gar nicht versucht hätten ernsthaft zu reden. Mila selbst hatte mir gesagt das ihre Liebe nicht mehr dieselbe war. Warum konnte sie es dann nicht einfach Erik sagen? Das würde vielleicht diese Freundschaft noch am ehesten überleben.


Sonne, Strand und heiße NächteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt