Teil16

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Milas Sicht:

Julia zog ab zum duschen und ließ mich allein zurück. Das sie Recht hatte, daran bestand kein Zweifel. Wäre ja auch nichts Neues gewesen wenn sie mal nicht Recht gehabt hätte, sie war nun mal die ältere und vernünftigere, zumindest was so Zeug betraf. Denn eigentlich hielt sie gar nichts von Beziehungen. Männer durften nur so weit ran an sie wie ihr Arm lang war und wenn er gefiel, auch mal ein Schritt weiter. Wenn sie aber Beziehungen hatte, waren sie lang und intensiv. "Du hast noch Schonfrist, er ist nicht da!" hörte ich sie brüllen und merkte wie mir ein Kiloschwerer Sack mit Steinen vom Herzen fiel. Das Gewicht entledigt, konnte ich auch aufstehen und machte mich auf den Weg zum Schrank in dem meine Sachen lagen. Ich hatte mich gerade entschieden und wartete auf Julia und das freie Bad, als die Zimmertüre auf ging und Erik rein kam. Er würdigte mich keines Blickes und ging wortlos an mir vorbei um sich auf das Sofa zu setzten und machte den Fernseher an. „Wow ja Erik, dir auch nen schönen Tag" er zuckte nicht einmal mit der Wimper. Wie konnte jemand nur so stur sein wie er es war? Ich ging zu ihm rüber und stellte mich leicht zwischen ihn und die Flimmerkiste. „Ich dachte wenn du ausgeschlafen hast wärst du wie normal. Aber ich sehe nicht von normal. Erik, verdammt nochmal, was ist eigentlich mit dir los?" er schaute endlich auf und sein Blick verheißte nichts gutes. „Was mit mir los ist? Wer treibt sich den hier rum die ganze Nacht mit irgend so einem Fußballer?"-„Ich hab mich nicht rum getrieben und unser Problem war schon vor Mario. Das ich Fan von ihm bin, ist nichts was neu ist"-„das stimmt, aber wir hatten kein Problem vor dem Urlaub" ich merkte wie ich anfing zu kochen was wieder einmal zu folge hatte das sich meine Wangen füllten mit zu viel Blut und sie anfingen zu glühen. „Erik du hast dich verändert und ich hab keine Ahnung warum. Es war alles ok bis vor drei Wochen als du mit Carsten und Daniel unterwegs warst. Seit dem bist du nicht mehr der alte. Es regt mich auf wie du dich benimmst und das gestern Abend, mit der Sauferei, ist nicht neu das ich das nicht mag"-„du hast mir doch gar keine andere Wahl gegeben. Anders hätte ich das doch gar nicht ertragen!" brüllte er auf einmal los und ich verstand die Welt nicht mehr. Warum sollte ich an alldem Schuld sein? Das war nun wirklich zu hoch für mich. „Ich glaub du spinnst ein bisschen? Zuviel Alkohol was?" ich tippte mir an die Stirn um ihm den berühmt berüchtigten Vogel zu zeigen. Er stand auf und fing an mit dem Zeigefinger vor meiner Nase rum zu wirbeln „Du hast doch keine Ahnung! Ich tu alles für dich und so dankst du es mir!"-„Ich soll was? Deinen neuen Kontrollzwang und Überschüttungen mit Geschenken? Das kannst du gern alles behalten wenn ich dafür danke sagen soll!" ich bemerkte jetzt erst Julia die sich locker an eine Wand lehnte und uns wohl schon länger zuschaute. Hilfesuchend schaute ich sie an „Mensch Julia jetzt sag mal bitte was dazu" sie hob schnell die Hände in die Höhe, als hätte ich ihr eine Waffe entgegen gehalten und tat ihre Meinung kund „ich halt mich da raus. Ihr seid beide meine Freunde und ich hab euch von Anfang an gesagt was ich von der Idee halte. Ihr habt gesagt, ihr seit erwachsen". Das fand ich nicht sonderlich fair von ihr, nach dem was ich ihr erst noch vor ein paar Stunden erzählt hatte. Sie war doch meine Freundin, warum half sie mir den nicht? Ich sah wieder zu Erik „hast wohl gedacht du bekommst Unterstützung? Julia wird schon im Grunde wissen das ich recht habe"-„hey, hey halb lang. So nicht. Ich bin weder auf Milas noch auf deiner Seite. Lasst mich da raus und redet mit einander wie man es als erwachsene doch so tut und gut ist" verteidigte sich Julia direkt und schien sehr sauer zu sein. „Ich will wissen was vor 3 Wochen los war. Denn der Witz ist, seit dem hast du auch kein Wort mehr mit den beiden gewechselt" ich drehte mich zum Bett um mir meine Sachen zu holen und wollte duschen gehen. „Bevor ich das nicht weiß, werde ich meine Verabredung auch nicht absagen. Die ich wohl im Grunde sowieso nicht absagen würde, weil es einfach zu schön ist um wahr zu sein". Erik bekam den Mund nicht mehr zu und ich stapfte ab ins Bad. Unter der Dusche angekommen und das leicht lauwarme Wasser auf den Schultern, dachte ich noch einmal über diesen Streit nach. Nur um festzustellen das es mir mal wieder leid tat. Ich lehnte meine Stirn an die Wand und schloss die Augen. Es war aber auch zum kotzen! Ich liebte ihn nicht mehr und wollte ihn nicht verletzten weil er mein Freund war und doch tat ich genau das Gegenteil. Dennoch wurmte es mich einfach was da abging zwischen den dreien. Umso mehr ich mir Gedanken machte, umso mehr war ich davon überzeugt das es nur damit zusammen hing. Es bildeten sich die wildesten Geschichten in meinem Hirn, die keinen Zusammenhang ergaben. Es half alles nichts, Erik musste es mir einfach sagen. Ich genoss noch voll und ganz meine ausgiebige Dusche, was ja nur von Vorteil für ihn sein konnte. Hatte er schon mehr Zeit zum überlegen. Als ich fertig war mit allem und zum Bad raus kam, war Julia allein auf dem Sofa. „Wo ist er?"-„Er wollte in die City und wünschte uns viel Spaß" gab sie mir nur recht tonlos als Auskunft. Meine Stimmung hatte ihren Tiefpunkt erreicht!


Sonne, Strand und heiße NächteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt