Teil27

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Milas Sicht:

Erik zog sich wortlos an "was machst du jetzt?" Fragte ich ihn vorsichtig. Ich dachte es würde mehr Reaktion kommen als das. "Spazieren" gab er mir nur einsilbig zurück und war dann auch schon weg. Ich vergrub mich wieder in meiner Decke und meinem Kissen und schmollte vor mich hin. Was war nur passiert? Wieso musste es auch so weit kommen und das im Urlaub? Wir hätten das besser schon zu hause ausgemacht und nicht hier. Julia hatte wohl auch die ganze Nacht ihren Spaß wie ich zwischen durch mal hören konnte. Es schien als würde es bei jedem gut laufen nur bei mir nicht. Sie hatte wirklich recht, von Anfang an und was tat ich? Meinen ganzen Frust bei dem einzigen Menschen abladen und dafür verantwortlich machen. Sie war meine aller beste Freundin und ich hatte es mir wohl wirklich bei ihr auf gut deutsch verschießen. Ich ließ mir noch einmal alles durch den Kopf gehen was ich zu ihr sagte, zumindest das an das ich mich erinnern konnte. Wie konnte mir so was auch nur passieren? Von dem bisschen Alkohol hatte ich wohl einen Filmriss erlitten. Angestrengt überlegte ich mir für was ich mich alles entschuldigen musste bei ihr. Dabei dämmerte ich wieder ein und wurde erst wieder wach als ich die Zimmer aufgehen hörte. Es machte sich etwas wie Hoffnung in mir breit es könnte Erik sein um die Sache zu bereinigen. In frieden noch einmal drüber reden. Es würde wohl meinem Entschluss keinen Abbruch geben und es würde dabei bleiben. Doch würde ich schon gerne wissen wie es um unsere Freundschaft stand. Ich hob leicht meinen Kopf und sah dass es Julia war. *Nein* ging es mir durch den Kopf, ihr konnte und wollte ich mich noch nicht entgegenstellen. Das müsste warten bis später "Wo ist Erik?" hörte ich ihre Stimme aus weiter ferne "spazieren. Kopf frei machen" oh Gott tat es mir weh. Was hatte ich nur getan? "Und wie seid ihr verblieben?"-"es ist Schluss zwischen uns und ich hatte recht mit meiner Vermutung" ja ich hatte recht, wenigstens mit etwas hatte ich recht. Ich zog mir die Decke über den Kopf und hoffte Julia würde nicht weiter reden wollen. Ich lauschte, doch es kam nichts mehr und als ich mich weit aus dem Bett lehnte und linste sah ich wie ihre Zimmertüre zu war. Sie war also alleine, denn von Marco sah und hörte ich nichts. Vielleicht brauchte sie mich ja auch? Ich stand auf und schlich leise rüber, machte langsam die Türe auf und sah sie auf dem Bett liegen mit einem Buch und Kopfhörer auf. Sie schien mir nicht traurig zu sein, ganz im Gegenteil. Sie strahlte förmlich. Also konnte ich von ausgehen das es ihr gut ging. Wenigstens einem von uns ging es gut. Ich tapste wieder zurück in mein Bett und schlief kurze Zeit später wieder. Der Hunger weckte mich und ich rieb mir verschlafen die Augen. Ein Blick auf die Uhr verriet mir das ich noch nicht einmal mehr was zu Mittagessen bekam, denn die Zeit dafür war schon längs durch. Es blieb mir nichts anderes übrig als mich anzuziehen und mich auf den Weg an die Promenade zu machen um dort an was Essbares zu kommen. Nach einer Dusche zum wach werden machte ich mich auf den Weg. Wenig später stand ich bei einem Straßenverkäufer der Wraps verkaufte und biss gerade herzhaft hinein als ich eine Stimme hinter mir hörte die mir bekannt war. „Mila?" es wunderte mich das diese Stimme mich auch noch ansprach. Ich ging nämlich davon aus das er nie wieder mit mir reden würde aber er tat es wirklich. „Hey Mario" es klang schon ein wenig gequält aus meinem Mund dabei sollte es freundlich gemeint sein. „Geht es dir nicht gut?" er sah mich richtig sorgenvoll an und mein Lächeln wurde leichter. „Doch alles ganz ok" ich wollte mir auch nicht unbedingt die Blöße vor Moritz geben der mit ihm unterwegs war. „Bist du alleine unterwegs?" ganz schön neugierig für das, das er mich in der Nacht noch allein zurück gelassen hatte. „Ja ich irre immer noch rum und suche den Weg zum Hotel" sagte ich so leise das auch wirklich er nur mich hören konnte. „Moritz magst du nicht schon mal voraus gehen? Ich komm gleich nach"-„ja ist gebongt" und er ging davon. „Ich glaub ich sollte mich bei dir wohl entschuldigen?" richtete Mario das Wort wieder an mich „dann mag ich das mal tun. Aber es hat mich schon echt extrem aufgeregt was du da abgezogen hast"-„das weiß ich selbst auch. Zumindest ist mir einiges klar geworden". Wir gingen ein Stück zusammen „und was ist dir so klar geworden?" Ich erzählte ihm ein wenig und in Stichpunkten was an dem Abend noch passiert war und wie der Tag anfing. „Dann seit ihr also jetzt nicht mehr zusammen?" ich schüttelte nur den Kopf als Antwort und ich konnte sehen wie ein kleines Lächeln über sein Gesicht ging. Es war schon irgendwie versöhnlich. „Magst du mit uns essen gehen?" ich schaute ihn verwirrt an und hob mein Wrap ihm entgegen. Da ich am kauen war, wollte ich ihm nicht mit vollem Mund antworten „da ist doch nix dran. Wir wollen da vorn Steaks essen" grinste er, was mich richtig ansteckte. Ich sah auf meinen angebissenen Wrap und überlegte nur kurz ob es wirklich das Richtige war und sagte dann zu. Es war wirklich nur ein kleines Stück noch zu gehen und wir da. Moritz schaute zwar erst was komisch als Mario mit mir zusammen rein kam, dennoch hellte sich sein Gesicht auf und wir hatten ein nettes gemeinsames Essen.


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