Teil10

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Milas Sicht:

Ich hatte es wirklich richtig gesehen. Es war Marco und wenn Marco da stand, konnte Mario ja nicht weit sein. In Gedanken bettelte ich direkt los das Julia uns zu sich bat, damit ich ihm noch einmal so nah sein konnte wie vor zwei Tagen. Ich musste zweimal schauen als ich Marco winken sah. Verstohlen sah ich mich um, ob er nicht doch jemand anderen meinte. Als ich mir sicher war stieß ich Erik an „Marco winkt uns zu sich rüber, lass uns gehen" sagte ich mit einem leichten Lächeln auf dem Gesicht. „Muss das sein?"-„Ähm ja warum nicht?" Ich wartete die Antwort gar nicht erst ab und ging einfach. Sollte er doch machen was er wollte, Ich wollte auf jeden Fall da rüber. Im Augenwinkel sah ich dass er doch mit kam, wenn auch nur wiederwillig und mit langem Gesicht. „Hey ihr zwei" begrüßte uns Marco freundlich und daraus entstand eine lockere Unterhaltung in die sich auch die anderen einklinkten. Erik setzte sich irgendwann an die Bar und hatte schon das fünfte Bier in der Hand. Das berauschte mich überhaupt nicht und ich fand es eher schrecklich dass er das tat. Ich dachte an Julias Worte vom Vortag. Die Sache mit der Eifersucht und ich konnte es wieder nicht nachvollziehen. Ich versuchte es so gut es ging zu ignorieren. Alles andere hätte nur unweigerlich zum Streit geführt und den wollte ich mit Sicherheit nicht. Schon gar nicht in der Nähe von Mario! Diese Nähe genoss ich dafür. Locker war unsere Unterhaltung und ich konnte ihn endlich ein paar mehr persönliche Dinge fragen als immer nur die Standard Floskeln. Ich fand es hoch interessant was er mir erzählte, auch wenn es unter dem Strich nicht mehr war als andere Floskeln. Die Gefahr sein wahres Ich zu zeigen gegen über Fremden war wohl einfach zu hoch um ehrliche Antworten zu geben. Aber konnte man es ihm verdenken nach dem was passiert war? Nach bekanntgeben des Wechsels? Das lief richtig scheiße und ich war davon überzeugt das es falsche Beratung war. Er war und wird auch immer mein Lieblings Spieler sein und ich versuchte ihm das so charmant wie möglich zu sagen. „Magst du noch was zu trinken?" Ich sah auf mein leeres Glas und nickte „ja ich glaub einer geht noch" lächelte ich. Er nahm mir das Glas ab und ging zur Bar. „Ihr zwei seit also so richtige Dortmunder Mädels?" fragte mich Moritz „ja, mit vollem Stolz!" brüstete ich mich „und wie es sich gehört sind wir so gut wie bei jedem Spiel"-„das hört man gern!" Mario kam zurück und hielt mir einen neuen Cuba Libre hin „danke, sehr lieb von dir" lächelte ich und es wurde von ihm erwidert, was mein Herz irgendwie ganz komisch werden ließ. Ich sah zu Erik rüber und stellte fest, er hatte sich immer noch nicht weiter bewegt. Vielleicht hing sein Kopf was tiefer aber mehr war nicht zu erkennen. Es machte mich wütend dass er sich so benahm. Es gab überhaupt keinen Grund! Ich stand hier und genoss etwas, was wohl jeder Fan genießen würde. Seinem Idol verdammt nah zu sein. „Was ist eigentlich mit deinem Freund? Der hängt da als wäre er über irgendwas zu tote betrübt" fragte mich in meine Gedanken hinein Mario und ich wusste im ersten Moment gar nicht was ich sagen sollte. Die Wut und Enttäuschung war wohl auch der Grund für meine weiteren Worte „Erik? Mein bester Freund? Der ist nur etwas ... keine Ahnung ... heute etwas daneben halt" die Betonung lag auf *bester* und ich sah in Marios Gesicht das die Information angekommen war. „Ach ich dachte ihr seid zusammen?" Ok die Info kam wirklich an und ich saß in der Klemme. Da hatte ich mir wohl eine Suppe eingebrockt die so nicht gedacht war und doch unbewusst wohl gewollte. Sonst hätte ich ja so einen Mist erst gar nicht angefangen. „Ist etwas kompliziert. Hey habt ihr nicht noch Lust etwas zu tanzen?" fragte ich einfach in die Runde und bekam von allen zustimmendes Nicken zu sehen. „Na dann auf geht's!" lachte ich los und ging vorweg. Es lief gerade Gentleman mit Heart of rub-a-dub. Gentleman der den Beat für die Hüften wohl erfunden hatte. Kaum auf der Tanzfläche, bewegten wir uns wie wildgewordene Hühner zur Musik. Julia und ich hatten solch einen Spaß! Wir standen umringt von den Jungs und tanzten kurzerhand jeden einfach mal an. Wobei es fast schon deutlich war wer hier von wem am meisten angetanzt wurde. Ich hörte auf in Eriks Richtung zu schauen, denn es ziehte mich nur mitrunter wenn ich sein Gesicht sah und ich wollte nicht down sein. Ich wollte fun haben und den hatte ich hier gerade. Es klang fast als wäre der DJ in Pause oder so was, denn auch direkt das nächste Lied war von dem selben Sänger und ich schmiegte mich immer mehr an Mario und bewegte meine Becken noch rhythmischer zu den heißen Reggae Klängen. Ich bewegte mich langsam auf ihn zu. Immer näher, enger und legte schlussendlich meine Arme über seine Schultern. Schob meine Hand über den Nacken in seine Haare und sang leise ein paar Worte mit von dem Lied. Er schob seine Hände auf meine Hüfte, zog mich auch was näher an sich ran und mein Herz klopfte immer schneller.


Sonne, Strand und heiße NächteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt