Teil23

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Milas Sicht:

Es war wohl nichts schlimmer als gerade dieses Gefühl zu haben der letzte Mensch auf Erden zu sein. Ich hatte nicht nur Erik verloren, sondern auch Mario. Julia war auf und davon mit Marco und brachte mich eigentlich um eine eventuelle schöne Nacht. Hätte sie nicht den kleinen Knopf für mein Gewissen gedrückt, hätte ich Mario nie und nimmer was gesagt, sondern hätte einfach gediegen weiter die Nacht schön verbracht. In den Armen eines tollen Mannes, der auch noch verflucht gut küssen konnte. Es war einfach nur zum Mäuse melken wie man so schön sagt. Es war wohl eine Ewigkeit vergangen und ich bekam Gänsehaut von einer leichten kühlen Priese die sich vom Meer her an den Strand zog. Ich schlang meine Arme fester um mich und wollte es einfach so aushalten. Doch es ging nicht lang und ich sah ein das es eine Schnapsidee war. Es führte keinen Weg dran vorbei, ich musste aufstehen, mich ins Hotel schleppen und mich am besten verkriechen für den Rest des Urlaubs. Sollten sie doch alle tun und lassen was sie wollten, ich tat es jetzt auch. Langsam schleppte ich mich in die Richtung in der unser Hotel lag. Der Weg kam mir noch nie so lang vor wie er es gerade tat. Als wäre das " the road to nowhere" meine ganz persönliche Straße nach nirgendwo. Jeder Schritt fiel mir schwerer und meine dummen Tränen wollten auch nicht aufhören über die Wangen zu rollen. Immer wieder schlug ich mir vor die Stirn, nur um meine eigenen Dämlichkeit zu verstehen, oder besser sie zu verhauen. Als ich es tatsächlich bis ins Zimmer schaffte, fiel ich direkt über ein paar Klamotten und flucht etwa vor mich hin. Mir war wohl nicht bewusst warum die da lagen, ich regte mich mehr darüber auf das die da lagen. Aus dem Bad hörte ich Wasser und vermutete den Übeltäter dort der hinter dieser Unordnung steckte. Ich machte die Türe auf, registrierte die Personen und überlegte mir erst gar nicht was die beiden da trieben, oder getrieben hatten. Ich übersah gekonnt Marcos nackten Hintern nur schaute zu meiner Freundin „Julia das ist doch alles scheiße! Du bist schuld!" mit diesen Worten machte ich die Türe wieder mit einem Ruck zu. Ich stieg über die verstreuten Kleider und setzte mich auf das Sofa, zog mir ein Taschentuch aus meiner Handtasche und putzte mir die Nase. Ich bekam nicht wirklich mit das Julia plötzlich neben mir auftauchte. „Sag mal hast du sie noch alle? An was bitte sollte ich schuld sein?" ich blickte sie an und giftete sie an „warum musstest du auch anrufen!" Es war keine Frage, es war eine Anklage. Sie sollte ruhig merken das sie mir den Abend versaut hatte. Sie verdrehte die Augen und ging weg. „Du kannst dich dem ruhig stellen!" rief ich ihr nach „verdammt Mila, brüll hier nicht rum und zudem will ich nur was zu essen bestellen" ich sah mich um und machte auch Marco aus der richtig sauer drein schaute. „Was schaust du denn so?" maulte ich auch ihn an „ihr seit doch alle gleich! Kannst es ruhig Julia sagen, dass du nur dein Vergnügen willst. Ein bisschen Urlaubsflirt und nächste Woche ist alles vorbei!"-„Sag mal! Hast du gesoffen oder was?" Julias Stimme war richtig laut für das, das sie mich eben noch angeschnauzt hat ich sollte leise sein. Beleidigt drehte ich mich um, verschränkte meine Arme vor der Brust und schmollte. Julia bestellte was zu essen und dann hörte ich sie mit Marco tuscheln. „Ihr braucht nicht zu flüstern und Marco braucht auch nicht zu gehen. Du wirst selbst noch erleben wie er dich fallen lässt wie eine heiße Kartoffel" motzte ich vor mich hin. „Mila mach mir einen gefallen und halt den Rand! Ich hab keine Ahnung was passiert ist, aber es nervt". *Tolle beste Freundin* ging es mir durch den Kopf, dabei meinte ich es doch nur gut mit ihr. So gut wie sie es doch mit mir immer meint. Ich ging zur Minibar und schaute was diese alles so hergab. Immerhin hatten wir ja ein Luxuszimmer, dann sollte die auch Luxus drin haben. Ich fand ein paar kleine Flaschen verschiedener Alkoholsorten und füllte meine Hände damit. „Was gibt das denn jetzt?"-„Man Julia kümmere dich um deinen Scheiß!" Sie kam zu mir rüber packte mich am Oberarm und zog mich mit sich mit ins Bad. Setzte mich auf den Klodeckel und schloss dann die Türe. „Jetzt ist aber Schluss! Ich habe keine Ahnung was passiert ist. Aber ich lass mir das nicht länger von dir gefallen das du so mit mir redest oder mit Marco. Wenn du jetzt nicht gleich zur Vernunft kommst, stecke ich deinen Kopf in die Kloschüssel. Haben wir uns verstanden?" ich vermied sie anzusehen und nickte nur ins Leere. „Was ist passiert? Und ich frag das nicht noch einmal" ich schluckte und legte los. Versuchte aber so nüchtern wie möglich zu klingen „weil du angerufen hast war die Stimmung weg. Ich hatte ein furchtbar schlechtes Gewissen wegen Mario und Erik. Dann habe ich Mario reinen Wein eingeschenkt wegen der Sache Erik. Dann stand Mario auf und ging. Er ließ mich einfach ganz allein im Dunkeln da draußen sitzen. Ich sollte mir das nicht zu Herzen nehmen, das weiß ich! Aber auch wenn er ein Star ist braucht er mich doch nicht so zu behandeln. Ein bisschen Spaß heute und morgen ist man vergessen" ich fing schon wieder an zu heulen. „Du hast wirklich einen Knall, einen extremen Knall sag ich dir"-„ach glaubst du der Kerl da draußen, der schicke Herr Reus, wird dir nächste Woche einen Heiratsantrag machen? Du bist für ihn auch nicht mehr als nur eine Nummer. Da bin ich mir sicher!" ich hatte die kleinen Flachmänner in meinem Schoss liegen und fing nun an die kleinen Scotchs und Whiskys auf zu drehen und in einem Zug zu leeren. „Du allein bist dafür verantwortlich das du da gemacht hast und lass Marco und mich aus dem Spiel dabei. Ich weiß schon auf was ich mich da einlasse, doch wie mir scheint ist dir das nicht ganz klar gewesen. Damit meine ich im Übrigen alles. Man setzt keine Freundschaft aufs Spiel nur weil man glaubt verliebt zu sein. Das hätten Erik und du euch ein bisschen besser überlegen sollen. Jetzt schau das du wieder klar im Kopf wirst" ich kippte weiter fleißig das Zeug in mich rein, was Julia zu ihrer Unterbrechung brachte in ihrer Predigt „jaaa oder schütte weiter das in dich rein und geh schlafen. Vielleicht sieht die Welt dann besser aus" sie ging. Ich hatte gerade einen Wodka erwischt und es schüttelte mich einmal von Kopf bis Fuß durch. In meinem Selbstmitleid am baden, blieb ich noch sitzen und dachte über das nach was sie mir an den Kopf geworfen hatte. Ich lehnte mich nach hinten und stützte den Kopf an der Wand ab, schloss die Augen und sah Marios Gesicht vor meinem. Erst das liebe, das was mich so anzog und dachte an den Kuss. Dann stellte sich leider das andere Bild ein. Das Letzte was ich von ihm sah. Es war einfach schrecklich!


Sonne, Strand und heiße NächteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt