Der Neue - Unerwartete Liebe

Pause

Benedikts Sicht

Die Biostunde verlief relativ unspektakulär. Die meiste Zeit verbrachten wir damit irgendwas abzuschreiben und dann noch einen kleinen Film zu schauen. Biologie halt. Fotosynthese war ja momentan unser Thema,ich hoffte mit Neurobiologie wird das zweite Semester spannender. Als es klingelte packte ich meine Sachen zusammen und machte mich auf den Weg zu Mats,ohne auf Marco zu achten. Es hatte mich überrascht,dass er mich kaum in der Stunde angesprochen hatte. Worüber er wohl nachgedacht hatte? Vielleicht hatte er sich auch einfach nur auf den Unterricht konzentriert. Aber warum machte ich mir überhaupt darüber Gedanken? Eigentlich konnte es mir doch egal sein. In der Eingangshalle angekommen entdeckte ich auch sofort meinen besten Freund. "Na,wie war Bio?" fragte er mich. Ich seufzte und wir machten uns auf den Weg in die Cafeteria. "Na ja,Bio war normal,was davor war,war jedoch nicht so berauschend." "Wie meinst du das?" fragte er mich verwirrt. "Um es kurz zu fassen,Marco wird es sich jetzt wahrscheinlich angewöhnen mich "Bene" zu nenne und Lili hat in ihm und mir ein neues Pairing gefunden." erzählte ich. Dies brachte Mats leicht zum Lachen. "Ach komm,es gibt schlimmeres. Vielleicht findest du ja wirklich in Marco einen guten Freund." "Das bezweifele ich." murmelte ich,während wir uns in die Schlange stellten. "Erzähl mir mal lieber,wie es bei dir war." wechselte ich nun das Thema. Augenblicklich verfinsterte sich Mats Miene:"Wir haben einen Test geschrieben." "Kling ja nicht sonderlich zuversichtlich." "Du kennst doch die Tests von Herrn Klein! Der knallt immer irgendeine Aufgabe rein,die wir nie gemacht haben und dafür gibt's auch noch die meisten Punkte."

Marcos Sicht

Benedikt war weg bevor ich irgendwas sagen konnte. Ich seufzte und schulterte meinen Rucksack. Lag es an mir? Aber ich hatte ihn doch gar nichts getan. "Nimm es dir nicht so zu Herzen,Bene ist zu jedem so." holte Ilkay mich aus meinen Gedanken. Überrascht sah ich ihn an:"Na ja,mit Mats scheint er sich doch gut zu verstehen." "Ja,aber so weit ich weiß,kennen die beiden sich schon ewig." Robert nickte und stand auf:"Seit dem Kindergarten. Benedikt sieht kaum jemanden als seinen Freund an. Am Wochenende ist er auch lieber zuhause und lernt,anstatt was zu unternehmen." "Irgendwie ja traurig." meinte Ilkay. "Dennoch seine eigene Entscheidung,schließlich hat es nicht einmal Mats geschafft ihn zu überreden,zum Beispiel mit uns Fußball zu spielen." erwiderte Lewy. "Apropos Fußball,kannst du eigentlich spielen Marco?" Lächelnd nickte ich:"Fußball ist mein Leben." "Cool,hast du Lust morgen mit uns und ein paar anderen zu spielen?" lud Ilkay mich ein. "Klar gerne!" antwortete ich ohne zu Zögern. "Klasse! Gib mir dann bitte deine Nummer,damit ich dir nochmal genau sagen kann wann und wo." Also gab ich ihm meine Nummer und verließ dann den Raum. Am liebsten würde ich versuchen Bene auch zu überreden. So wie Lewy das geschildert hatte,klang es ziemlich einsam. Warum sollte ein Mensch so leben wollen? Ich meine,ich hatte noch nichts negatives an Benedikt gefunden. Ich wette,wenn er wollte,könnte er eine Menge Freunde haben. Wieder seufzte ich. Ich wollte unbedingt wissen,was der Grund war. Aber mal ganz davon ab,wo musste ich jetzt überhaut hin? Ich hatte Deutsch,aber wo? Da erblickte ich Mario. Lächelnd ging ich auf ihn zu.