7. *Niall* (MJ)

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*Niall*

Küss Ethan hier. Geh mit Ethan endlich auf ein Date da.Das ging mir alles so unglaublich auf die Nerven! Ethan war nur ein guter Freund, und andere Gefühle als nur Freundschaftliche empfand ich für ihn nicht.Immerhin gehörte mein Herz jemand anderem. Jemand unerreichbarem.

Harry durfte es nie, wirklich niemals erfahren. Das wäre das Aus für One Direction, für unsere Karriere. Er hatte schon am Anfang ganz merkwürdig auf mein Outing reagiert, jetzt auch noch zu erfahren, dass er das Objekt meines Interesses war?Er würde doch vollkommen ausflippen. Ihm war es schon zu viel, als die Fans in jede seiner und Louis' freundschaftlichen Gesten irgendeine Romanze hineininterpretierten. Larry war immerhin DIE Bromance unter uns gewesen. Genau, gewesen. Denn als die Vorstellungen der Fans zu absurd wurden, haben sich die beiden voneinander immer weiter entfernt. Versteht es nicht falsch, die beiden sind noch immer die besten aller besten Freunde. Jedoch hinter den Vorhängen.

Ich verstand einfach seinen unbegründeten Hass gegen Ethan nicht. Ich fühlte mich nur so ... allein. Liam war aus der Band sonst immer mit mir am engsten, doch in letzter Zeit verbrachte er mehr Zeit mit Danielle, seiner festen Freundin, da sie sich wegen seines Studiums nicht allzu oft sehen konnten. Während der Pausen simsten sie immer.Harry und Louis alberten wie immer herum, sie waren eben unzertrennlich, und irgendwie war ich sogar eifersüchtig auf Louis, doch gab mir dann innerlich einen Arschtritt im Nachhinein für den absurden Gedanken. Das waren diese bescheuerten bisexuellen Hormone, die das auslösten.Naja, und Zayn ... Zayn telefonierte und skypte mit seiner Freundin Perrie Non-Stop. Die beiden waren sogar noch schrecklicher als Liam und Danielle. Manchmal würde ich einfach nur am liebsten meinen Finger in den Hals stecken, wenn ich die beiden reden hörte. Deren Welt war so schön und kunterbunt und beide befanden sich auf gedopte Art und Weise auf Wolke sieben.

Okay, vielleicht lagen diese extremen Abweisenden Gefühle auch daran, dass ich dies wohl nie haben würde.

Ich wandte meinen extrem nachdenklichen Blick weg vom Fenster, zog noch einmal stark an meiner Caprisonne und seufzte im nächsten Moment schwermütig auf. Die Cafeteria war getränkt von Stimmen, und Rufen der Studenten, die aufgeregt miteinander plauderten. Darin ging mein kleiner Seufzer natürlich unter, doch das gilt nicht für Zayn, der neben mir saß, oder eher auf seinem Stuhl hin und herwippte mit einem Knie am Tisch, während er - nicht allzu überraschend - simste.Er sah überrascht auf. "Was ist los, Nialler?""Huh? Uhm, was soll los sein?", fragte ich unschuldig, doch auch wenn man es nicht oft an ihm bemerkte, er war ein Mensch, der andere genau observierte und hinter dessen Fassaden blicken konnte. Ich erschauderte unter seinem eindringlichen Blick."Gott, Zayn, hör auf mich so anzusehen, es macht mich ganz verrückt", zischte ich ihm zu, doch seine nächste Frage kam direkt hinterergeschossen."Warum macht es dich verrück?" Verwirrt blinzelte ich einpaar Mal."W-Was meinst du damit?"Er setzte dieses überlegene Grinsen auf, das er so gut drauf hatte, wenn er jemanden bei etwas erwischt hatte. "Na ja, ist doch logisch. Wenn du nichts verheimlichen würdest, würdest du auch nicht so nervös werden, dann würde mein Blick dich auch nicht so verrückt machen."

Verdammt, er war gut!

"Oder vielleicht liegt es auch daran, dass du wie ein offenes Buch bist und ein verdammt mieser Lügner."Ich verzog mein Gesicht in eine ertappte Grimasse.

"Es - Es geht um Harry", flüsterte ich ihm zu. "Er ist so -" Ich wollte meinen Satz noch fortsetzen, sagen, dass Harry mich in letzter Zeit immer mehr anfing zu meiden. Dass er mich immer mehr von sich stieß, je öfter ich Ethan erwähnte, oder dieser sich blicken ließ. Und ich verstand es nicht. Doch genau in diesem Moment wurde ich mitten in meinem Satz unterbrochen ... von Ethan.

"Hey, Niii! Wie geht es meinem allerbesten Kumpel auf der ganzen Welt?!", fragte er laut und glücklich, als er mit seinem Tablett auf unseren Tisch zukam, sich auf meine andere Seite setzte und grüßend auf die Wange küsste. Auf der Stelle fingen meine Wangen Feuer. Es war nicht so, als würde es mir etwas ausmachen, aber unangenehm und peinlich war es mir doch ein wenig, da unser Tisch sofort verstummte, als ihn alle hörten und die gemischten Blicke meiner Freunde - und besonders Harrys - auf uns lagen.

Irgendwann durchbrach dann jemand die Stille. "Nii?!", schnaufte Harry abwertend. "Seit wann lässt du dich von so einem Idioten wie ihm so nennen, Niall?"

"Er ist kein Idiot, Haz!"

Er zog seine Augen provokant zu schlitzen. "Denkst du? Ich sag's dir, der nutzt dich nur aus!"

Diesmal strapazierte er meine Nerven. Zuerst mied er mich, und dann gab er sich das Recht sich in meine - rein freundschaftlichen - Beziehungen einzumischen?! Dieses Arsch! "Wie kommst du nur auf so einen Mist?! Er ist ein enger Freund!"

Harry schien genauso genervt, genervter denn je und gemeiner denn je."Niall, du bist so naiv und dumm! Mach doch mal die Augen auf! Du bist ein Superstar. Ein Millionär. Und er klebt seit dem ersten Tag wie eine Klette an dir. Er will dich doch nur wegen deines Geldes Willen ausnutzen!"

Die Tische um uns herum, und fast die gesamte Cafeteria selbst, wurden immer leiser, Köpfe drehten sich aufmerksam in unsere Richtung.

In diesem Moment standen mir schon Tränen in den Augen und drohten überzulaufen. Meine Unterlippe vibrierte sachte, kurz davor meinen Emotionen freien Lau zu lassen.Dann meldete sich auch Ethan zu Wort. "Wow, ich habe ja schon öfter gehört, dass du frech sein sollst und ein Frauenheld, aber ein Arsch zu seinen besten Freunden? Komm mal wieder von deinem hohen Ross runter, Löckchen. Weißt du auf was für einer Universität du hier bist? Klingelt's? Wenn sich eine Familie eine Privatuni leisten will, muss sie ein Vermögen haben. Ich brauche kein GELD, Schwachkopf."

Jeder sah ihn überwältigt und sprachlos an. Doch Harrys Ausdruck vermied ich. Naiv? Dumm? Wie ... Wie konnte er mir das antun? "Harry", murmelte ich dann. "Du hast kein Recht dich in meine Angelegenheiten einzumischen. In letzter Zeit hast du mich sowieso gemieden, und ich glaube auch zu wissen warum. Es schreckt dich ab." Meine Tränen hatten angefangen warm über meine blassen Wangen zu fließen. Ich konnte eben nichts daran ändern, dass ich bi war. "Und außerdem" Jetzt sah ich direkt und mit festem Blick in seine Augen und sprach die nächsten Worte mit einer unbekannten Härte aus.

" ... waren wir ohnehin nie sehr eng befreundet."

Pay For Things Unspoken (Narry Storan Fanfic.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt