11. *Niall* & *Harry* (Winterkiss)

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*Niall*

Es fühlte sich so unglaublich falsch an und doch hatte es die erwünschte Wirkung.

Ethan zog mich an den Hüften noch näher an sich ran. Das Herzrauschen blieb aus. Langsam fing er an seine Lippen auf den Meinen zu bewegen. Als er merkte, dass ich einfach starr da saß, löste er sich von mir und sah mich fragend an.

„Ich dachte, du wolltest ihn vergessen?“, hauchte er, dann verteilte er weitere Küsse auf meinem Hals.

„Das will ich doch auch!“, protestierte ich. Um es ihm zu beweisen, zog ich seinen Kopf hoch und küsste ihn. Ich schlang meine Arme um seinen Hals.Ich wollte Harry vergessen. Ich fing an einzusehen, dass Harry mich nie lieben würde.Es war zwar gemein Ethan als Ersatz zu benutzten, aber wer weiß, vielleicht kann ich mich ja doch noch in ihn verlieben! Ich schaffte es, mich immer mehr in den Kuss hineinzusteigern.

Plötzlich glitten seine Hände unter mein Oberteil und ich musste zurück weichen. Es war irgendein Reflex gewesen. Ich war nicht Harry. Ich konnte nicht einfach mit jemandem schlafen ohne Gefühle für ihn zu hegen. Harry hatte recht. Ich war ein Unschuldslamm.

Da war es schon wieder! Ständig dachte ich an ihn. Hatte er meine Gedanken überhaupt verdient? Dachte er überhaupt an mich? Nein. Er dachte nur an seine Eroberungen und an sich selbst. Für ihn war ich nur der kleine naive Niall. Nicht mehr, nicht weniger.

„Alles in Ordnung Niall?“, fragte Ethan nun schon zum wiederholten Male. Ich nickte nur, stand auf und stammelte irgendwas, was einer Entschuldigung nah kam.

„Hey, kein Problem! Ich verstehe dich. Du bist noch nicht bereit. Das ist doch nicht schlimm. Ich lass dir Zeit.“, erklärte er, während er ebenfalls aufstand. Ethan war viel zu gut für mich. Ich hatte ihn nicht verdient! Er mochte mich. Er mochte mich so richtig und ich benutzte ihn als Ablenkung, als Ersatz. Das hatte er einfach nicht verdient.

„Ethan...“, setzte ich an, doch er unterbrach mich.

„Mach dir keine Sorgen.“, murmelte dieser nur und gab mir einen Kuss auf die Wange.

„Niall? Soll ich die Nacht bei dir bleiben?“, bot er mir an und schon wieder plagten mich Schuldgefühle. Konnte er nicht immerhin ein wenig unhöflich sein oder irgendwie ein wenig scheiße? Wieso war dieser Kerl so gutmütig? 

„Wenn du willst.“, murmelte ich und brachte grade so ein Lächeln zu Stande. Er nickte nur und kramte ein paar Wolldecken hervor. Wo kamen die denn jetzt her?Ich konnte mich jedoch nicht lange damit beschäftigen, da ich Geräusche vernahm.Ich lief in die Küche, wo ich sah, wie Harry wütend auf den Küchentisch einschlug. Nicht das schon wieder. Erst der Spiegel jetzt das!

„Harry hör auf damit!“, rief ich und versuchte verzweifelt seine Handgelenke zu packen. Immer wieder und wieder donnerten seine Fäusten auf den harten Untergrund. Tat das nicht weh?Ich musste ihn irgendwie bremsen, bevor er sich ernste Schäden zuziehen könnte. 

Ich hatte Angst, aber was keine Angst um mich. Nein. Ich hatte wirklich Angst, dass Harry sich ernsthaft verletzten könnte. Ich schrie und rief, doch er schien mich nicht zu hören. Harry war in seiner eigenen Welt. Verzweifelt rief ich Ethan. Meine Kehle schmerzte schon vom ganzen Schreien und meine Stimme war kaum mehr, als ein Kratzen. Tränen liefen mir über die Wangen, als ich weiterhin versuchte Harrys Hände abzufangen. Ethan kam angerannt und sah Harry erschrocken an. Kurz verfiel er in eine Art Starre, dann fing er an zu handeln. Er ergriff Harrys Arme, welcher sich jedoch wehrte. Harry schlug weiterhin um sich und versuchte von Ethan loszukommen. Die Beiden drehten sich ein wenig, sodass Harrys Fäuste nur noch Zentimeter von meinem Gesicht entfernt waren und dann geschah es. Mit voller Wucht befreite Harry einen seiner Arme und seine Faust schnellte nach vorne. Direkt in mein Gesicht. Der Schlag hatte mich hart getroffen und ich taumelte ein wenig zurück. Ich spürte, wie meine Beine unter mir nachgaben.

Dann wurde alles dunkel.

*Harry*

Niall fiel vor mir auf den Boden und es war, als schüttete mir jemand eine kalte Ladung Wasser ins Gesicht.

Was hatte ich getan?!

Erschrocken starrte ich auf meine Beiden Hände. Ethans Griff wurde lockerer und er eilte zu Niall. Schon kochte die Wut wieder in mir auf. Er sollte seine dreckigen Finger von ihm lassen!

Ich beugte mich zu Niall. Sein Gesicht hatte jegliche Farbe verloren, seine Augen waren geschlossen und sein Mund leicht geöffnet.

Er sah friedlich aus, wie er da lag. Fast wie ein Engel. Ein bewusstloser Engel, schallte ich mich selbst. Wie von einer Tarantel gestochen, sprang ich auf und lief zum Telefon. Ich rief einen Krankenwagen. Danach setzte ich mich wieder neben den bewusstlosen Körper des kleinen Irens. Ethan hatte ihm einen nassen Waschlappen auf die Stirn gelegt.

Vorsichtig strich ihm ein paar Strähnen des blonden Haars aus der Stirn und erinnerte mich daran, wieso ich überhaupt angefangen hatte auf den Tisch einzuschlagen.

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Pay For Things Unspoken (Narry Storan Fanfic.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt