33. *Niall* & *Harry* (MJ)

2.8K 130 13
                                    

*Niall*

Als ich aufwachte, gähnte ich zu allererst ausgedehnt. Ein Schaudern fuhr durch meinen Körper, als ich mich streckte, gleich darauf begrub ich mich mit einem "Shiit", nur tiefer in meine dicke Daunendecke, die ich mir über Nacht vom Leib getreten hatte. Vielleicht wurden die Tage mittlerweile ein wenig zu kühl, um nur noch in Boxershorts zu Bett zu gehen. Vielleicht sollte ich 'ne Jogginghose anziehen ...

Genau, das würde ich jetzt machen. Ich stieß die Decke von mir, zog die Jogginghose an, die zerknüllt in einer Ecke lag und machte mich auf den Weg zum Bad. Dort angekommen, bemerkte ich Lou und Harry, die sich die Zähne vor dem großen Spiegel putzten. Harry mehr in einer Trance, er hatte nicht einmal gemerkt, dass ich ebenfalls ins Bad eingetreten war. Überraschte mich eh, weshalb er so früh schon wach war; Er war nie ein Morgenmensch gewesen. Werfen wir es der Uni vor, ob er es immer noch so toll fand, wie am ersten Tag?

Als ich ihn mir nun so ansah, sprudelten die Ereignisse der letzten Nacht auf mich ein und ein schiefes Grinsen bildete sich auf meinen Gesicht. Ja, ich hatte diesen nervösen Harry wirklich gemocht. Besonders, weil es ICH war, der ihn so unbehaglich werden ließ.

Ich wartete auf einen der beiden, damit ich auch an einen der beiden Waschbecken konnte. Lou schien als Erster fertig zu sein, als er seine Zahnbüste zurücklegte und den Mund ausspülte. Anschließend rempelte er Harry leicht mit dem rechten Ellenbogen an, zwinkerte im zu, wackelte zweideutig mit den Augenbrauen und quetschte sich breit grinsend an mir vorbei.

Wie sollte ich das jetzt deuten?

Sofort bemerkte ich, wie sich die Atmosphäre im Raum veränderte, als ich mich neben Harry stellte, der nun angespannter war als zuvor, verkrampft die Zahnbürste im Mund bewegte und versuchte meinen Blick zu meiden.

Mit meinen Zähnen war ich vor ihm fertig, anscheinend war er wirklich verschlafen. Doch als ich zu ihm schaute, schien er wacher als je zuvor, die Augen stur nach vorne auf sein Spiegelbild gerichtet. Jetzt bemerkte ich erst die dunklen Augenringe, wahrscheinlich hatte er letzte Nacht Albträume von mir gehabt. So wie ich ihn verschreckt hatte. Aber was wenn ... Eine Idee ploppte in meinen Gedanken auf, woraufhin ich innerlich diabolisch auflachte.

Ich legte meine Zahnbürste langsam mit der linken Hand zurück an seinen rechtmäßigen Platz, welcher im Becher, vor Harry war, dabei trat ich extra näher an ihn, als nötig. Meine rechte Hand fuhr scheinbar unauffällig sein Rückgrad hoch, sofort versteifte er sich, doch ich machte weiter. Berührte ich Hauchzart, strich mit den Fingern über alle empfindlichen Stellen und spürte, wie er erschauerte. Ich war ihm so nahe, dass ich die Wärme seines nackten Oberkörpers, auf dem meinen fühlen konnte. Langsam drehte ich mein Gesicht zu ihm, und unsere Augen trafen sich. Seine waren leicht geweitet, in meinen tanzte der Schalk. Dann beugte ich mich langsam vor, ein wenig höher, denn erst jetzt bemerkte ich, dass er ein ganzes Stück länger war als ich. Beunruhigt nahm er die Zahnbürste aus seinem Mund.

Im nächsten Moment lagen meine Lippen auch schon auf den seinen. Er war erstarrt, wogegen in mir ein Feuerwerk der Gefühle ausbrach. Liebe, Trauer, Wut. Alles vereint, und ich musste mich zwingen, den Kuss nicht zu vertiefen. Nein, so weit sollte es nicht kommen, ich hatte andere Pläne. Er war so sehr auf die Berührung unserer Lippen fixiert, dass er nicht merkte, wie meine Hand zu seinem Arsch gewandert war und nun feste zukniff. Ich hörte, wie er scharf die Luft einzog, und löste mich schnell von ihm, nur um so zu tun, als sei nichts passiert. Genau in dem Moment traten Liam und Zayn ins Bad.

"Ehm ... Irgendwie fühlt es sich hier ziemlich merkwürdig an", stellte Liam mit einem verwirrten Unterton fest. Ich hatte mir das Gesicht schnell gewaschen und drehte mich dann zu den beiden um. Dabei entging mir nicht Harrys Blick, der sich nun vollends zu mir gedreht hatte, mich mit geweiteten Augen und offenem Mund anstarrte. Seine Zahnbürste fiel ihm aus der Hand und weckte ihn aus seiner Starre auf.

Pay For Things Unspoken (Narry Storan Fanfic.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt