32. *Niall* (MJ)

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*Niall*

Meine Lider flatterten auf, als ich ein Rütteln an meiner Schulter spürte. Verschlafen und orientierungslos rieb ich mir erst Mal den Schlaf aus den Augen und blickte dann auf, in das Gesicht eines Mädchens. Die von der einen Nacht. Wie hieß sie noch gleich? Ich überlegte für einige Sekunden ... Dana. Ich gab mir wirklich Mühe Namen zu behalten. Ich weigerte mich schlichtweg wie Harry Menschen zu vergessen. Ich hatte eine schöne Nacht mit ihr, und wenn ich diese Person nicht wieder erkennen würde, wie würde sie sich dann fühlen? Egal wie gleichgültig ich mich auch stellte, ich konnte einfach niemandem wehtun.

Unwillkürlich schweiften meine Gedanken zu Harry. ‚Harry HAT Gefühle für dich, Ni ...' Wie viel musste ich wegen ihm durchmachen? Und nur weil er so feige ist, sich etwas einzugestehen. Meine Miene verfinsterte sich. War ja klar, dass er mich irgendwie ekelhaft finden musste. Weshalb sonst würde er so etwas Triftiges nicht sagen? Er wusste doch, dass ich bi-sexuell bin. Aber wahrscheinlich ekelte er sich im Moment sogar vor sich selbst.

„Hey, Niall, du kannst doch nicht einfach im Hörsaal einschlafen", Dana sah mich mit lächelnden Augen an. Als ich ihre Worte hörte, musste ich stöhnen. Ich wünschte ich wäre nicht eingeschlafen, dann hätte ich diesen beschissenen Traum auch nicht durchleiden müssen. Er machte mir nur wieder deutlich, wie sehr ich Harry mochte. Und gerade dies versuchte ich doch zu vergessen. Dass Zayn seine Tasse auf Harry verschüttete war dagegen ein aufmunternder Gedanke.

„Das war nicht meine Absicht", sage ich Dana und versuche irgendwie, in meinem verschlafenen Zustand ein Lächeln aufzubringen. „Ich bin heute früher aufgestanden und auch früher raus." Um Harry nicht begegnen zu müssen. Aber wie es sich rausgestellt hat, findet er mich sogar in meinen Träumen.

Ich sehe mich um und merke, dass sich der Saal um ein vielfaches gefüllt hat. Einige sitzen sogar auf den Treppen, weil sie an keinen Sitzplatz mehr gekommen sind. Als ich eine Stunde früher schon angekommen war, hatte ich mich ganz oben hingesetzt. Da war ich allein. Jetzt sind wir wahrscheinlich knapp 600 Studenten. Jeden Augenblick musste die Vorlesung in die Didaktik der Philosophie beginnen.

Als ich zum rechten Flügel des Saals blickte, begegneten meine Augen einem bestimmten Paar Grüner. Er sah mich durchdringend an, und ich wusste nicht recht, was ich aus ihnen entnehmen sollte. Für den Rest der Vorlesung entschied ich mich ihn zu ignorieren und möglichst nicht in seine Richtung zu blicken.

Doch irgendwie blieb mein Blick immer an diesen charakteristischen, braunen Locken hängen ... 

Einen geschafften Atem ausstoßend warf ich die Tür hinter mir ins Schloss, kickte meine Schuhe in eine Ecke und warf beim Weitergehen meinen Rucksack an die Seite des Sofas im Wohnzimmer, wo sich die Blicke von Lou und Zayn auf mich richteten.

Der Anblick, der sich mir bot war ... ungewohnt. Da saßen die beide mit überschlagenen Beinen und hatten Bücher in den Händen. Und die Bücher waren AUFGEKLAPPT. WAS IST FALSCH HIER? TRÄUME ICH VIELLEICHT DOCH NOCH? Jetzt steht's fest, Aliens hatten mich während ich im Hörsaal eingeschlafen war, entführt und experimentieren nun mit meinem Unterbewusstsein ...

Sie schienen meine vor Schock geweiteten Augen richtig gedeutet zu haben, denn beide verfielen in Gelächter, bis Lou mir das Cover vom Buch zeigte. ‚Erziehen und Erziehungswissenschaft', las ich. Zayn hatte das gleiche.

„Wofür braucht ihr denn solche Bücher?", fragte ich stumpf.

„Na ja, ich wollte doch Englisch auf Lehramt studieren ...", sagte Zayn.

„Und da braucht ihr Bücher über das Erziehen?", fragte ich erneut verständnislos.

„Ni, Ni, Ni, Ni ... Das gehört zur Pädagogik, das hat man automatisch, wenn man Lehrer werden will. Wie soll man sonst wissen wie mit Kindern umzugehen ist", klagte Lou mich und ich konnte nicht anders als belustigt aufzulachen.

Pay For Things Unspoken (Narry Storan Fanfic.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt