*Harry*
"Wann besuchst du Niall endlich wieder?", fragte Louis, als ich grade aus dem Bad vom Duschen kam. Es war der vierte Morgen, seit ich Niall ins Gesicht geschlagen und ihn ins Krankenhaus befördert hatte.
"Weißt nicht.", brummte ich. Es war zu früh Morgens, um sich über so komplizierte Dinge wie Niall Horan, den Kopf zu zerbrechen.Erstmal musste ich mir überlegen wie ich das Mädchen von gestern Abend los wurde. Und zwar ohne sie zu beleidigen oder ein Frühstück.Okay, das beleidigen war mir eigentlich egal.
„Harry, ich..“, fing er an, doch ich fiel ihm ins Wort.
„Hör mal, da wartet ein Mädchen auf mich, dass ich dringend irgendwie hier raus komplimentieren muss und zwar ohne sie auf die Idee zu bringen sie würde hier Frühstück bekommen. Ich hab grade echt keinen Kopf für..“.
Mir fehlten die Worte. „Keinen Kopf für was? Ist zwischen dir und Niall irgendwas vorgefallen? Ich meine abgesehen davon, dass du ihm fast die Nase gebrochen hast? Ich dachte das wäre geklärt und er wäre nicht sauer.“
Er musterte mich misstrauisch. „Das ist ja auch geklärt, aber.. Ich hab soviel um die Ohren und einfach keine Zeit gehabt. Ich werd heute hin gehen.“, versprach ich, auch wenn ich wusste das ich es nicht tun würde. Louis schaute mich lange an und ich wusste das er meine Lüge erkannt hatte.
„Du weißt aber, dass du immer mit mir reden kannst?“, mein bester Freund sah mich lächelnd an. „Ja! Danke, Lou!“, sagte ich entschuldigend.
„Viel Glück mit deinem Mädchen.“, er grinste anzüglich und verschwand dann Richtung Küche.
Immer mit ihm reden. Er wusste das irgendwas bei mir falsch lief. Er wusste so was immer, aber er war ja auch mein bester Freund.Trotzdem würde ich ihm nichts sagen. Noch nicht. Vielleicht später, wenn ich selbst verstand was im Moment mit mir passierte.Und was im Krankenhaus passiert war. Wut stieg in mir auf, als ich daran dachte, wie Ethan mich raus geschmissen hatte, als er mitbekommen hatte wie ich laut wurde.Er hatte mich böse an gefunkelt und mich dann mit den Worten „Niall braucht jetzt Ruhe und Personen um sich, denen er wirklich etwas bedeutet!“, aus dem Zimmer geschoben.Personen denen er wirklich etwas bedeutet.
Was dachte dieses Arschloch sich eigentlich. Niall und ich waren seit drei Jahren in einer Band. Wir hatten mehr zusammen erlebt, als er und Niall jemals zusammen erleben würden!Und er konnte noch so verliebt in meinen blonden Bandkollegen sein, er konnte sich noch so sehr an Nialls Hals werfen und sich als sein Beschützer aufspielen. Mir würde Niall immer mehr bedeuten. Ich hatte ihn nicht verletzen wollen. Und ich wollte es nicht noch einmal tun. Deshalb fuhr ich auch nicht zum Krankenhaus, denn wenn ich hin fahren würde, wäre Ethan da. Und ich konnte nicht dafür garantieren, das ich ihm nicht die Nase brach. Oder noch mehr.
Mit einem seufzen wandte ich mich zu meinem Zimmer. Ich war unglaublich froh, dass wir ein Apartment zu fünft hatten. Es fühlte sich familiärer an. Fast wie zu Hause. Auch wenn die Wände ziemlich schallundicht waren und man alles hören konnte.Ich wusste jetzt schon was mich beim Frühstück erwarten würde.Louis anzügliches, etwas spöttisches Grinsen. Liams unberührtes Schweigen und Zayns wütende Blicke. Irgendwann würde Zayn anfangen mich an zu motzen, ich würde ihm versprechen nie wieder ein Mädchen mit zu bringen, er würde sich wieder beruhigen und alles wäre gut. Bis zum nächsten Morgen.So war zu mindestens die letzten drei Morgene gewesen.
„Du musst jetzt gehen!“, sagte ich, ohne das Mädchen in meinem Bett anzugucken, ich wusste ihren Namen nicht mehr und trat an den Kleiderschrank um mir etwas zum anziehen zu suchen.
Ich hörte die Decken rascheln, dann drückte sich ein zierlicher Körper an mich und eine Hand fuhr durch meine immer noch nassen Haare. „Harry- ...“
„Ich hab doch gesagt du sollst gehen.“, zischte ich wütend und drehte mich um.Sofort bereute ich es. Ihre Augen starrten mich erschrocken an und irgendwie erinnerte sie mich unglaublich an Niall. Ihr schlanker Körper. Ihre blauen Augen. Die Art wie sie sprach und sich bewegte. Und jetzt auch noch dieser Gesichtsausdruck. So unschuldig. So geschockt. Niall hatte genauso geguckt, als er mich in der Küche gefunden hatte. Wie ich auf den Tisch einschlug.
„Es tut mir leid.“, flüsterte ich rau. Sie nickte und raffte die Bettdecke enger um sich.
„Ich geh mich anziehen.“, sie wollte sich abwenden. „Warte.“, ich griff nach ihrer Hand und zog sie an mich. Dann presste ich meine Lippen auf ihre. Sanft, aber verlangend. Die Decke rutschte nach unten und entblößte ihren Körper.
„Jetzt doch?“. Ich nickte. Sie löste das Handtuch, dass ich mir nach dem Duschen um die Hüfte geschlungen hatte.Ich zog sie zum Bett und ließ zu, dass sie mich darauf drückte und sich dann auf meine Hüfte setzte.
„Deine Ausdauer hätte ich gerne.“, grinste Lou, als ich wenig später endlich die Küche zum frühstücken betrat.„Wie oft habt ihr jetzt?“, wollte er, mit Spott in der Stimme, wissen: „Gestern Abend, zweimal?“.
„Dreimal. Wenn jeder ihrer Schreie ein Orgasmus war.“, meinte Liam trocken.
„Und jetzt nochmal? Also..“
„Kannst du die Klappe halten?“, fuhr ich meinen besten Freund an.
„Wieso bist du so schlecht drauf, Harry? Hat sie es dir nicht richtig besorgt?“, Zayn klang hönisch.
„Hast du gut geschlafen?“, fragte ich provozierend zurück, ich wusste wie laut wir gestern Abend gewesen waren. Wieso war ich in letzter Zeit eigentlich so gereizt?
„Wie ein Baby, danke der Nachfrage.“.
„Ich fahre gleich zu Niall ins Krankenhaus.“, sagte Liam dazwischen, bevor die Situation eskalieren konnte: „Wer kommt mit?“.„Ich hab nen Kunstkurs, aber ich geh heute Nachmittag hin!“, antwortete Zayn.
„Ich geh mit Zayn nachher. Aber Harry kommt sicher gerne mit. Richtig?“, Louis sah mich auffordernd an.„Ähm..“
„Zumindestens hast du das eben noch gesagt.“ Ich stöhnte innerlich, er hatte also gemerkt das ich gelogen hatte.
„Ja, stimmt. Du hast Recht. Ich fahre mit!“, sagte ich schließlich, was blieb mir auch anderes übrig. Louis grinste triumphierend.
„Okay, auf geht’s!“, Liam sprang auf und ging schon mal vor in den Flur. Während Zayn begann den Tisch abzudecken.
„Was auch immer zwischen dir und Niall vorgefallen ist: Du wirst das klären!“, zischte Louis leise.
„Es ist aber nichts.“, gab ich ebenso leise zurück.
„Harry, alles was ich will, ist dir helfen! Und ich glaube du solltest mit Niall reden!“
„Weshalb?“
„Weil ich glaube, dass du..“, fing Louis an und wurde von Liam unterbrochen, der aus dem Flur nach mir rief.
Fluchend drehte ich mich um. In der Tür hielt ich noch mal inne. „Sorry, wegen eben Zayn!“
„Kein Problem. Bei manchen geht die Pubertät halt länger, da sind solche Hormonausschüsse normal.“, rief er lachend. „Wenn ich wieder komme, reiße ich dir den Kopf an.“
„UUUUH! Jetzt hab ich aber Angst!“.
Grinsend ging ich in den Flur, schnappte mir eine Jacke und schlüpfte in meine weißen Chucks. Dann folgte ich Liam Richtung Parkplatz.
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AUSSCHNITT AUS DEM NÄCHSTEN KAPI:
Kaum im Flur angekommen, hörte ich zwei leise Stimmen um die Ecke miteinander reden. Ich presste mich an die Wand, versuchte dabei so wenig aufsehen zu erwecken, wie nur möglich.
"Und, wie läuft es mit ihm?", fragte die unbekannte Person. Ebenfalls männlich. Der Bastard kicherte nur boshaft.
"Perfekt. Ich habe ihn jetzt schon um meinen Finger gewickelt. (...)"
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Pay For Things Unspoken (Narry Storan Fanfic.)
FanfictionHarry Styles, Herzensbrecher von Millionen Mädchen, benimmt sich merkwürdig, seit sich sein Bandkollege und bester Freund als bi geoutet hat. Niall Horan, der der sich als bi outen musste, und schon lange in Harry verliebt ist. Bei Verleugnung, Ei...