Kapitel 11: ,,Wir fliehen gemeinsam!"

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*Melissas Position*

Mich beschlich ein Gefühl... Ich wusste, irgendwas würde passieren...

Ich stand nun in der Küche und unterhielt mich mit Nina, Maggie und Carol.
Die ganzen anderen waren Draußen.
Gerade als ich mir ein Glas Wasser hinstellen wollte, ließ ich es fallen. Mit einem Scheppern fiel es auf die Fließen der alten Küche.
Mein Kopf schmerzt heftig und Bilder schossen durch meinen Kopf. Ich hielt meinen Kopf fest und schrie.
Carol, Maggie und Nina hielten mich und fragten alle aufgeregt, was los sei.
Zwischen dem Schmerz brachte ich ein: ,,Pa...packt alle Sachen...wir..wir müssen hier...schnellstens verschwinden!" heraus. Sie starrte mich an.
,,Worauf wartet ihr!? HOLT DIE ANDEREN UND PACKT DIE SACHEN!" brüllte ich nun mehr mit Schmerz verzerrtem Gesicht, während ich gekrümmt darauf wartete, das der Schmerz verschwand oder zumindest milder wurde.
Maggie und Nina stürmten aus der Küche. Carol hielt mich und streichte mir jetzt über den Rücken. Sie half mir mich hinzusetzen.
Während Carol mir ein Glas hinstelle, versuchte ich derweil den Schmerz zu ignorieren und nachzudenken.
Carol kramte alle Vorräte hervor und packte aufgewühlt alles zusammen. ,,Judith!" Stieß ich hervor. Ich rannte nach oben und packte alles was nützlich für uns und die kleine war schnell in eine Tasche.
Die kleine schaute mich mit ihren großen blauen Augen an und verstand nichts.
Ich hob sie aus dem Bett und rannte mit ihr nach unten.
Alle hatten sich im Wohnzimmer versammelt, verstanden aber noch immer nicht ganz, was jetzt eigentlich das Problem war. ,,was ist los?" Fragte Roy mich, als er mich mit der Kleinen auf dem Arm, anlaufen sah. ,,Habt ihr alles?" Antwortete ich mit einer Gegenfrage.
,,Ja aber was zur Hölle ist den überhaupt los?" fragte Rick in meine Richtung. ,,Wir werden bald eingekesselt." Rief ich förmlich in die Runde. ,,Was? Von wem?" fragte Beth aufgeregt. ,,Von den Beißern, ich habs gesehen. Es sind tausende und sie bewegen sich auf uns zu. Wir müssen hier sofort weg!"
Ich war ganz aufgewühlt, doch Rick half wo er kann und begann die Autos und die Motorräder aufzuteilen.

,,Die erste Gruppe: Merle, Jo, Melissa ihr nehmt Judith mit, sie scheint Melissa zu vertrauen. Ihr nehmt den Suv.
Die zweite Gruppe bilden Maggie, Glenn, Carl und Daryl." -
Ich schaute sehnsüchtig zu Daryl und er erwiderte meinen Blick. -
,,Maggie und Carl ihr nehmt den schwarzen Pickup. Daryl, Glenn ihr nehmt die Motorräder.
Gruppe drei sind Nina, Carol, Alison, Roy, Beth, Christian und ich." Doch von mir kam einwende: ,,Und was ist mit Claytus? Ich lasse ihn nicht einfach hier zurück! Er ist kein beißerfutter! Und außerdem ist gar nicht so viel Platz auf dem Pickup." Christian schaltete sich ein: ,,Ich nehme ihn, ich kann gut mit ihm umgehen." Ich nickte, doch Roy und Alison schauten besorgt.
,,Keine Sorge ich werde aufpassen, es ist nicht für lange und Claytus ist ein schnelles und kluges Pferd, immerhin hat er in dieser Welt überlebt!"sprach Chris zu seinen Eltern.
,,Ihn Ordnung sammelt den Rest und da.." wollte Rick gerade sagen, doch unterbrach Daryl ihn: ,,Was ist wenn es Probleme gibt? Wir sollten einen Ort festlegen an dem wir uns treffen, er sollte allerdings ein bisschen weiter abgelegen sein, damit uns die Viecher nicht gleich wieder am arsch hängen." ,,Gute Idee!" Warf Jo in die Runde. Ein Mann der lange geschwiegen hatte ergriff das Wort: ,,Wie wäre es mit dem Mountain Holliday Park? Ich kenne mich dort gut aus und es ist leicht zu finden, außerdem War da so gut wie kein Besucher. Hätten ne Chance." Merle stand in der Mitte der Runde.
,,Weiß den mindestens einer aus jeder Gruppe, wo das ist?" Rick schaute in die Runde.
Nickend sahen wir ihn an.
,,Dann ist es abgemacht!" Sagte er schon fast euphorisch.
Noch einer dieser ,,Bilder Blitze" durchfuhr meinen Kopf und ich konnte sehen, dass sie sehr nah waren.
,,Los, los, los!" Rief ich. Alle sprangen in ihre Wagen nur Beth ließ noch auf sich warten. Ich hatte in der eile etwas wichtiges in Judith Zimmer vergessen und sie War es holen gegangen.
Chris saß bereits auf Claytus.
Alle anderen saßen in ihren Wägen und auf den Motorrädern. ,,Shit!" Hauchte Daryl. ,,Sie sind hier!" Erklang es von Merle.
,,Fahrt ich nehme Beth mit!" hörte man von Chris.
In diesem Moment rannte Beth aus dem Haus und rammte den ersten Gierschlund ein Messer in seinen Visage. Das Tor War bereits offen.
Chris ritt schnell auf sie zu und zog sie aufs Pferd.
Gerade noch rechtzeitig galoppierte er los, denn ein Seele hatte sie gerade erreicht.
Sie kamen noch davon.
Claytus erschreckte sich mehrmals und Beth und Chris hatten mühe ihn unter Kontrolle zu kriegen.
Hinter dem Haus waren Tausende Beißer. Ich saß hinten im Auto und hatte Judith auf dem Schoß. Ich starrte verzweifelt nach hinten.
Beth und Chris wurden aufgehalten und mussten mit Claytus umdrehen und anders zum Ziel gelangen.
Auch das Auto der Gruppe zwei wurde, durch hunterte von Beißern, in eine andere Richtung gedrängt. Auch die Motorräder hatten Schwierigkeiten durch die Masse zu fahren und ich machte mir große Sorgen um Daryl und Glenn welche auf diesen saßen. Würde Daryl etwas passieren, wüsste ich nicht mehr weiter.
Lediglich Gruppe drei und unsere Gruppe fuhren noch zusammen.
Die Straßen waren voller Beißer, einige fuhren wir einfach platt, andere wichen wir geschickt aus.
Ich schaute wieder mal hinter uns und erkannte, dass nun auch die Gruppe drei in eine andere Straße einbog.
Nun konnte ich nur noch hoffen, dass es alle schafften.
Wir fuhren jetzt wieder aus der Stadt raus, in welche wir gefahren waren.
Nach lange hingen uns Runner am Arsch und auch Clicker, nur die Slow-walker unter ihnen hatten wir abgehangen.
Die Zahl der Beißer wurde minütlich weniger. Wir fuhren hoch in die, nicht weit entfernten, Berge zu dem Mountain Holliday Park und hofften das die anderen irgendwie durch die Straßen gekommen waren, das wichtigste aber, war die Hoffnung, dass sie noch lebten.

Ich laß ein großes Schild 'Mountain Holliday Park, der Platz für ihre Ferien!' Es war verblichen und dir Halterung des Schildes war auch nicht mehr das, was sie mal war.
Mir fiel auf, dass ich ab dem Tag an dem ich Daryl kennen gelernt hatte, aufgehört hatte die Tage zu zählen.
Ich wusste nur, dass es eine verdammt lange Zeit war, die ich dort draußen allein verbracht hatte. An die Anzahl der Tage erinnerte ich mich schon lange nicht mehr.
Die kleine Judith saß auf meinem Schoß und begann zu weinen.
,,Papa!" brachte sie heraus.
Ich schaute sie erstaunt an. ,,Judith, hast du gerade Papa gesagt?" fragte ich sie, obwohl ich nicht mal eine Antwort erwartete. ,,Papa!" Sprach sie trotzig und weinte.
Sie hat soeben ihr erstes Wort gesprochen und irgendwie war es schade, dass Rick und Carl nicht da waren, um es mitzubekommen.
,,Ja kleines, Papa und dein Bruder Carl kommen nach, hab Geduld." Sprach ich behutsam auf sie ein und strich ihr dabei über ihre rosigen Wangen.
,,Missa!" Brabbelte sie während sie sich an mich drückte. ,,Missa?" Fragte Jo von vorne. ,,Wer ist Missa?" Fügte er hinzu.
,,Ich glaube sie meint mich." Stellte ich überrascht und glücklich fest.
Sie konnte das E und L noch nicht wirklich aussprechen und nannte mich wohl deshalb so.
Ich strich ihr sanft über den Kopf und lächelte, obwohl die Situation zum heulen war. Als wir letztlich zu dem Park kamen, erkannten wir recht schnell, dass die anderen noch nicht da, aber auch das keine Beißer mehr hinter uns waren. Wir stiegen aus und checkten die Lage.

Merle hatte recht behalten, kaum ein Beißer war hier. Die wenigen die dort waren, erledigten wir ohne Zwischenfälle.
Der Park war so gut wie leer gefegt. Ab und zu verirrten sich ein paar Beißer hierher, doch ansonsten sah es ruhig aus.
Ein paar Ferienhäuser, aus robustem Holzstämmen standen in Reih und Glied an einem Kiesweg.
Ein See lag dahinter. Der Park oder besser das Camp lag zwischen den großen Bergen, ein wenig versteckt und unglaublich schön war es hier. Ein großes Haus stach uns ins Auge. Es war wohl das Hauptgebäude des Camps in dem der Gemeinschaftssahl lag und wo eine Küche oder Kantine waren, so meinte es Merle zumindest.
Ich fragte nicht nach warum er sich so hier auszukennen schien, es interessierte mich nicht. Merle war mir egal...
Ich blieb mit Judith draußen stehen und wartete, während Merle und Jo das Haus überprüften. Ein Schrei ertönte.
Ein Mädchen Schrei! Ich rannte total geschockt in das Haus, ohne darauf zu achten, dass Judith noch immer auf meinem Arm saß.
Merle zielte mit seiner Waffe auf ein junges Mädchen und schrie immer wieder: ,,Du bist nicht echt! Verdammt noch mal du bist nicht echt!"
,,Merle verdammte scheiß! Was ist hier los!" Drang es von Jo.
Das junge Mädchen schaute verängstigt und war ganz blass.
,,Wurde sie gebissen?" Fragte ich aufgeregt.
Das junge Mädchen schüttelte hektisch mit dem Kopf.
Merle war auf einmal verändert, so hatte ich ihn noch nie erlebt. Gut ich kannte ihn auch nicht besonders lange, doch gut genug um das beurteilen zu können. ,,Wer zur Hölle ist das Merle?!" Warf ich ihm entgegen. Er ließ die Waffe sinken und starrte Abwesend auf den Boden.
,,Merle!?" Rief ich, noch immer auf eine Antwort wartend.
Nun endlich rührte dieser sich und beantworte meine Frage: ,,Das ist Lea. Sie ist meine Tochter. Ich dachte...sie sei Tod." Lea war ebenso geschockt wie der Rest von uns. Nur Judith Patsche fröhlich mit ihren kleinen Fingerchen auf meiner Schulter herum.
,,Du hast ne Tochter?!" fragte ich überrascht. Er erwiderte mit Schweigen.
,,Du bist mein dad?!" Fragte Lea hoffnungsvoll.
,,Ich dachte du hättest uns einfach verlassen und mich und meine Mutter im Stich gelassen." Fügte Lea hinzu.
Merle sah noch nie so verletzlich aus, so angreifbar.
Der blöde, vorlaute Vollidiot glich gerade ehr einem angeschossen Schmusekater. Blöder Vergleich ich weiß, doch irgendwie musste ich schmunzeln, auch wenn es unpassend war.
Der Mann, der in jeder Situation, ob passend oder unpassend, einen schlechten Witz oder eine dumme Bemerkung machte, war wie weggepustet.
,,Ich dachte ich hätte dich verloren, nachdem deine Mutter einfach ohne Worte abgehauen ist." Hauchte Merle.
Sah ich Tränen in seinen Augen? Das Mädchen war etwa 16 oder 17 Jahre alt und schoss nach vorne um ihren Vater in die Arme zu schließen.
Mir wurde das alles zu viel und ich war grenzlos verwirrt.
Merle drückte Lea fest an sich, sodass ich Angst bekam das er sie tot knuddeln würde.
,,Sind noch andere überlebende hier?" Fragte Jo schließlich. Lea schüttelte wieder mit dem Kopf. Lea und ihr Vater hatten sich Viel zu erzählen und irgendwie konnte ich nicht erwarten Daryl davon zu berichten...dann wurde mir wieder bewusst, dass er nicht hier war.
Genauso wenig wie die anderen.
Hoffnungsvoll richteten wir uns für die Nacht ein.
Merle saß bei Lea und beide redeten unheimlich lange.
Judith schlief zum Glück schon selig neben mir. Alle waren in Decken gehüllt.
Merle und seine Lea teilten sich eine.
Zum Glück gab es keine Zwischenfälle und wir konnten beruhigt schlafen...

Speaking Souls (TWD/ Daryl Dixon FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt