Ein Kribbeln im Bauch

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Alicias POV:

Ich stand vor einer jungen Blondine. Sie hatte blaue Augen, strahlend blaue Augen. Doch waren sie mit Verwirrung, Enttäuschung und Trauer gefüllt. Hinter mir stand meine Armee. Ein großes Tor in einem Berg hatte sich geöffnet und Leute, nur in Unterwäsche bekleidet liefen hinaus.

"Was hast du getan?" fragte sie entsetzt.

"Was du getan hättest. Meine Leute gerettet." sagte ich kalt.

"Was ist mit meinen Leuten?" sie war kurz vor den Tränen.

"Es tut mir leid, Clarke. Sie waren nicht Teil des Deals" sagte ich immer noch mit einer gewissen Kälte in der Stimme. Ich wendete mich an einen Gefangenen neben mir und schnitt seine Handfesseln durch. Er sah mich an.

"Du hast die richtige Wahl getroffen, Commander." sagte er, ehe er auf das Tor zu ging und den Berg betrat."

Was ist das?" fragte ein Mann, der gerade neben die Blondine getreten war."

Der Commander hat einen Deal gemacht." sagte die Blondine enttäuscht.

"Was ist mit den Gefangenen von der Ark?"

"Sie werden alle getötet. Aber das interessiert dich eh nicht." nun wendete sie sich an mich. Durchgehend sah sie mich eben an, damit ich sehen konnte wie sehr ich sie verletzt hatte.

"Es interessiert mich, Clarke! Aber ich habe diese Entscheidung mit meinem Kopf getroffen und nicht mit meinem Herzen. Die Pflicht meine Leute zu beschützen hat Vorrang"

"Bitte tu das nicht" sagte sie verzweifelt

"Es tut mir leid, Clarke"

Ich schreckte hoch. Mir lief eine Träne die Wange runter. Schnell wischte ich sie mir weg. Kurz schaute ich neben mir auf das Bett. Elyza lag immer noch schlafend da. Das leichte Licht des Mondes, das durch das Fenster ragte, strahlte in ihr hübsches Gesicht. Kurz musste ich Lächeln. Ich strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht und fuhr ich mit meinem Finger kurz über die Wange, ehe ich mit diesem über ihre Lippen fuhr. Ich hätte niemals gedacht, dass ich mich jemals in eine Frau verlieben würde, doch war hier der Beweis: Ich war total in Elyza verliebt. Ich liebte alles an ihr, ihre Stimme, ihr Lachen, ihre Augen, ihre Art, einfach alles. Am liebsten würde ich jetzt einfach meine Lippen auf ihre legenund sie küssen, doch konnte ich nicht. Ich wusste ja nicht mal ob sie das selbe für mich empfand wie ich für sie. Ich stand schließlich vorsichtig auf und schlich ans Fenster. Meine Hände stützte ich auf dem Fensterbrett ab und schaute aus dem Fenster. Ich beobachtete den Mond. Dieser Traum. Es war Elyza von der ich träumte, das war klar. Ich hatte ihre Augen erkannt ihre blonden Haare, die in der Sonne wie Gold leuchteten. Aber was war das, wovon ich träumte? Warum nannte ich sie Clarke? Warum verriet ich sie? Ich versuchte meine Gedanken zu ordnen, doch gelang es mir nicht dieses Puzzle auch nur Ansatz Weise zusammen zu setzten. Plötzlich spürte ich zwei Arme die sich von hinten um meinen Körper schlangen.

"Alles okay?" hörte ich Elyzas warme, besorgte Stimme nah an meinem Ohr. Mein Herz raste. Wüsste sie doch bloß, was sie in mir auslöste. Ich drehte mich in ihren Armen und sie nahm diese weg. Doch wollte ich, dass sie mich weiter im Arm hielt, weiter dieses Kribbeln in mir verursachte.

"Ja, ich hatte nur einen seltsamen Traum"

"Erzählst du mir von was du geträumt hast? Darüber reden hilft manchmal"

"Ich weiß nicht..." ich war mir nicht sicher ob ich es ihr sagen könnte. Was hätte ich den schon sagen sollen? 'Ich hab von dir geträumt, wie ich dich verraten habe und wie weh es mir tat, aber war das nicht zu unsere Zeit, sondern in irgendeinem Krieg und mich jeder Commander nannte. Achso ja und du hießt nicht Elyza sondern Clarke...' Hätte ich das sagen sollen? Sie würde mich doch für verrückt halten.

"Naja, wie du meinst. Vielleicht hilft schweigen un drüber nachdenken auch."

"Bist du jetzt sauer?"

"Nein. Warum sollte ich, Alicia? Die Taktik verwende ich ja auch" sagte sie ruhig mit einem kleinen Lächeln im Gesicht.

"Achja?"

"Ja, ob du's glaubst oder nicht."

"Und ich dachte immer Blondinen können nicht schweigen" neckte ich sie.

"Hey!" meckerte sie und stach mir in die Seite.

"War nicht so gemeint, sorry"

"Schon gut" ich drehte mich wieder um und starrte aus dem Fenster. Elyza stellte sich neben mich. Schweigend sahen wir aus dem Fenster. Sie legte einen Arm um meine Hüfte und mein Herz fing sofort wieder an wie verrückt zu schlagen. Ich legte meinen Kopf auf ihrer Schulter ab und genoss ihre Nähe. Langsam streichelte sie mir über meine Taille. Mein Herz begann noch schneller zu pochen, als sie mit ihrer Hand ein wenig unter mein Shirt fuhr un mich weiter sanft streichelte. Ich bekam am ganzen Körper eine Gänsehaut als sie meine nackte Haut berührte. Ich war so verdammt verliebt.

Maybe in another life~(Band I)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt