Eine Armbanduhr auf der Straße...

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Elyzas POV:

Nachdem Alicia zu ihrer Mum gegangen war, blieb ich noch eine ganze Weile an der Stelle stehen, an der ich mich eben mit meiner Freundin unterhalten hatte. Alicia vertraute mir scheinbar nicht, zumindest hatte ich nicht wirklich das Gefühl, dass sie es tat. Sie wirkte äußerst skeptisch, dennoch gab sie uns eine weitere Chance, worüber ich verdammt froh war. Eigentlich wollte ich zu ihr gehen, doch brauchte sie Zeit für sich, was ich auch respektierte. Schließlich ging ich rein, zu der großen Sofalandschaft auf der die siebzehn jährige Brünette und ich schliefen, um etwas in aus meinem Rucksack zu holen. Genau genommen eine Armbanduhr. Ich fand sie vor zwei Jahren einfach auf der Straße. Sie war silber und hatte einen Sprung in der Scheibe, doch konnte ich sie einfach nicht dort liegen lassen. Ich nahm sie einfach mit. Es war, als wäre sie eine Erinnerung an irgend jemanden, doch wusste ich nicht an wen sie mich erinnerte.
Im 'Wohnzimmer' angekommen, wollte ich gerade zu meinem Rucksack gehen,doch als ich Alicia und Chloe sah, blieb ich stehen. 

"Tauschen?" fragte Chloe skeptisch.

"Ja, tauschen. Für dich ist hier doch genug Platz." meinte Alicia. Noch hatte mich keine der beiden bemerkt, also ich beschloss ich dies zu ändern und lenkte ihre Aufmerksamkeit auf mich, indem ich mich räusperte. Nun blickten beide zu mir.

"Hey" sagte Alicia.

"Elyza hey!" äußerte sich nun Chloe.

"Hey! Darf ich wissen um was es geht?"

"Ich versuche gerade Chloe davon zu überzeugen, dass es für alle besser wäre, wenn sie uns ihr Zimmer überlässt." erklärte meine hübsche Freundin.

"Für alle? Was hätte ich den bitteschön davon?" fragte Chloe immer noch skeptisch. 

"Ähm...du wärst ein sehr freundlicher Mensch..." versuchte Alicia meine Ex zu überzeugen. Ich schüttelte grinsend den Kopf, während Chloe sich beherrschen musste nicht anzufangen zu lachen. Ich ging auf die Brünette zu, drehte sie zu mir und küsste sie. Sie erwiderte den Kuss nur zögernd. Ich lies ihn immer leidenschaftlicher werden, doch merkte ich wie zögerlich Alicia noch war.

"Schon gut ihr könnt mein Zimmer haben, nur machte das wo anders" meckerte Chloe während sie mit ihrem Finger zwischen uns hin und her zeigte. Ich löste mich von Alicia, die mich leicht verwirrt an sah. Chloe drehte sie um und ging in Richtung des Zimmers, dass sie nun an uns abgegeben hatte.

"So macht man das" flüsterte ich frech grinsend in Alicias Ohr. Sie schüttelte darauf nur lächelnd den Kopf. 

Ein paar Minuten später kam Chloe schon mit einer Tasche und einer Jacke zurück und sah uns genervt an.

"Jetzt verschwindet hier" murrte sie. Ich nahm meinen Rucksack und zog Alicia mit mir in das Zimmer. 

"Ich hätte sie auch irgendwie überreden können" meinte die Jüngere. 

"Ach ja? Ich fand meinen Weg gar nicht so schlecht" ich grinst sie frech an und zwinkerte ihr zu. Ich wusste zwar, dass sie was uns betraf noch zögerlich war, doch wollte ich ihre Reaktion sehen.

"Ich weiß" sie zwinkerte mir kurz zurück, ehe sie den Raum verließ. Ihr plötzliches Verschwinden verwunderte mich kurz. Sie wollte scheinbar wirklich nicht lange mit mir alleine sein. Ich seufzte kurz verzweifelt auf, ehe ich meinem eigentlichem Plan nach ging. Ich kramte in meinem Rucksack nach der silbernen Uhr. Als ich sie gefunden hatte, fuhr ich kurz mit meinem Daumen über die Scheibe und zog sie mir an. Ich zupfte mein Shirt nochmals zurecht und verlies den Raum. Schnellen Schrittes ging ich raus, in Richtung des Tisches, an dem eben Alicias Mum saß. Ich wollte Madison fragen, ob meine Vermutung stimmte und Alicia mir wirklich nicht vertraute, ob sie sich wirklich nicht sicher war, ob sie diese Beziehung wollte. 

Ich fand Madison wenig später auf einer der Liegen. Die Tatsache, dass ihre Tochter bei ihr war, zerstörte meinen Plan. Ich überlegte, ob ich vielleicht wieder gehen sollte, doch entdeckte mich die ältere Blondine relativ schnell.

"Elyza, was für ein Zufall, wir haben gerade von dir gesprochen. Komm doch her" meinte sie lächelnd.

"Mum!" zischte Alicia leise, doch konnte ich es hören. Die Angesprochene drehte ihren Kopf zu ihrer Tochter und sah sie fragend an. Langsam ging ich auf die beiden zu.

"Schon gut, ich will nicht stören" sagte ich geknickt. Gerade wollte ich mich umdrehen, da ertönte die wunderschöne Stimme meiner Freundin.

"Elyza warte! Du...du störst nicht" meinte sie.

"Sicher?" fragte ich skeptisch. Als Antwort bekam ich nur eine Nicken. Die junge Brünette setzte sich auf, rutsche auf ihrer Liege ein wenig zu Seite und klopfte auf den Platz neben ihr. Langsam ging ich auf sie zu und setzte mich neben sie. 

"Ihr habt also über mich geredet?" fragte ich neugierig.

"Natürlich nur gutes" kurz zwinkerte Madison mir zu.

"Das will ich doch mal hoffen" sagte ich leicht lächelnd und griff vorsichtig nach Alicias Hand. Sie sah mich darauf leicht nervös an. Sie wollte scheinbar noch nicht mal Händchen halten. Ich lies ihre Hand wieder los und beobachtete Madison, wie sie sich seufzend aufsetzte. Sie sah ihre Tochter ernst an, die darauf nur mit den Schultern zuckte. In mir machte sich ein unwohles Gefühl breit. Sagte Alicia nur, dass sie noch mit mir zusammen sein wollte, weil ich Mum das so wollte? Ich zerbrach mir darüber noch eine ganze Weile den Kopf. Alicia und Madison unterhielten sich währenddessen noch.

"Elyza? Ist alles in Ordnung?" fragte Madison leicht besorgt. Es dauerte eine Weile bis ich reagierte.

"Mhh? Ja, ja alles...bestens" antwortete ich noch leicht verträumt. 

"Gut, wenn du meinst" meinte sie skeptisch.

"Wann gibt's Abendessen?" wechselte die junge Brünette plötzlich das Thema.

"Achso....das muss ja auch noch gemacht werden....Ich fange jetzt an zu kochen und dann ist es wahrscheinlich in einer halben bis dreiviertel Stunde fertig." meinte die Blondine und stand langsam auf.

"Gut ich hab nämlich hunger" meinte Alicia frech. Madison schüttelte darauf nur grinsend den Kopf und machte sich auf den Weg in die Küche. 

"Ich glaub ich helfe deiner Mum mal, dann geht es schneller" meinte ich, ehe ich auch schon aufstand und Madison hinter her ging. Ich musste unbedingt mit ihr über Alicia reden.


Maybe in another life~(Band I)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt