Die Philosophie über die Liebe

543 30 4
                                    

Alicias POV:

"Elyza!" schrie ich ein weiteres Mal panisch. Die Angesprochene drehte sich aber nicht um, ignorierte mich komplett. Sie rannte genau auf die Herde Walker zu.

"Alicia komm jetzt" mein Bruder, welcher mich im Arm hielt versucht mich davon zu überzeugen zu gehen.

"Nein! Lass mich los! Ich muss zu ihr! Ich kann sie nicht im Stich lassen!" mir flossen die Tränen in Strömen die Wangen runter.

"Alicia, sie will, dass du lebst. Erfüll ihr diesen Wunsch" sagte er, als ich versucht mich los zu reißen.

"Ich will sie nicht verlieren" schluchzte ich. Wenig später merkte ich, wie er seine Arme um mich schlang und mich hoch ob. Ich war unfähig mich zu währen. Immer mehr Tränen kullerten meine Wangen runter und befeuchteten mein Shirt. Ich vergrub mein Gesicht im Hals meines Bruders und klammerte mich fest an ihn. Langsam fielen ein paar Wassertropfen von Himmel. Es wurden immer mehr und mehr, bis es in Strömen regnete. 
Nick lief nun schon ungefähr fünf Minuten mit mir auf dem Arm durch den regen. Da er teilweise gerannt war, war die Zeitspanne zurück zur Villa nun kürzer. 

"Alicia, meinst du kannst das letzte Stück selbst laufen?" gab der ältere schwer atmend von sich. Ich nickte nur schwach. Er setzte mich ab, griff nach meiner Hand und zog mich hinter ihm her. Wir kamen bei dem großen Gebäude an und liefen durch das immer noch offene Tor. Vor der Haustür blieben wir stehen. Nick klopfte. Ein wenig später öffnete sich die Tür.

"Alicia, Nick. Habt ihr was gefunden?" ertönte Victors Stimme.

"Nein!" meinte Nick leicht niedergeschlagen.

"Wo ist Elyza? Was ist passiert?" fragte Chloe panisch als wir das Gebäude betraten. Travis und meine Mum kamen nun auch aus der Küche und Chris, welcher auf dem Sofa saß, sah uns neugierig an. Ich begann zu zittern. Tränen welche eben etwas weniger geworden waren, schossen mir aus den Augen. Weinend und schwer atmend sank ich zu Boden. Sofort spürte ich die Arme meiner Mum um mich.

"Alicia.." flüstere sie besorgt.

"Was ist passiert?" fragte Travis ebenfalls besorgt.

"Wir wurden von zwei Herden Walkern eingekesselt, saßen in der Falle. Elyza....beschloss sie abzulenken. Ich weiß nicht ob sie noch lebt. Sie ist direkt auf die Herde zu gerannt. Ich hab noch ein paar Schüsse gehört, als wir gingen." erklärte Nick.

"Ihr habt sie im Stich gelassen? Wie konntest du nur Alicia?" Chloe begann nun auch zu weinen. 

"Alicia hat nichts damit zu tun. Sie wollte ihr hinterher, ich habe sie aber aufgehalten. Elyza hat uns das Leben gerettet...." sagte er.

"Komm, du solltest dich ein bisschen hinlegen" flüsterte meine Mum mir ins Ohr.

"Wir werden sie suchen!" bestimmte Travis.

" Denke ich auch. Aber jetzt los zu gehen wäre zu gefährlich. Wir gehen morgen früh wenn es hell wird." stimmte Nick zu. 

"Gut, machen wir das." sagte meine Mum, ehe sie sich erhob und mich auf die Beine zog. Zusammen gingen wir die Treppe nach oben, zu meinem Zimmer. Als sie die Tür öffnete, hatte ich das Gefühl, ich würde ersticken. Mein Blick fiel auf das Bett, auf die offenen Badezimmertür. Auf Elyzas Rucksack.

"Alles gut?" fragte meine Mum. Ich nickte leicht. Wir gingen weiter in den Raum hinein.

"Zieh dich um und leg dich hin. Ich mach dir 'nen Tee und bringe dir was zu essen." meinte die Blondine.

"Ich hab keinen Hunger" winselte ich. 

"Alicia du musst was essen" sagte sie, ehe sie auch schon zur Tür raus verschwunden war. Ich zog mir meine Durchnässten Sachen aus und zog mir etwas gemütliches an. Weinend schmiss ich mich auf das Bett und drückte eines der Kissen nah an mich ran. Wenig später öffnete sich die Tür und leise Schritte ertönten im Raum. 

"Alicia?" ertönte die sanfte Stimme meiner Mum. Vorsichtig strich sie mir über die Wange.

"Hmm?" 

"Dein Tee..."

"Danke" murmelte ich.

"Alicia, wir finden sie bestimmt....lebend"

"Ich hoffe es" schluchzte ich, ehe ich einen Schluck von dem heißen Getränk nahm. Sie hauchte mir noch einen Kuss auf die Schläfe, ehe sie aufstand und mir meine Ruhe lies.

Meine Gedanken kreisten nur um Elyza. Ob sie verletzt war. Wie es ihr ging. Oder ob sie überhaupt noch lebte. Ich musste an unser erstes Treffen denken. Von Anfang an tat sie nichts anderes, als mich zu beschützen. Mein Leben war ihr immer wichtiger als ihr eigenes. Meine Gedanken drifteten weiter. Zu den Träumen. ich hatte viel darüber nachgedacht und war zu dem Endschluss gekommen, dass sie vielleicht wirklich mehr zu bedeuten hatten. Dass wir uns doch schon früher kannten. Dass unsere erste Begegnung vielleicht nicht unsere erste war. Allerdings war das alles wiederum doch ziemlich absurd und unrealistisch. Oder? Vielleicht hatte ich auch einfach keine Ahnung, was realistisch ist. Ich war schließlich erst 17 und vielleicht war es auch so wie mit der Liebe. Was wahre Liebe ist, lernt man erst spät. Andere früher und andere später. Aber die Kinder, die sagen sie wären verliebt, ihr Freund oder ihre Freundin, welcher oder welche alle zwei Monate wechselten, und meinen es wäre die Liebe ihres Lebens. Was wahre Liebe ist, lernt man in so jungen Alter noch nicht. Früher dachte ich immer, Matt wäre die Liebe meines Lebens gewesen, aber änderte sich meine Meinung schnell. Elyza war die Liebe meines Lebens. Die Frau die über alles liebte und nie wieder hergeben wollte. Doch hatte ich sie jetzt verloren. An eine Horde dreckiger, stinkender Etwase. Mir war bereits bewusst geworden, dass es keine Menschen mehr waren und trotzdem viel mir das Töten nicht sonderlich einfach. 

Seufzend setzte ich mich auf und trank einen weiteren Schluck Tee. Die wärme tat wirklich gut, dennoch konnte ich nicht aufhören an die wunderschöne Blondine mit den blauen Augen und weichen, süßen Lippen und diesem einzigartigen Duft zu denken.

Ich stellte die weiße Tasse auf den Nachttisch neben dem Bett und stand langsam auf. Ich zog mir meine Schuhe an und lief zu Elyzas Rucksack. Ich durchsuchte ihn nach nützlichen Dingen. Ich fand eine Taschenlampe und ein Pistole plus der dazu gehörigen Munition. Ich setzte die Kapuze des schwarzen Pullis auf, den ich trug und schlich leise die Treppen nach unten.

"Alicia? Wo gehst du hin?" ertönte Travis' strenge Stimme. So langsam begann ich es echt zu hassen, dass man von einem der beiden Sofas unten im Wohnzimmer die perfekte Sicht auf die Treppe hatte. Mehrere Blick waren auf mich gerichtet. Ich wurde rot und nervös.


Hey :) 

Ich hoffe euch hat das Kapi gefallen. 

Wer von euch hat die neue und letzte Folge für diese Staffel von The 100 gesehen? Also ich hab geheult...

Maybe in another life~(Band I)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt