Fragen über Fragen

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Ich wachte wegen meiner drückenden Blase auf.
Ich lag in einem Himmelbett mit violetten Vorhängen.

Wie bin ich hier hergekommen?

Doch ich konnte diese Frage sofort beantworten.

Shit! Ich bin doch ohnmächtig geworden!

Irgendjemand von den Jungs musste mich danach hierher getragen haben.
Meine Blase meldete sich schon wieder.
Ich musste dringen auf Toilette.
Nach einem kurzen Check an meinem Hals bemerkte ich, dass ich nicht angekettet war. Das Halsband war aber trotzdem noch dran.

Ich wunderte mich nicht darüber, dass ich nicht angekettet war, wahrscheinlich war die Türe sowieso abgesperrt und nach einem Blick aus dem Fenster bemerkte ich,dass auch vor diesem ein Gitter angebracht war.

Ich stieg aus dem Bett und schlich Richtung Tür.
Leise drückte ich die Klinke nach unten. Und ich war erstaunt, als die Tür wirklich aufging.
Langsam und so leise wie möglich öffnete ich sie einen Spalt und prüfte, ob auch niemand draußen stand, denn ich wusste gar nicht, ob ich überhaupt aus dem Zimmer rausgehen durfte.
Ich schlich aus der Tür und schloss diese wieder.

Jetzt stand ich hier in dem hellen Flur und wusste nicht, wo das Bad war. Ich ging auf die Tür gegenüber von mir zu, irgendwo müsste ich ja anfangen, denn lang würde ich es nicht mehr halten können.
Ich hatte Angst, was hinter der Tür lag. Vielleicht war jemand von meinen Entführern in dem Raum.

Doch die Tür war verschlossen. Ich ging auf die nächste Tür zu und zu meinen Glück war es wirklich das große Bad von vorher.
Oder müsste ich sagen von gestern?

Auf einmal flogen mir hundert fragen durch den Kopf.

Wie spät ist es? Wie lange habe ich geschlafen? Wie lange bin ich schon hier? Ist es nur ein Tag oder sind es schon mehrere? Was wollen diese Typen von mir und sehe ich jemals wieder meine Familie und Freunde?

Schnell schlüpfte ich ins Bad und schloss die Tür hinter mir, um endlich auf die Toilette zu kommen.
Ich zitterte schon wieder. Die Fragen gingen mir nicht aus den Kopf und ich wurde immer verzweifelter.
Ich wollte nicht wieder in dieses Zimmer, deshalb setzte ich mich an die Tür gelend an den Boden und ließ meinen Tränen freien Lauf.

Keine Ahnung, wie lange ich dort saß. Auf jeden Fall lange genug, dass ich keine Kraft mehr zu weinen hatte und nur noch stumm ins Leere starrte.

Plötzlich klopfte es lautstark an der Tür. Erschrocken fuhr ich zusammen und sprang mit einem Schreckensschrei auf.

"Cathy, ich weiß, dass du hier drinnen bist. Komm raus, sonst muss ich dich holen und ich werde nicht sanft mit dir umgehen!"

Ich wich von der Tür weg. In dem Moment hatte ich noch gar nicht richtig realisiert, was der Typ - ich vermutete Adrian, der Rotschopf - gesagt hatte, als diese aufgerissen wurde und ich in ein Paar braune, wütende Augen sah.

Er kam auf mich zu und ich wich immer weiter nach hinten aus.
Gerade als ich ins Leere trat, weil dort die Einbuchtung der Badewanne war, und ich nach hinten hineingestürzt wäre, machte er die letzten paar Schritte auf mich zu und zog mich schmerzhaft zu sich.

Ich fiel hart gegen seine muskulöse Brust.
Er griff nach meinem Handgelenk und drückte zu,sodass es schmerzte. Sofort schrie ich auf und ging in die Knie.

"Jetzt komm mit. Und hör auf zu schreien,das geht mir tierisch auf die Nerven."

Er zog mich auf die Beine und ging los. Ich stolperte unbeholfen hinterher und versuchte nicht nocheinmal hinzufallen.
Eigentlich dachte ich, dass er mich wieder in das Zimmer, in dem ich aufgewacht war, bringen wollte, doch er zog mich die Treppen nach unten in die Küche.

Der Racheakt - erste Begegnung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt