Seit unserem Kuss war jetzt ein Tag vergangen.
Ich machte mir die ganze zeit Vorwürfe, wegen dem,was ich gesagt hatte.
Nachdem ich an dem Abend Sam hinterher sah, wie er ging, legte ich mich weinend auf mein Bett. Meine Gefühle spielten verrückt. Ich hatte schreckliches Heimweh, war verwirrt von meinen Ganzen Gefühlen, rund um das Thema Sam und genervt, weil keiner mir sagen wollte, warum ausgerechnet ich hier bin.Ich hatte am nächsten Morgen nach Sam gesucht, doch er war nirgendwo zu finden. Ich war sogar nach langen überlegen nach draußen gegangen, um ihn dort zu suchen. Es war echt schwer durch die Haustür zu treten. In den letzten Wochen oder Monaten - ich weiß immer noch nicht, wie lange ich schon bei dem Jungs war - durfte ich nie nach draußen und jetzt sagte plötzlich keiner mehr etwas dazu. Das war doch eine Falle, oder? Doch niemand hatte mich aufgehalten, als ich aus dem Haus ging.
Als ich draußen war, kam mir nicht einmal der Gedanke zu fliehen. Wo sollte ich den hin? Ich wusste nicht in welche Richtung Zivilisation war und wenn mich doch einer der Jungs gefunden hätte, wollte ich gar nicht wissen, was sie mit mir gemacht hätten.
Als mir draußen klar wurde, dass jetzt nicht nur Adrian, sondern auch noch Sam weg war, setzte ich mich an den See. Kaputt vom vielen umherlaufen und suchen.
Anscheinend war ich eingeschlafen, denn ich wurde von Adrian geweckt.
"Cathy, wach auf."
Ich öffnete meine Augen und sah zu Gonzo auf.
"Hey", nuschelte ich.
"Hey, wie geht's dir? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es bequem ist auf dem Kies zu schlafen." scherzte er.
Schnell richtete ich mich auf. Mir wurde erst jetzt bewusst, dass ich mich noch am See befand.
"Ähm, gut."
"Ok, dann lass uns wieder zurück ins Haus gehen. Wir haben dich nämlich schon gesucht."
Sofort sprang ich auf.
Shit! Hoffentlich ist Adrian nicht doch da und tickt gerade aus, dass ich schon wieder nicht da war.
Mit grauen dachte ich an das letzte mal, als er gedacht hatte, dass ich abgehauen wäre.
Er war stinksauer und hatte mich geschlagen, obwohl ich nicht einmal weggelaufen war, sondern nur mit Nico im Gamezimmer war."Ist Adrian da?" fragte ich mit Panik in der Stimme.
Gonzo wusste sofort, weshalb ich so reagierte, weshalb er beruhigend seine Hand auf meine Schulter legte.
"Er ist nicht sauer. Aber trotzdem werde ich aufpassen, dass er dir nicht weh tut." versprach er.
Ich nickte leicht. Es blieb mir eh nichts anderes übrig, als mitzugehen.Im Haus angekommen, lenkte Gonzo mich im ersten Stock auf eine Tür zu, hinter der ich schon seit dem ersten Tag hier wissen wollte, was dahinter lag. Sam hatte mir ausdrücklich gesagt, dass dieses Zimmer ein Tabu für mich war.
"W-wo bringst du mich hin?" stotterte ich. Nicht aus Angst vor Gonzo, sondern aus Angst, was in dem geheimnisvollen Raum hinter der Tür lag.
"Du brauchst wirklich keine Angst zu haben. Adrian will nur mit dir reden. Ich werde auch bei dir bleiben, wenn du willst." lächelte er.
"Ja, bitte."Ich Atmete einmal geräuschvoll aus, dann öffnete Gonzo die Türe und trat ein.
Danach konnte auch ich sehen, was sich in dem Raum befand. Es war ein stinknormales Büro. Ein Büro mit Blick auf den See, vielen Büchern und einen riesengroßen Schreibtisch, hinter dem Adrian saß und vertieft in einen Laptop schaute.
Die Last des ungewissen wich von meinen Schultern und ich musste unwillkürlich lachen.Was hatte ich mir eigentlich gedacht in diesem Raum vorzufinden? Ein Zimmer á la Fifty Shades of Grey? Oder eine Folterkammer - obwohl ich glaube, dass das keinen Unterschied gemacht hätte.
Als ich mit dem Lachen fertig war, erblickte ich die verdutzten Gesichter von Adrian und Gonzo. Sie mussten wirklich meinen, dass ich meinen Verstand verloren hätte, so wie sie mich ansahen.
Ich räusperte mich einmal.
Cathy konzentriere dich, du weißt doch gar nicht,was Adrian mit dir vorhat."Danke Gonzo, wo war sie? Wollte sie weglaufen?" fragte Adrian zu Gonzo gewandt.
Ich versteifte mich. Oh nein, nicht das schon wieder!
Gerade als ich etwas sagen wollte, sprach Gonzo.
"Keine Panik, sie wollte nicht weglaufen. Ich hab sie draußen am See gefunden."
"Na gut. Du kannst gehen. Ich muss mit Cathy reden."
Gonzo sah kurz zu mir, dann sprach er: "Ich bleib lieber. Ich weiß eh, was du ihr sagen willst."
"Nein. Das ist eine Sache zwischen uns beiden, da kann ich dich wirklich nicht brauchen." sagte Adrian knapp.Nein, bitte. Ich will nicht mit Adrian alleine bleiben, flehte ich in Gedanken.
"Aber-", begann Gonzo.
"Bitte, du vertraust mir doch. Es ist eine Sache zwischen Cathy und mir."
Kurz dachte ich, Traurigkeit oder ähnliches in Adrian's Augen aufblitzen zu sehen. Anscheinend hatte Gonzo es auch gesehen, denn er sah nochmal kurz zu mir, mit einen entschuldigend Blick, dann verschwand er und schloss hinter sich die Tür.Mit einem komischen Gefühl im Magen, drehte ich mich zu Adrian um und schrie erschrocken auf.
Er stand genau vor mir und sah auf mich herab.
Mein Körper begann zu zittern. Ich wollte nur weg von hier. Was hatte er vor?Er sah mich lange an, dann unterbrach er den augenkontakt und setzte sich hinter den Schreibtisch.
"Cathy, setzt dich. Ich muss mit dir reden."
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Der Racheakt - erste Begegnung
Mystery / ThrillerCatherine wird an ihrem 16. Geburtstag von 5 Männern entführt. Doch was wollen sie von ihr? Und wieso kommt ihr einer dieser Jungen so bekannt vor? Und warum muss sie sich in einer so blöden Lage auch noch in einen der Entführer verlieben? Das alle...