Versöhnungsgespräch?

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Nachdem wir alle mit dem Essen fertig waren, half ich so schnell wie möglich das dreckige Geschirr in die Spülmaschine zu räumen. Jetzt, da Sam endlich wieder da war, musste ich mit ihm reden. Ich wollte mich entschuldigen, für das, was ich gesagt hatte.
Ich hatte seine Gefühle verletzt und es tat mir leid. Jetzt, da ich wusste, dass er bei der Entführung nur geholfen hatte, weil er in Adrians Schuld stand, tat es mir sogar noch mehr leid.
Mir war klar, dass ich Gefühle für Sam hatte. Ich wusste nicht genau wie tief sie gingen, aber eins wusste ich:  Er machte mich jedes mal glücklich, wenn ich ihn sah.

Als ich aus der Küche ging sah Gonzo mich an. Er ahnte, was ich vorhatte. Er war nicht dumm, er hatte auch sicherlich bemerkt, dass etwas zwischen Sam und mir passiert war. Dennoch wollte ich es noch nicht erzählen.
Er nickte mir einmal aufmunternd zu, dann lief ich schnell nach oben.

Dort blieb ich vor seiner Zimmertür stehen.
Ich war erst ein mal in seinem Zimmer. Das war zwar nich in diesem Haus, aber es zählte trotzdem. Mit einem kalten Schauer, der meinen Körper durchfuhr, dachte ich an den Grund dafür zurück, dass ich damals einen ganzen Tag bei ihm verbracht hatte.
Dann klopfte ich vorsichtig an der Tür. Es kam keine Antwort.
War er doch nicht in seinem Zimmer? Oder wusste er, dass ich es war und machte deshalb nicht auf?

Zögernd klopfte ich nochmal. "Sam? Können wir reden, bitte?" fragte ich durch die geschlossene Tür.
Schon wieder kam keine Antwort. Ich musste doch mit ihm reden, dachte ich verzweifelt. Also griff ich ohne nachzudenken nach der Türklinke und drückte sie ohne zu zögern nach unten.

Der Raum war genau so groß, das Zimmer von mir. Auch waren es die gleichen Möbel. Die Jungs waren anscheinend nicht so oft hier, um einen Grund zu haben sich alles in ihrem Geschmack einzurichten. Oder zumindest war es bei Sam so.

Der einzige Unterschied zu meinem Zimmer war, dass es noch eine Weitere Tür gab. Ich wusste auch sofort, was dahinter war, den ich hörte das geplätscher von Wasser.
Ich dachte, dass das Haus nur ein Bad hätte, aber da hatte ich mich wohl geirrt.

Jetzt wusste ich auch, warum Sam mir nicht geantwortet hatte. Er war am Duschen.
Leise schlich ich zur Tür zurück, denn er sollte nicht meinen, dass ich ihm beim Duschen auflauere.

Doch das Schicksal wollte mich nicht so leicht davon kommen lassen. Denn mit einem Ruck öffnete sich die Tür, welche uns vorher noch trennte.
Im Türrahmen stand Sam mit feuchten Haaren und nur einem Ziemlich kurzen Handtuch, welches nicht viel platz für Fantasie lies, bekleidet.
Schnell drehte ich mich weg. Ich konnte spüren, wie das Blut in meinen Kopf schoss.
"Cat?", "Sorry!" redeten wir gleichzeitig los.
Ich hörte Schritte hinter mir. Leicht drehte ich mich zu ihm, um zu sehen wo er hinging. Zumindest redete ich mir das ein. Insgeheim wusste ich, dass meine Augen nach diesem wunderschönen, muskulösen Körper lechzen.

Er lächelte mich an, als er meinen Blick bemerkte. Schnell drehte ich mich wieder um. War das peinlich.
"Gefällt dir, was du siehst? fragte er mich.
"Ja, ähm nein...ich, also du siehst heiß aus... nein! So hab ich...ähm" stotterte ich verzweifelt. Ich machte alles noch schlimmer.

Doch anstatt beleidigt zu sein, fing er an zu lachen. "Geht es dir gut. Ich glaube du sabberst."
Schnell ging meine Hand zum Mund, als ich bemerkte, dass er mich gerade verarschte. "Das war gemein." sagte ich gespielt beleidigt.

Ich hörte wieder schritte auf mich zukommen. Plötzlich legten sich arme um mich. "Ich hab nur die Wahrheit gesagt." sagte er verführerisch in mein Ohr. Ich konnte sein lächeln dabei hören. Diese Stimme ließ einen Schauer durch meinen Körper fahren. Ich schüttelte mich einmal.
Natürlich hatte Sam das gemerkt, schließlich lagen seine arme um mich.

Er lachte nochmal und ließ mich los. Schnell drehte ich mich um und bemerkte, dass er sich eine Hose angezogen hatte. Das hatte ich gar nicht mitbekommen.

Sam setzte sich aufs Bett und sah mich fragend an. Erst war ich verwirrt, was er von mir wollte, doch dann viel mir wieder ein warum ich in sein Zimmer eingebrochen war.

Ich atmete einmal laut aus. "Ich wollte mich entschuldigen für das, was ich letztes mal gesagt habe. Ich weiß, dass es nicht deine Schuld ist, dass ich hier bin. Es gefällt mir sogar irgendwie auf eine komische weiße hier. Ich wollte dir nur sagen, dass ich dir keine Vorwürfe mache, dass du bei meiner Entführung geholfen hast." Das alles hatte ich ohne Luft zu holen ausgestoßen. Danach musste ich erst einmal tief Luft holen. Ich war nervös. Ich hatte angst, dass er mir nicht verzeihen würde.

Verzweifelt sah ich ihn an. Konnte er nicht sehen, wie wichtig mir das war?
Doch er antwortete nicht. Er sah mich weiterhin stumm an. Als ich es nicht länger aushalten konnte platzte es aus mir heraus. "Bitte, Sam. Sag etwas." Ich setzte mich neben ihn aufs Bett.

"Natürlich verzeihe ich dir. Ich hätte ja auch nicht so reagieren müssen. In dem Moment hat es mich nur hart getroffen."
Erleichtert atmete ich aus. Meinen Kopf legte ich auf seine Schulter.
"Danke" flüsterte ich.

Kurz hing jeder seinen Gedanken hinterher. "Wie geht es dir?" fragte Sam in den Raum.
"Gut" antworte ich.
"Nein, ich mein es ernst. Wie geht es dir wirklich?" fragte er drängender.
"Ich weiß nicht. Seit heute ist alles anders. Ich weiß endlich, warum ich hier bin. Das wollte ich schon die ganze Zeit wissen. Aber jetzt hab ich noch mehr fragen. Warum meine Eltern gesagt haben, dass mein Bruder tot sei. Ob ich alles was ich dachte von meinen Eltern zu wissen, infrage stellen muss. Lieben sie mich wirklich? Ein Kind haben sie schließlich schon verscheucht. Oder ist Adrian ein guter Lügner? Ich weiß einfach nicht, was ich denken soll."

Ich hob meinen Kopf und sah ich mit einem traurigen lächeln an. Es war ein gutes Gefühl meine Gedanken laut auszusprechen. Es war, als ob ein Teil der Last abfallen würde.
"Wie geht es dir?" fragte ich neugierig.

"Gut denke ich. Wirklich."
"Das wars? Nicht mehr? Jetzt komm ich mir dumm vor, so viel erzählt zu haben."
Er lachte kurz auf.
"Eine Sache ist da, die mir Kopfschmerzen bereitet." sagte er vorsichtig.

Ich hatte das Gefühl zu wissen, was er meinte. Und mein Verdacht wurde sofort bestätigt.

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Was wird Sam wohl sagen? Ic denke ihr könnt es eich denken.

Ich wollte mal fragen, ob die Kapitel zu kurz sind. Ich versuche immer mindestens 1000 Wörter zu schreiben. Oder soll ich mehr oder weniger schreiben?
Kommentiert einfach. Ich werde mein bestes geben.

Lg vickyvampira

Der Racheakt - erste Begegnung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt