Besuch aus der Vergangenheit

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Als wir im Escala ankommen und aussteigen, frage ich Taylor, warum er sich mit Luke Sawyer geprügelt hat.

„Wir haben nur eine alte Meinungsverschiedenheit wieder erörtert. Seine Argumentation war ... verletzend, und er äußerte sich abfällig über Gail und mich. Ich habe nur mit dem notwendigen Nachdruck geantwortet."

„Taylor, bitte sagen Sie mir, dass nicht Sie den ersten Schlag gelandet haben", stöhne ich auf.

Das wäre ein weiterer Beweis, wie wenig Kontrolle ich im Moment habe.

„Es war eine persönliche Angelegenheit und die werde ich nicht erörtern. Sawyer hat meine Antwort erhalten", brummt er und geht zum Aufzug.

Nicht nur ich habe also eine Prügelei angezettelt. Aber irgendwie wirkt mein Sicherheitsmann angespannt, also ob er noch mehr auf dem Herzen hätte. Allerdings kann ich mich jetzt nicht auch noch mit seinen persönlichen Problemen beschäftigen, das wird warten müssen. Wenn Grace erfährt, was passiert ist, wird sie nicht sehr begeistert sein – und das letzte, was sie jetzt braucht, ist noch mehr Probleme. Aus diesem Grund habe ich darauf verzichtet, Carrick noch einen Besuch abzustatten.

Die Fahrt im Aufzug verläuft in angespanntem Schweigen, und als wir oben ankommen, sitzt das nächste Problem schon auf meiner Couch. Elliot.
Er starrt mich an und geht dann zum Kühlschrank, während ich wortlos meinen Mantel ablege.
Dann reicht er mir ein Eispack und ich falle auf die Couch, während ich mein Auge kühle.
„Du hast dich aber nicht mit Taylor geprügelt", fragt er vorsichtig und ich schüttele den Kopf, was mit weiteren Kopfschmerzen quittiert wird.
„Wer hat dich dann so zugerichtet?", fragt er ruhig und ich seufze.
Er wird es ja so oder so erfahren.
„Ethan", gebe ich zu.

„Wieso das?"

Seine Stimme klingt geschockt, und ich fasse meinen desaströsen Tagesabschluss in wenigen Sätzen ab dem Zeitpunkt zusammen, an dem ich über Mias Landung informiert wurde.
Er hört mir zu und sieht immer besorgter aus.

„Du wirst dich entschuldigen müssen", bemerkt er ruhig, als ich geendet habe und ich nicke nur, während ich mir den Eisbeutel weiter aufs Auge drücke.

„Was du nicht sagst, Elliot. Das weiß ich selbst. Warum bist du eigentlich hier? Und wo ist Kate?", brumme ich genervt.
„Ich glaube, wir besprechen das besser ein anderes Mal", sagt er und will sich erheben, aber ich schüttele den Kopf.
„Raus damit, Elliot. Ich habe keine Zeit mehr für weitere Geheimnistuerei", fahre ich ihn an, und er lässt sich wieder zurück auf die Couch fallen.
„Als ich letztens bei dir war, und danach zu meinem Auto bin, bin ich ...", er stockt und scheint seine Worte genau abzuwägen.
„... ich bin in eine Frau reingerannt, die, na ja, ziemliche Ähnlichkeit mit Ana hatte. Ich habe ihren Namen gesagt und die Frau ist davongerannt. Vielleicht habe ich mich geirrt, und sie hatte nur Angst ...", er bricht erneut ab und ich fahre hoch, der Eisbeutel landet mit einem dumpfen Geräusch auf dem Boden.

„Wann?", fahre ich ihn an, während sich in mir eine Wut ausbreitet, für die ich kein Ventil habe.

Wut und ein anderes Gefühl, eines, dass ich vor acht Jahren mit meiner Ehe beerdigt habe.

Wenn sie hier auch noch ihr Unwesen treibt, muss ich sicher gehen, dass Mia keine Gefahr droht. Ich glaube nicht an Zufälle und Elliot muss sich ziemlich sicher sein, wenn er hier ihren Namen laut ausspricht. Es ist ein ungeschriebenes Tabu, keiner spricht in meiner Gegenwart von ihr.

Nur Tage, nachdem Stacy Lincoln in die Stadt gekommen ist, erfahre ich jetzt. Nun wird mir klar, woher diese ihre Informationen hat. Verflucht, wahrscheinlich bezahlt sie meiner Exfrau auch noch Geld dafür!

50 Shades of DesireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt