Meine Haut brannte wie Feuer von der Menschenhaut die ich anfasste. Die Hände voller Brandblasen doch ich konnte nicht anders als die Menschen umzubringen. Irgendetwas in mir wütete und machte mich ganz verrückt. Ach scheiße hätte ich nicht einfach ein einfaches Leben als jüngste Tochter einer adeligen Familie sein können. Doch nein dieser Typ von Henry musste kommen und mich verwandeln. Schon bald waren alle Männer, Frauen und Kinder tot. Jeder von ihnen hatte mehrere Wunden und sie alle bluteten. Mein Kleid, meine Hände und mein Gesicht waren in Blut getränkt. Ich hatte nun hunderte von Leben am Gewissen. Es fühlte sich schrecklich an. Mittlerweile war das halbe Dorf von den Flammen eingenommen. Der süße Duft mischte sich mit der rauchigen Luft. Ich musste von hier weg. Ich kann nicht weiter hier in England bleiben. Alles hier würde mich an sie erinnern. Nein ich muss weg von hier. Sofort. Schnell rannte ich noch in ein edles Haus und ging in das Schlafzimmer. Eine gute Freundin von mir hatte hier einmal gewohnt und ich kannte mich bestens aus. Ich suchte mir ein einfaches Kleid mit langen Ärmeln heraus und ging ins Bad. Ich wusch mir mit dem Wasser aus dem Korb das gesamte Blut hinab. Es würde nur unnötige Blicke auf mich lenken. Als ich fertig war zog ich mein blutgetränktes Kleid aus und tauschte es gegen das frische Kleid ein. Es war angenehm locker. Im Vampirspeed rannte ich wieder hinaus und weiter in einen Wald. Noch ein einziges Mal blickte ich zurück. Die Flammen bahnten sich den Weg in den Himmel. Einzelne Tränen rannten meine Wange hinunter. Wie verdammt weh es tut einfach alles zu verlieren. Im normalen Tempo ging ich in Richtung Süden. Ich ging und ging es wurde langsam heller. Ich hatte keine Ahnung wo ich war. Denn ganzen Weg schaltete ich meine Gedanken aus. Es tat gut einfach alles zu vergessen. Schon bald hörte ich die bekannten Geräusche der Menschen. Das Rauschen des Bluts. Ihre Herzschläge. Ihre Stimmen. Ich war erschöpft der lange Weg war zu viel für mich. Ich beschloss einfach wenn zu fragen. Hoffentlich bring ich ihn nicht um... Bald war ich auf dem Hauptplatz angelangt und ich wechselte meine Augenfarbe. Das Dorf war nicht sonderlich groß. Ich ging langsam auf einen jungen Mann zu. Geschickt wich ich den Leuten aus. Gott sei Dank habe ich das Kleid mit den langen Ärmeln genommen.
„Ähm entschuldigen sie." Ich tippte ihn an der Schulter und er drehte sich um.
Er lächelte leicht und fragte „Was kann ich für sie machen, meine Hübsche." Ich verzog das Gesicht, ich mochte diesen Spitznamen nicht. Doch erwiderte weiterhin freundlich, wie es mir beigebracht wurde.
„Wissen sie in welche Richtung es nach London geht." Ja nach London geht es und ich habe null Ahnung wohin ich muss. Ich dachte mir, ich nehme mir ein Schiff und fahre hinüber aufs Festland.
„Nach London wollen sie?" ich nickte „Ich bin selber gerade auf den Weg nach London. Wollen sie mitkommen?" hätte ich mir denken können... Soll ich?
„Das wäre sehr freundlich von ihnen." Sagte ich und lächelte. Kein echtes Lächeln nein nach dem was gestern passiert ist habe ich das Gefühl das ich nie wieder lächeln kann. Er sah mich freundlich an und sagte mir, dass er noch sein Pferd holen musste. Ich folgte ihm wie ein kleines Schoßhündchen. Das Pferd war wunderschön und mir blieb der Atem weg. Ich hoffe nur inständig, dass ich mich beherrschen kann. Er wirkte wirklich sehr nett und ich konnte nicht jeden der mir über den Weg lief töten. Elegant stieg er aufs Pferd und reichte mir die Hand. Zum Glück hatte er Handschuhe an und ich konnte sie ohne Probleme ergreifen. Er zog mich hinauf und ich setzte mich hin und schlang meine Arme um seine Hüfte. Das Pferd setzte sich in Bewegung und fegte durch das Dorf. Die Menschen riefen empört auf und ich lachte kurz auf. Wir waren schnell und der Wind wehte durch meine Haare. Ich schloss die Augen. Es tat unglaublich gut.
„Warum will eine Frau wie sie alleine nach London?" fragte mich der junge Mann. Also neugierig ist der schon... Aber was soll ich antworten?
„Ähm... ich besuche meinen... Cousin." Brachte ich heraus. Bitte frag nicht wie er heißt. Doch genau das fragte er als nächstes.
„John von Gloucestershire." Antwortete ich schnell und hoffte, dass es denjenigen nicht wirklich gibt und er ihn nicht kannte.„Ein sehr edler Mann." Sagte er. Oh scheiße. „Darf ich fragen wie sie heißen?" Warum war der Typ so neugierig.
„Audra." Der Vorname muss ihm reichen.
„Schöner Name." Ich stöhnte genervt auf. Auf was hatte ich mich da eingelassen?
„Und wie heißen sie?" fragte ich und rollte mit den Augen. Ich glaub das mit der Höflichkeit schmink ich mir ab.
„William" sagte er stolz. Was hat der Mal ernsthaft. Benimmt sich hier wie der größte und wichtigste Mensch auf Erden. Ich beschloss einfach mal ruhig zu sein und hoffte inständig, dass er das gleiche vorhatte. Ich schloss die Augen und genoss die frische Luft. Wunderbarer Blumengeruch schoss mir in die Nase. Es war einfach unglaublich um wie viel besser meine Sinne nun sind. Ich spürte wie die Sonne immer tiefer wanderte.
„Es wird schon dunkel. Wir sollten im nächsten Dorf halten." Sagte er leise. Scheiße. Daran hab ich gar nicht gedacht.
„Wie weit ist es noch nach London?" fragte ich und er überlegte kurz „5 Stunden noch." Antwortete er. Ich wollte wirklich nicht hier zu übernachten.
„Wissen sie wo es hier Pferde gibt?" fragte ich als wir langsam in das Dorf hineinkamen.
„Sie wollen nicht wirklich alleine weiterreiten. Wissen sie was für Gefahren lauern?" Doch und die können mir nun wenig antun.„Ähm... doch und ich meine das wirklich ernst. Mein Cousin erwartet mich morgen in der Früh." Versicherte ich ihn. Er schüttelte den Kopf „Ich kann sie nicht alleine weiter lassen." Ich sah ihn verdutzt an. Ähm... Hallo ich habe mein eigenes Leben. Bin weder seine Tochter noch seine Frau. Schnaubend drehte ich mich um und wollte mir alleine ein Pferd holen. Er holte mich schnell ein und legte seine Hand auf meine Schulter. Ich zuckte zusammen.
„Sie kommen mit. Ich akzeptiere kein nein." Und er hob mich hoch und ich strampelte.
„Ja gut aber lassen sie mich los." Schrie ich wütend und er ließ mich amüsiert am Boden ab. Wieder schnaubte ich verächtlich. Wenigstens hatte er so viel anstand meine nackten Knöchel nicht zu berühren. Ja, denn dann hätte ich für nichts garantieren können. Ich folgte William in ein spärlich beleuchtetes Haus. Es roch angenehm nach Essen und wir gingen zu einer jungen Frau die uns den Rücken zugewendet hat.
„Hallo An schön dich wieder zu sehen." Sagte er verführerisch. Sie zuckte zusammen und drehte sich zu uns um.
„William. Was fällt dir ein mich so zu erschrecken?" antwortete sie empört und er zuckte nur mit den Schultern. Anscheinend kennen sie sich doch ich wollte nicht nachfragen.
„Wir brauchen ein Zimmer." Sagte er und das Mädchen musterte mich.
„Neue Ablenkung?" fragte sie und ließ mich nicht aus den Augen. Ich rieß die Augen auf und reagierte schnell.
„Nein so eine bin ich nicht." Sie lachte auf und führte uns zu unserem Zimmer. William schloss die Tür und ich scannte das Zimmer ab. Es war nicht sonderlich groß ein Tisch, 2 Stühle und ein. EHEBETT?! Nein sicher nicht werde ich mit einem Menschen in einem Bett schlafen. Er bemerkte meinen Blick und schmunzelte.
„Ich werde dir schon nichts tun." Sagte er verführerisch. Ihhh macht der mich grad ernsthaft an. Ich sah ihn wütend an. Hatte ich eine andere Wahl? Ich könnte am Boden schlafen. Ach ja ich kann ja gar nicht mal schlafen... Dann würde ich halt einfach am Boden liegen und in die Luft starren.„Kommen sie Audra. Sie müssen doch auch ein bisschen schlafen." Sagte er und ich drehte mich um und sah, dass William bereits im Bett lag. Wenigstens hatte er seine Sachen angelassen. Ich ging langsam aufs Bett zu und legte mich neben ihn.
„Wehe sie fassen mich an." Drohte ich ihm und er lachte nur amüsiert. „Das meine ich ernster als Ernst." Er machte die kleine Kerze aus welche den Raum nur spärlich Licht bot.
„Gute Nacht." Flüsterte er und ich gab zurück. Es war stockdunkel und ich hörte seinen ruhigen Herzschlag. Ich nahm ein Stückchen Decke und zog sie mir bis zum Bauchnabel. Ich spürte Williams unglaubliche Wärme neben mir. Sein Atem wurde immer ruhiger und ich bemerkte, dass er eingeschlafen war. Ich hatte die Augen geschlossen doch ich konnte die schrecklichen Bilder nicht verdrängen. Tränen kullerten meine Wange hinunter und ich schluchzte leicht. Ich lieg hier mit einem verdammten Menschen in einem Bett irgendwo im England. Meine Eltern wären schockiert. Meine Familie war schon immer „brav" und sprang nicht mit dem nächstbesten Mann ins Bett. Nein solche Leute waren wir nicht. Stunden vergingen doch sie fühlten sich wie verdammte Tage an. Irgendwann spürte ich eine warme Hand an meiner Taille. Ich zog scharf Luft ein und eine verdammte Wut breitete sich in mir aus. Ich bekam alles nur spärlich mit doch ich wusste genau was ich da grad machte. Ich schlug seine Hand weg und schrie kurz auf weil ich seine Haut berührte. Er schreckte aus seinem Schlaf hoch.
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Das Schicksal kann mich mal
VampireIch hab nichts mehr. Rein gar nichts mehr. Keine Freunde. Keine Familie. Nur mehr die Drogen helfen mir ein wenig das Vergangene zu vergessen. Ich wollte nie so ein beschissenes Leben führen aber natürlich kam alles anders. Ein Leben als Vampir kann...