Plötzlich wurde ich nach links gerissen. Ich wollte schreien doch jemand drückte mir die Decke vor den Mund. Der junge Mann von vorhin war verschwunden. Ich war verwirrt. Mein Herz hämmerte wie wild in meiner Brust. Mein Oberarm an dem mich derjenige wegzerrte, schmerzte höllisch. Noch nie hatte ich jemanden kennengelernt der so viel Kraft hatte. Ich hatte dieses unbeschreibliche Gefühl das meine Knochen zersplittern würden. Ich versuchte mich zu wehren, doch ich hatte keine Chance zu entkommen. Und dann spürte ich einen unfassbaren Schmerz im Hals. Ich hatte das Gefühl ich würde verbrennen. Ich wollte schreien doch die Luft blieb mir aus. Sterbe ich gerade? Der Schmerz wurde stärker und wanderte nun durch meinen ganzen Körper. Als er mein Herz erreichte wurde es meinem schwachen Körper zu viel, es wurde alles Schwarz und ich fiel in ein tiefes Loch.
Langsam wurde meine Sicht wieder klarer. Zu klar. Ich sah jedes einzelnen Detail von... einem Sarg?! Was? Ja, eindeutig, ich lag in einem hölzernen Sarg unter der Erde. Das konnte ich riechen. Nochmal was?! Ich konnte die Erde...riechen? Sie roch richtig schmutzig und feucht. Was war nochmal passiert? Ich wollte mich zurück erinnern, als es mir wieder einfiel. Dieser Schmerz. Dieser höllische Schmerz. Ich konnte mich nicht aufsetzen also stieß ich mit meinem Fuß so fest ich konnte gegen den Deckel. Ein lautes Knacken war zu hören und Literweiße Erde kam in den Sarg. Scheiße, ich würde ersticken. Warte mal. Ich atme schon seit Minuten nicht mehr. Scheiße. Ich hatte Angst. Ich stieß weiter gegen den Sarg, buddelte die Erde weg und bahnte mir den Weg hinaus. Ich will hinaus. Einfach nur heraus. Die kühle Erde schummelte sich den Weg durch meine Kleidung. Irgendwann spürte ich wie meine Hand die Luft umspielte. Sie umhüllte sie mit einem angenehm warmen Wind. Gleich habe ich es geschafft. Plötzlich packte jemand meine Hand und zog mich heraus. Ähm... Was?! Der Griff war kühl und stark und ich zuckte zusammen aber ließ es zu. Schließlich durchbrach ich auch mit meinem restlichen Körper die Schicht Erde. Ich sah hinauf in diese dunklen Augen die mir vor ein paar Stunde oder Wochen oder Monaten, ich weiß es nicht mehr, gerettet haben. Warum war er nicht verschreckt? Ich stehe hier gerade aus einem verdammten Grab hinaus. Ich sah ihn verwirrt an.
„Was soll das?" fragte ich leise.
„Das meine Kleine, ist dein neues Leben." Ich sah ihn verwirrt an, war er derjenige der mir diese Höllen Qualen bereitete? Was außerdem soll mein neues Leben sein? Aus einen verfickten Grab hinaussteigen? Er merkte meine Verwirrung und sprach weiter.
„Ich habe dich verwandelt und es hat verdammt noch mal geklappt, Audra." Ich wurde verwandelt. Okay...
„In was wurde ich verwandelt?" fragte ich.
„Audra Liebes, Willkommen im Leben eines Vampirs." Mein Mund klappte auf. V.A.M.P.I.R. Wow. Ähm. Ich bin scheiß verwirrt. Ich bin ein Vampir. Ich stehe in der Sonne. Sollte ich nicht eigentlich zu Staub zerfallen? Und wieder merkte er meine Verwirrung.
„Komm mit." Er streckte mir seine Hand entgegen. Soll ich? Ich entschied mich dafür, nahm seine Hand und sah mich um. Meine Sicht war unglaublich klar, ich sah jedes Staubkörnchen in der Luft. Nicht nur meine Sicht und mein Geruchsinn waren extrem auch mein Gehör war unbeschreiblich. Der Wurm, der direkt unter mir in der Erde sich einen Weg bahnte, ich hörte ihn verdammt noch mal. Bis jetzt war ja alles nicht mal so schlecht. Nur einfach total verwirrend. Wir gingen ein Stückchen weiter und landeten auf einer kleinen Wiese in dem Wald unseres Grundstücks. Nun sah ich meinem „Verwandler" in die Augen. Sie hatten ein sattes violett angenommen. Mir stockte der Atem.
„Deine Augen, verdammt..." mehr bekam ich nicht raus. Er lachte kurz auf. Sein Lachen war schön, doch zugleich auch angsteinflößend.
„Ach Kleine, du weißt rein gar nichts." Sagte er amüsiert.
„Dann erkläre es mir." Scheiße. Hatte ich das wirklich gerade so barsch gesagt?
„Liebes, du bist noch immer so wie früher. Vom Charakter her meine ich." Er kicherte. Warum verdammt kichert er? Man dieser Typ macht mich echt wahnsinnig.
„Erkläre es mir." Sagte ich nochmal etwas langsamer.
„Also Audra Schatz, wie du weißt, du bist nun ein Vampir. Also erstens, wir können verdammt nochmal in die Sonne, die Menschen wollen dies nur nicht glauben. Zweitens wir schauen aus wie Menschen, doch wir sind keine. Wir sind wild. Wie du wahrscheinlich schon mitbekommen hast, unglaublich anziehend und wirken auf Menschen unfassbar attraktiv." Er stoppte kurz damit ich die Informationen aufnehmen konnte. Deshalb war ich ihm so verfallen. Nun sprach er wieder weiter.
„Ebenfalls hast du bemerkt, wir können unsere Augenfarbe ändern doch egal welche Farbe, sie haben immer violette Reflexe. Auch sie wirken anziehend auf den Menschen. Wir sind schnell. Verdammt schnell und vor allem stark." Und wie verdammt stark der Typ ist. „Ach ja fast vergessen, ebenfalls können wir unsere Haare verändern. Das kann echt praktisch sein. Aber das werde ich dir schon noch zeigen. Du kannst Menschenessen zwar essen, ist aber nicht notwendig. Blut ist das einzig Wahre das du brauchst. Schlaf brauchst du ebenfalls nicht. Und das wichtigste, dass darfst du nie vergessen, fasse nie einen verdammten Menschen an der Haut an. Du würdest einen unglaublichen Schmerz spüren und würdest verbrennen." Nun ergab fast alles Sinn.
„Warum war ich in einem Sarg." Fragte ich flüsternd.
„Das war das Ritual. Ich musste dich töten. Dein Blut trinken. Mein und dein Blut verbrennen. Dieser Vorgang ist einfach unfassbar anstrengend, für beide und verläuft fasst immer für die Verwandelnde tödlich. Danach musste ich die anständig begraben und du musstest ein Monat die Verwandlung durchführen." Ähm okay... das muss ich mal verkraften.
„Was ist mit meinen Eltern und meiner Schwester?" fragte ich. Manchmal verabscheue ich die drei zwar einfach nur aber das heißt nicht, dass ich sie nicht liebe.
Er sah mich traurig an „Sie glauben du bist tot. Dein Begräbnis war vor einem Monat. Aber keine Angst sie leben noch und glaub mir sie waren sehr traurig." Eine kleine Träne huschte über meine Wange.
„Und warum hast du mich überhaupt verwandelt?" fragte ich ihn. Scheiß Leben.
„Jeder Vampir muss einmal in seinem Leben einen Menschen verwandeln und du warst einfach perfekt. Du hast Überlebenswillen. Bist sympathisch." Er sah mir tief in die Augen. Ich war einfach fertig. Doch zu meinem Glück kann ich ja nie wieder schlafen.
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Das Schicksal kann mich mal
VampiriIch hab nichts mehr. Rein gar nichts mehr. Keine Freunde. Keine Familie. Nur mehr die Drogen helfen mir ein wenig das Vergangene zu vergessen. Ich wollte nie so ein beschissenes Leben führen aber natürlich kam alles anders. Ein Leben als Vampir kann...