Zusammen mit Collin, und Klamotten am Leib, fuhr ich mit dem Taxi nachhause. Geld hatte ich keins bekommen, dafür aber den Kleinen wiedergefunden. Auf der Fahrt wurde mir erst so richtig klar, was mein bester Freund eigentlich getan hatte. Er war doch krank. Michael war in der Psychiatrie. Deswegen hatte keiner etwas von ihm gehört. Doch woher kannte er Collin? Wieso nahm er mir ihn einfach so weg? Moment, mir? Verwirrt sah ich aus dem Fenster, hielt dem Blonden auf meinem Schoss fest, damit er beim Schlafen nicht runterfiel. Nachdem ich beim Fahrer gezahlt hatte, stieg ich vor dem Haus aus und ging mit dem schlafenden Collin zur Tür. Wie sollte ich Luke weiter anlügen? Wie sollte ich ihm Calums Tod beibringen? Wie sollte ich ihm erklären, wo sein Sohn war? Verdammt, Michael gab nur Mist von sich, seitdem ich ihn wiedergesehen hatte. Luke war der Vater, ich war mir sicher. Niemand würde so mit einem fremden Kind umgehen. Er liebte Collin. Und ich liebte ihn.
A S H T O N
Mit einem Lächeln begrüßte mich der Blondschopf am Frühstückstisch. Er war mir dankbar. Er war so nett zu mir. Aber wieso? Wenn er nur wüsste. Ich war froh, dass Collin noch kein Wort über den langen Ausflug verlor, den er mit Michael erlebt hatte. Eigentlich wollte ich auch gar nicht wissen, was er mit ihm gemacht hat. Wortlos setzte ich mich an den Tisch und nippte müde am Kaffee. "Alles in Ordnung?", fragte mich Luke und setzte sich, nachdem er Collins Brot in zwei geschnitten hatte, besorgt neben mich. "Klar.", murmelte ich verschlafen und fuhr mir durchs Haar. Auf einmal legte Luke seine Hand auf meine, die andere legte er unter mein Kinn und zog mein Gesicht näher zu sich. Da war es wieder, dieses wundervolle Lächeln. "Lüg mich nicht an, Ashton.", sprach er sanft und dezent leise. "Ich sollte hier das Sagen haben, Kleiner.", grinste ich an seine Lippen und schloss die Augen, wollte ihn gerade küssen, doch er kicherte. "Mein Haus, meine Regeln.", erwiderte er grinsend. "Jetzt leb ich auch hier, also gelten meine Regeln umso mehr.", kam es von meinen Lippen. Meine Finger tippten auf Lukes nackten Oberschenkeln herum, da er nur in Boxershorts und im T-Shirt neben mir saß. Gezielt strich ich über sein Glied, bis er sich das Stöhnen verkniff und ich ihn blitzschnell küsste. "Daddy!", hörte ich Collin auf einmal rufen, als Luke gerade anfing zu erwidern. Aus irgendeinem Grund war ich nicht sauer. Der Kleine war mir so wichtig geworden. "So solltest du mich nennen.", flüsterte ich an Lukes Wange, küsste ihn nochmals, bevor ich zufrieden in mein schon belegtes Brötchen biss. Luke wurde etwas rot, doch versuchte es zu überspielen und lächelte schüchtern. "Iss, Collin.", sprach der Blondschopf sanft. "Gleich musst du in den Kindergarten.", fügte er hinzu. "Oh Gott, es ist sein erster Tag.", schwärmte der stolze Vater. "Du musst mitkommen." Ich? Schnell trank ich einen Schluck vom Kaffee und sah erneut zu Luke. "Wenn Collin das will.", grinste ich. Meine Augen sahen zum Kleinen, der mich überglücklich ansah. "Jaa!", rief er, was mich zum lachen brachte.
Den ganzen Tag war Luke so süß zu mir. Ob wir dasselbe fühlten? Bestimmt. Wollte ich es wahrhaben? Vielleicht. Ich war schwul. Ob mein Mitbewohner es sich nur einbildete oder wirklich in mich verliebt war, würde sich noch herausstellen. Es dauerte nicht lange, bis wir Lukes Sohn in den Kindergarten brachten. Alle Mütter sahen uns glücklich an, lächelten. Sie dachten doch nicht wirklich, wir wären Väter? Obwohl die Vorstellung total schön war. Zum ersten Mal vergaß ich die Strapazen der letzten Tage und genoss die kleine Party im Kindergarten mit Luke. Wir tranken Kaffee und Saft, aßen Kuchen und die Kinder freundeten sich mit anderen Kindern an. Dies dauerte nicht lange, vielleicht eine bis zwei Stunden. Von Zeit zu Zeit griff der Blondschopf nach meiner Hand, lächelte mich lieb an und einmal sogar, gab er mir einen Kuss, vor allen anderen. "Tschüss, Collin. Wir kommen heute Nachmittag wieder.", lächelte Luke seinen Sohn an, den er auf die Stirn küsste. Ich winkte dem Kleinen nur, doch dieser heftete sich an mein Bein und kicherte. "Du musst hier bleiben!", rief er und umklammerte nun meine beiden Beine. "Das geht nicht Collin.", versuchte ich es sanft. Langsam löste er sich. "Du musst mich aber beschützen.", sprach der Kleine mit Kulleraugen. Ich wusste, worauf er anspielte. Vielleicht dachte er ja, das alles sei ein Spiel. "Ich bin mir sicher, dass du schon so stark genug bist, dass du dich alleine beschützen kannst.", grinste ich, als ich mich zu ihm herunter kniete und an seine Arme seine Muskeln fühlte. Luke sah uns mit einem Lächeln im Gesicht an, was mein Herz nur noch schneller schlagen ließ.
Kaum verließen wir den Kindergarten, kamen alle Sorgen wieder. Es kamen sogar die Zweifel auf, ob ich ihm erzählen sollte, was war. Ob er es verkraften würde. "Wir müssen reden, Ashton.", sagte er auf einmal. Mein Herz rutschte mir in die Hose.
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Call me daddy {Lashton ff}
FanfictionNachdem der braunhaarige Lockenkopf Sozialstunden abarbeiten muss, anstatt für seine mehrfachen Diebstähle und Körperverletzungen ins Gefängnis zu müssen, schickt ihn sein Betreuer zu einem allein erziehenden Vater, der mit seinem Kind letzten Endes...